From Dust - Ubisofts Katastrophen-Sandkasten

Landschaftsbau gegen eine feindliche Umwelt: In From Dust retten Sie Eingeborenenvölkchen vor Naturkatastrophen, indem Sie die gesamte Spielwelt umbuddeln.

Eric Chahi hat mal im Alleingang ein Spiel namens Another Worldgemacht, das heutzutage Kultstatus genießt; seitdem gilt der Franzose als prototypischer kreativer Einzelgänger, seit 1998 trat er zehn Jahre lang so gut wie gar nicht in Erscheinung. Inzwischen arbeitet er für Ubisoft als Creative Director an einem Spiel namens From Dust(auf der E3 noch unter dem Arbeitstitel "Project Dust" angekündigt). Auf der Gamescom in Köln präsentierte uns Chahi sein Projekt.

Vorneweg gesagt: Wir sind nicht ganz sicher, wie anspruchsvoll From Dust wird. Ubisoft stellt es nicht als Verkaufsversion in den Laden, sondern vertreibt es ausschließlich über Steam, Xbox Live Arcade und den Playstation Store. Das spricht tendenziell für ein kleineres Projekt. Die Gamescom-Demonstration zeigte nur Basiselemente des Spielablaufs, ohne wirklich deutlich zu machen, wie From Dust eine tiefgehendere Herausforderung bieten will.

So funktioniert das Terraforming

Im Prinzip ist das Spiel ein großer Sandkasten. Mit dem Mauszeigen tragen Sie den Untergrund ab, der in einer großen Blase zwischengespeichert wird, und schütten ihn anderswo wieder aus. So schlürfen Sie zum Beispiel Wasser aus dem Meer, schütten es in eine Talsenke und haben so einen See geschaffen.

Die Umwelt reagiert dabei auf Ihre Aktionen. Wenn Sie etwa das Ufer Ihres neuen Sees abtragen, so dass eine Rinne entsteht, dann fließt das Wasser dadurch ab. Wenn Sie Lava aufklauben und in einen Wald werfen, brennt die Vegetation nieder. Indem Sie Sand in Flussbetten schaufeln, leiten Sie den Wasserstrom nach Belieben um.

Das funktioniert im Prinzip nicht anders als bei dynamischen Leveleditoren, ist aber technisch recht ansehnlich umgesetzt, auch wenn der Detailsgrad der Landschaften uns nicht vom Hocker gerissen hat. Hübsch zum Beispiel, wie das Wasser echte 3D-Wellen schlägt, wenn man Material hineinplumpsen lässt.

Fein, aber wozu das Ganze? In Ihrem virtuellen Sandkasten hausen kleine Eingeborenenstämme, die entfernt an Populous 3 erinnern. Die armen Männchen werden in From Dust ständig von Katastrophen bedroht, denn die fröhliche Weltensimulation fährt ganz schöne Gemeinheiten auf. Stürme blasen die Hütten um, Vulkane brechen aus, Inseln versinken im Meer, Feuerwalzen fressen sich durch die Wälder, in denen wiederum wilde Tiere lauern können. In der Präsentation sahen wir, wie eine Tsunami-Riesenwelle auf ein Eingeborenendorf zuwalzte (was weniger eindrucksvoll aussah, als es klingt).

Darum geht's im Spiel

Die Katastropen kündigen sich rechtzeitig an, und Ihnen bleibt dann begrenzte Zeit, um Ihre Mannen zu beschützen. Aber nicht etwa, indem Sie Riesenwälle aufschütten oder Wassergräben ziehen, sondern indem Sie dem Schamanen des Dorfs zu einem Schutzstein bugsieren, der dann zum Beispiel Immunität gegen das Wasserelement verleiht.

Die Eingeborenen sind Ihre Schützlinge in From Dust. Die Eingeborenen sind Ihre Schützlinge in From Dust.

Der Schamane läuft automatisch in Richtung Ziel, Sie müssen ihm den Weg freiräumen: Flüsse überbrücken, Schluchten zuschütten, Tiere fortscheuchen, Lava umleiten. Mit dem richtigen Schutzelement verteidigt sich der Stamm dann ganz von allein gegen die anrückende Katastrophe; gegen die Tsunami-Welle beschwören die musizierenden Eingeborenen zum Beispiel eine Schutzglocke, die das Wasser effektvoll spaltet.

Das alles klingt nicht sonderlich tiefgründig. Aber Chahi und Ubisoft versprechen für spätere Levels vielseitigere Herausforderungen: mehrere Dörfer, die parallel bedroht sind und zum Teil umggesiedelt werden müssen, erlernbare weitere Fertigkeiten (etwa Wasser einfrieren), verschiedene Landschaftstypen. Erscheinen soll From Dust im März 2011.

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