Bonusmission für Grey Goo - Kolumne: Selbst geschenkt zu schlecht

Juhu, die Story-Kampagne von Grey Goo wurde im Update »Descent of the Shroud« um eine kostenlose Mission erweitert. Schade nur, dass der Bonus-Einsatz wohl auch der Tiefpunkt des ganzen Spiels ist, findet GameStar-Autor Christian Fritz Schneider.

Die neuen Einheiten sehr interessant aus, aber in der Bonus-Mission für die Kampagne von Grey Goo tauchen sie gar nicht auf. Die neuen Einheiten sehr interessant aus, aber in der Bonus-Mission für die Kampagne von Grey Goo tauchen sie gar nicht auf.

Was habe ich mich über die Meldung zum »Descent of the Shroud«-Update für Grey Goo gefreut. Immerhin liefert der kostenlose Patch eine neue Fraktion als Gegner und eine 16. Story-Mission, die das etwas offene Ende der Kampagne fortsetzt.

Und überhaupt, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Die neue Mission hat sich beim Ausprobieren dann aber leider als völlige Enttäuschung entpuppt und gehört in Sachen Design zum schlechtesten, was es im gehobenen RTS-Genre je gab. Und das von ehemaligen Command-&-Conquer-Entwicklern!

Der Niedergang eines Klassikers:Plus-Report zu Command & Conquer

Langweiliger könnte eine Mission kaum sein

In Mission 16 soll der Spieler einen neuen Gegner zerstören, den Schleier. Der schickt eine Art Sonde durch die Schlüsselloch genannten Warptore in Grey Goo und will so auf dem Planeten Fuß fassen. Um die Sonde auszuschalten, muss man zunächst vier Türme zerstören, die das Gerät bewachen und mit Energie versorgen.

Ansonsten gibt es keine Einheiten auf der Karte, weder Feinde noch Verbündete. Dabei gibt es sogar Funkkontakt zu den anderen Fraktionen und anfangs sieht es so aus, als wären alle zusammen auf der Map, das symmetrische Layout unterstützt diese Vermutung. Doch Pustekuchen, hier ist niemand, außer der Spieler mit seinen Goo-Einheiten, die man jetzt öde gegen die Türme schicken und am Ende die Hauptsonde angreift und zerstört. Das dauert lange und ist nur langweilig.

Sicherlich kann man den Einsatz cleverer spielen, aber es gibt so überhaupt keinen Grund, sich hier Mühe zu geben. Haben die Entwickler doch auch nicht gemacht.

GameStars 2015 - Gewinner: Strategie - Fünf feine Spiele für Hobbystrategen Video starten 3:55 GameStars 2015 - Gewinner: Strategie - Fünf feine Spiele für Hobbystrategen

Auch in Sachen Story passiert nichts weiter. Vielleicht geht es in einem richtigen Story-DLC oder in einer Fortsetzung weiter. Wenn man sich die Vekaufszahlen von Grey Goo auf Steam ansieht, ist ein zweiter Teil aber eher unwahrscheinlich. Die Tragik daran: Grey Goo ist eigentlich ein sehr solides Echtzeit-Strategiespiel der alten Schule und für Fans von klassischer RTS im Stil von Command & Conquer sehr interessant.

Warum diese Mission so dermaßen langweilig sein muss, ist mir unerklärlich. Schließlich bringt das »Descent of the Shroud«-Update ja eigentlich eine komplett neue, spielbare Fraktion. Deren Gebäude kann man im Multiplayer oder im Skirmish-Modus ausprobieren. Und die Schleier- bzw. Schweigenden-Einheiten sehen auch ganz interessant aus. Aber nach der Kampagnen-Enttäuschung hatte ich darauf dann auch keine Lust mehr.

Grey Goo ist trotzdem eine Empfehlung

Über den Autor

Christian Fritz Schneider arbeitet seit acht Jahren für GameStar und GamePro und leitet heute die News-Redaktion der Webseiten. In seiner Freizeit macht er Let's Plays mit den Kollegen Daniel Feith, Michael Obermeier und Martin Le für ihren YouTube-Kanal GameTube und wenn noch Zeit bleibt, zeigt er auf GrummelFritz alte Klassiker oder vergessene Perlen, von C&C bis Heart of Darkness.

Link zum YouTube-Inhalt

zu den Kommentaren (11)

Kommentare(11)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.