Landwirtschafts-Simulator 15 im Test - Nicht die dickste Kartoffel

Der Landwirtschafts-Simulator 15 stellt sich im Test auch dank der neuen Forstwirtschaft als bester Serienteil heraus - und entwickelt sich trotzdem zu langsam weiter.

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Berufs-Simulatoren gelten allgemein nicht als die Crème de la Crème der Spiele. Aber trotz des eher schlechten Stands bei eingefleischten Spielern verkaufte sich alleine der letzte Teil des Landwirtschafts-Simulators über zwei Millionen Mal. Irgendwas am Landleben muss also begeistern. Und auch wir bestätigten der Serie bereits ein motivierendes und spaßiges Grundgerüst. Der Landwirtschafts-Simulator 15 verfeinert dieses Gerüst nun unter anderem mit der neuen Forstwirtschaft und stellt den bis dato besten Teil der Reihe dar. Warum uns das trotzdem zu wenig ist und welche unnötigen Patzer die Simulation plagen, verraten wir im Test.

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Süchtig machender Kreislauf

Das Grundprinzip des Landwirtschaft-Simulators 15 ist simpel und schnell erklärt. Wir schlüpfen in die Haut eines namenlosen Bauern und wirtschaften wahlweise in einem fiktiven skandinavischen oder amerikanischen Gebiet einen kleinen Betrieb hoch. Dafür pflügen wir Felder, streuen Saatgut, düngen, ernten den Ertrag und verkaufen ihn. Anfangs besitzen wir nur wenige Äcker und Geräte und können deswegen etwa keine Kartoffeln anbauen, da uns die dafür notwendigen Ernte- und Sämaschinen fehlen. Fahrzeuge und neue Felder kaufen wir aber nach und nach dazu und expandieren unseren Hof immer mehr.

Der Kreislauf aus säen, ernten und verkaufen macht dank guter Belohnungen schnell süchtig. Der Kreislauf aus säen, ernten und verkaufen macht dank guter Belohnungen schnell süchtig.

Den großen Zeitaufwand, den man in das eigentlich recht simple Bestellen und Ernten eines Feldes investiert, belohnt das Spiel hervorragend. Es hält uns immer erreichbare Ziele vor die Nase: Hier ein Acker, dort ein neuer Trecker und hier eine neue Sämaschine. Die über 100 verschiedenen Fahrzeuge und Geräte beim Händler sorgen für eine Suchtspirale, die der eines Diablo in fast nichts nachsteht.

Einzige Wermutstropfen sind der zähe Beginn und die fehlende Kampagne. Bis wir uns endlich mal ein weiteres Feld oder gar einen neuen Traktor leisten können, vergehen etliche Stunden. Außerdem fehlen uns Missionen und ein zumindest rudimentärer Handlungsrahmen à la »Werde der reichste Bauer im Gebiet«. Schade!

Baum fällt!

Während viele langjährige Fans der Reihe diese Arbeitsabläufe kennen und sich schnell zurecht finden, lässt der Landwirtschafts-Simulator 15 unerfahrene Landwirte im Regen stehen. Es gibt zwar ein zwölfteiliges Tutorial und auf Wunsch auch eine kleine Einführung zu Beginn einer neuen Karriere. Diese Hilfen decken aber nicht alle Bereiche ab. Wo verkaufen wir unsere Ware? Wo finden wir Nebenaufträge? Was ist eigentlich mit der Forstwirtschaft?

Die neue Forstwirtschaft revolutioniert den Simulator zwar nicht, motiviert dank neuer Arbeitsabläufe aber trotzdem. Die neue Forstwirtschaft revolutioniert den Simulator zwar nicht, motiviert dank neuer Arbeitsabläufe aber trotzdem.

Der komplett neue Arbeitsbereich findet nirgendwo Erwähnung. Das ist schade, denn die Beschäftigung macht durchaus Spaß. Mit Kettensäge oder dem speziellen und ziemlich lässigen Rodungsfahrzeug Scorpion King fällen wir Bäume. Die verkaufen wir dann entweder komplett oder zerhäckseln das Holz vorher. Eine spielerische Revolution ist das nicht, es lockert den Spielablauf aber angenehm auf, außerdem springt Geld dabei raus

Die Haken an der Sache sind die extrem schwammige Steuerung von Kränen und Kettensäge sowie die teuren Geräte. Wer sich nicht zu Beginn komplett auf die Forstwirtschaft ausrichtet, bekommt den neuen Zweig wegen der happigen Preise erst recht spät zu Gesicht.

Langeweile nebenbei

Neben der Land- und Forstwirtschaft kümmern wir uns auch wieder um Hühner, Schafe und Kühe. Die Pflege fällt bei allen unterschiedlich intensiv aus. Während die die Hühner rein gar nichts benötigen, schaffen wir für Kühe und Schafe Futter ran, das wir zunächst einmal herstellen müssen. Immerhin müssen wir die Eier einsammeln. Wolle gibt's ohne Schärarbeit und Milch wird nach wie vor automatisch verkauft. Neu ist hier blöderweise nichts. Die Viehzucht dürfte obendrein inzwischen gerne realitätsnäher und komplexer ausfallen und sich zu einem eigenen Hauptzweig entwickeln.

Die Nebenaufgaben beschränken sich meist auf Mäh- oder Kuriermissionen und sind nur zu Beginn lukrativ. Die Nebenaufgaben beschränken sich meist auf Mäh- oder Kuriermissionen und sind nur zu Beginn lukrativ.

Wer anfangs zwischendrin Beschäftigung braucht, kann die bekannten Mäh- und Kuriermissionen übernehmen. Die bescheren uns ein wenig Extrageld und sind dank großzügiger Zeitlimits fairer als noch im letzten Teil. Die Aufgaben holen wir uns ab sofort an überall in der Welt verteilten schwarzen Brettern ab. Die geringe Vielfalt sorgt aber dafür, dass wir die Nebenaufgaben recht schnell links liegen lassen. Überhaupt sind sie nur zu Beginn lukrativ.

Später verdienen wir mit unserer Ernte genug Geld und sind mit dem Koordinieren von mehreren Feldern gleichzeitig genug ausgelastet. Hier greifen wir dann wie gewohnt auf Helfer zurück, die für uns gegen Bezahlung automatisch ernten oder säen. Transporte übernimmt die KI aber nicht.

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