Seite 2: Space Engineers - Crash Test Space

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Klötzchen herstellen

Zum Bauen von Schiffen haben wir erst die halbe Wahrheit genannt. Denn tatsächlich bauen wir unsere Vehikel nicht nur einfach aus Kuben zusammen, die Quader wollen erst einmal hergestellt werden. Zumindest, wenn wir im Survival-Modus spielen. Dort müssen wir aus Asteroiden Mineralien wie Gold, Aluminium und Eisen gewinnen - unser Charakter trägt standardmäßig einen Bohrer mit sich. Nach dem Einschmelzen können wir aus den gewonnenen Ressourcen einzelne Komponenten wie Röhren, Verstrebungen und Platten produzieren und in unser begrenztes Inventar legen. Erst dann ist es uns möglich, aus den Einzelteilen die Bauklötze herzustellen. Wer glaubt, dass hier die Arbeit endet: Wir müssen alle Teile auch noch per Schweißgerät miteinander verbinden, sonst ist unser Schiff nur ein Gittermodell und keine fliegende Festung aus Stahl.

Klingt mühsam? Ist es auch. Dafür sorgen der sehr beschränkte Platz im Inventar und die vielen Einzelschritte, die unnötig kompliziert sind. So müssen wir bei der Herstellung erst das Inventar öffnen, unsere Klumpen Eisen in die Raffinerie ziehen, warten, wieder ein Menü öffnen, die Eisenbarren rausholen, wieder ein Menü öffnen, daraus Komponenten basteln, diese in unser Inventar ziehen und und und. Komfortabel geht anders.

Komponenten für den Schiffsbau... Wie viele Einzelkomponenten für das Bauen der Raumschiffe nötig ist, lässt sich am demontieren dieser Tür erkennen: Insgesamt zehn Komponenten brauchen wir nur für dieses Objekt.

... erstes Drahtmodell ... Beim Bau unseres Schiffes im Survival-Modus errichten wir zuerst nur ein Modell aus Gittern und Verstrebungen.

... das fertige Raumschiff Sobald wir alle Komponenten verschweißen, entsteht das richtige Schiff.

Damit ist der Survival-Modus vor allem für den Multiplayer-Modus gedacht, bei dem Hobby-Ingenieure über ein Wochenende ein großes Projekt angehen und sich im Team die Arbeitsschritte aufteilen - was nach getaner Arbeit kaum befriedigender sein kann. Schließlich wächst mit dem Aufwand auch die emotionale Belohnung

Spieler, die ohne Limitierungen oder schlicht schneller arbeiten wollen, greifen dagegen zum Kreativ-Modus. Darin müssen wir weder Ressourcen sammeln, noch Komponenten herstellen. Zudem können wir unendlich viele Schiffsbauteile aus unserem Inventar ziehen und müssen auch nichts verschweißen. Je nach Spielertyp bietet Space Engineers also den passenden Modus.

Klötzchengrafik

Unter der Haube von Space Engineers werkelt die vom Entwickler selbstprogrammierte VRAGE-2.0-Engine. Die basiert auf Voxeln, was im Zusammenspiel mit der Physik-Engine das schicke Deformieren ermöglicht. Zudem graben wir uns in Asteroiden nicht in Würfeln vorwärts, das Ergebnis unserer Bohrungen wirkt stets organisch. Außerdem fliegen beim Ressourcenabbau kleinere Brocken um uns herum, beim Crash eines Raumschiffs brechen dagegen Metallteile ab. Sollte die Gravitation eines Asteroiden nicht ausreichen oder der Generator des Schiffes versagen, fliegen die Partikel um uns herum. Ansonsten werden sie zur Schwerkraft-Quelle gezogen. Das lässt sich auch sinnvoll nutzen: Schaffen wir ein Minenschiff mit umgekehrten Schwerkraftfeld direkt über unsere Bohrung, saugt es de facto alle freigesetzten Mineralien auf.

Die Zerstörungs-Physik Wir testen die Zerstörungs-Physik und rammen mit dem roten Schiff den blauen Kreuzer.

Aufprall der Schiffe In einer Explosionswolke treffen wir das blaue Schiff, Bruchstücke werden herausgerissen.

Das Schiff zerbricht Wir brechen durch das blaue Schiff durch und zerlegen es in zwei Teile.

Eigener Schaden Unser Schiff hat den Treffer zwar überstanden, die Seiten wurden aber großflächig aufgerissen.

Die beeindruckende Physik hat aber ihren Preis. So sind Explosionen und Effekte spärlich gesät und wirken wenig beeindruckend. Zudem ist Space Engineers in der Alpha extrem hardwarehungrig. Besonders bei Kollisionen kommt es teilweise zu extremen Framerate-Einbrüchen, schwache Systeme und besonders ältere Grafikkarten werden von der Physik in die Knie gezwungen. Zudem funktioniert das Programm noch nicht hundertprozentig bugfrei. Dass bis zur Beta und vor allem zum Release von Space Engineer noch an der Technik gearbeitet werden muss, sollte bei Keen Software House ganz oben auf der Prioritätsliste stehen.

Klötzchen-Millenium-Falke

Die Anbindung der Community ist bei der Early-Access-Alpha von Space Engineers vorbildlich. Die Entwickler fragen im offiziellen Forum die Fans nach Ideen und was sie sich für das Spiel wünschen. Zudem stellen sie sich in Reddit-Fragestunden gerne den Spielern. Auch die Anbindung an Steam ist gut gelöst; über den Steam-Workshop finden sich bereits über 15.000 Objekte zum herunterladen - darunter selbstverständlich Nachbauten der Enterprise oder des Millenium Falken.

Solarsegel-Boot : Unter den 15.000 Steam Workshop-Angeboten findet sich wirklich alles - auch ein Solarsegel-Boot des Users gFleka. Solarsegel-Boot
Unter den 15.000 Steam Workshop-Angeboten findet sich wirklich alles - auch ein Solarsegel-Boot des Users gFleka.

Alle Projekte haben indes noch eins gemein: Sie sehen von außen den Originalen sehr ähnlich, innen wirken sie aber langweilig und detailarm. Das liegt vor allem an den wenigen Bauteilen, die es abseits von Stahlplatten gibt. Zwar steht die Community hier mit Mods bereit, Keen Software sollte sich aber in punkto Inhalte noch Einiges überlegen. Denn schließlich müssen sie sich für einen Ansatz entscheiden: Wollen sie dem Spieler Aufgaben bieten, die sie mit den vorhandenen Ressourcen lösen müssen - oder aber den Sandbox-Teil soweit ausbauen, dass nicht nur beeindruckende Schiffshüllen möglich sind? Oder schaffen sie es sogar, beides sinnvoll zu verknüpfen.

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