Die Strecken: eine hübscher als die andere
Dirt 3 bittet 98 Strecken. Bevor Sie angesichts der im Vorgänger noch recht mauen Auswahl nun staunend vom Stuhl fallen, müssen wir ein lautes »Aber« hinterherschieben. Denn das Programm erschummelt sich diese eindrucksvolle Zahl, indem es innerhalb der Szenarien bestimmte Abschnitte mehrfach verwendet und einfach anders anordnet oder uns verkehrtherum fahren lässt. Das Resultat: So grafisch wegweisend sich die Landschaften durch ihre dichte Vegetation, enorme Weitsicht und fantastische Beleuchtung auch präsentieren, so vergleichsweise schnell haben wir uns daran sattgesehen.
Immerhin weiß Dirt 3 dieses Manko durch die Wettereffekte sowie die neuen Nachtrennen besser zu kaschieren als sein Vorgänger. Die sinnvoll eingestreuten Gymkhana-Herausforderungen tragen ihren Teil dazu bei, dass die künstlich in die Länge gezogene Kampagne nicht so schnell zur Routine verkommt, wie das noch bei Dirt 2der Fall war. Für den nächsten Serienteil würden wir uns dennoch eine größere Auswahl an Strecken wünschen.
Die KI: drückt auf die Bremse
Wo wir gerade beim Vorgänger sind: Während Rennmodi wie etwa »Landrush« in Dirt 2 für viel Frust sorgten, weil die KI-Gegner angriffslustig fuhren und selbst kleinste Kollisionen oft das Aus bedeuteten, kommen die Dirt 3-Kontrahenten bedeutend handzahmer daher.
Die Burschen überholen stets fair und schieben einen erst dann angenervt von der Strecke, wenn man sie allzu forsch bedrängt. An Dramatik und Spektakel haben die Positionskämpfe trotzdem nichts verloren. Nach wie vor kracht es im Sekundentakt, und so mancher KI-Pilot legt gern mal einen überambitionierten Dreher hin, was oft in scheppernden Massenkarambolagen endet.
Ein Hohelied auf die Codemasters-typische Rückspulfunktion, dank der wir missglückte Ausweichmanöver kurzerhand noch mal probieren. Wirklich einsteigerfreundlich ist Dirt 3 dennoch nicht. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad »Amateur« erlaubt das Programm nur wenige Fehler; die neue zuschaltbare Ideallinie, die Genre-Neulingen alle Brems- und Einlenkpunkte anzeigt, hilft nur bedingt. Zudem stören die teils schwankenden und dadurch gelegentlich wenig nachvollziehbaren Etappenzeiten der KI-Gegner.
Die Technik: eine Augen- und Ohrenweide
Grafisch macht Dirt 3 keine großen Sprünge nach vorn. Das ist auch gar nicht nötig; die bereits in den Vorgängern verwendete Neon-Engine zeigt nach wie vor eindrucksvoll, wie Rennspiele heutzutage auszusehen haben. Vor allem die organisch wirkenden Landschaften sind eine Augenweide, ohne dass das Programm zu hohe Ansprüche an die Hardware stellt.
Allerdings fallen die Automodelle nebst optischem Schadensmodell sowie die 3D-Cockpits im Konkurrenten Shift 2 einen Tick detaillierter aus. Beim Sound gibt es hingegen keinen Anlass zur Kritik. Die Motoren röhren druckvoll, der lizenzierte Pop-Soundtrack passt, und Blechschäden scheppern in hervorragend abgemischtem Surround-Sound aus den Lautsprechern. Codemasters hat sein Ziel also erfüllt: »Hauptsache, es macht Spaß!«
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