Ron Gilbert, der Kopf hinter Adventure-Klassikern wie Monkey Island sprach in einem Interview mit den Kollegen von Gamasutra unter anderem über die Zukunft der Spieleindustrie. Nach Gilberts Meinung würde die Branche die Koordination von immer größer werdenden Teams aus mehreren kreativen Köpfen nur dann geregelt bekommen, wenn man sich die Filmindustrie zum Vorbild nimmt und nach diesem Modell eine Gewerkschaft für Spieleentwickler gründet.
»Ich denke nicht dass wir all die freiberuflichen Leute in der Branche rechtzeitig für gewisse Projekte verpflichten können, wenn es in Zukunft keine Gewerkschaft als Dachverband gibt.« Laut Gilbert ist eines der Hauptprobleme der Spieleentwickler im Vergleich zu Filmemachern die Unzuverlässigkeit beim Halten von Abgabeterminen. Viele Spiele würden über Jahre hinweg einfach verschoben, in der Filmindustrie wären derartige Verzögerungen undenkbar. Nur wenn es gelänge Game-Designer in einer Gewerkschaft zu organisieren könnten Planungsphasen strukturierter ablaufen, Folgeprojekte wären vom Publisher besser kalkulierbar.
Vollkommen ist Gilbert vom Konzept einer Gewerkschaft jedoch nicht überzeugt. »Ich denke Gewerkschaften bringen auch viele schlechte Dinge in die Spieleindustrie, aber sie werden nötig sein um zum Hollywood-Modell übergehen zu können.«
Eine mögliche Konsequenz wären Autorenstreiks. Beispielsweise streikten in den USA im November vergangenen Jahres die TV- und Radioautoren, bei zahlreichen US-Serien wurden dadurch die Dreharbeiten unterbrochen. Während dies je nach Drehtermin bei manchen Sendungen zu Verspätungen führte, endeten andere Staffeln um viele Episoden gekürzt abrupt. Wie Sam & Max und die Penny Arcade Adventures entsteht auch Gilberts nächstes Spiel Death Spank im Episodenformat.
Was denken Sie? Wäre eine Gewerkschaft eine Chance für die Spiele-Industrie?
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