Juhu, Tactical Intervention! Ein neuer Multiplayer-Shooter von Minh Le! Minh Le? Minh Le? Was, den kennen Sie gar nicht? Okay, geschenkt, das kann an Ihrem Alter, am grundsätzlichen Vergessen von nicht allzu weltbewegenden Umständen, an Battlefield oder Call of Duty liegen. Aber vor etwa zwölf Jahren kannte den Namen Minh Le nun wirklich jeder. Nun ja, zumindest jeder, der irgendwie Spaß hatte an Geiselrettungen, Bomben, Hühnern auf italienischen Märkten und wüsten Beschimpfungen, in denen ziemlich oft irgendjemandes Mutter eine wichtige Rolle spielte. Kurz: Minh Le (Spitznamen: »Gooseman«) hat zusammen mit seinem Partner Jesse Cliffe Counter-Strike erfunden. Und jetzt bitte alle: »Juhu, ein neues Multiplayer-Spiel von Minh Le!«
Aber um mal gleich die Begeisterung im Keim zu ersticken: Tactical Intervention erinnert mit seinen Terroristen, Anti-Terroristen und Spielmodi zwar über weite Strecken sehr absichtlich an Counter-Strike, ist aber im Gegensatz dazu Mist. Und das trotz einiger wirklich guter Ideen. Und nicht (nur), weil's ausschaut wie ein Shooter von vor 100 Jahren.
Test trotz Open-Beta
Tactical Intervention befindet sich der derzeit in der Open-Beta-Phase. Aber man kann jetzt schon ordentlich Geld im Spiel lassen. Und deswegen: Test!
Steam-Pflicht
Tactical Intervention ist nur über Steam verfügbar. Sie können den Shooter dort kostenlos runterladen und gleich loslegen. Ihr Spielfortschritt wird dabei an Ihr Steam-Konto gekoppelt.
Nur nicht hinschauen!
Wer Tactical Intervention das erste Mal startet, muss sich sehr wahrscheinlich schwer die Augen und die Ohren reiben. Das Ding steht zwar auf der Source Engine, erinnert aber eher an Spiele, die weit vor Half-Life 2 (2004) erschienen sind. Hakelige Animationen, schwache Texturen. Dafür gibt's dann hin und wieder in der allgemein schlechten Optik (unangenehm) auffällige Shader-Effekte. Dazu addieren sich Bugs wie Clipping-Fehler. Hin und wieder fällt auch schon mal ein halbes Team durch den Boden einer Map.
Dazu addiert sich ein Klangteppich, der wahrscheinlich aus irgendeiner längst eingemotteten Soundbibliothek unters Spiel geworfen wurde. Laufgeräusche klingen je nach Untergrund wie Entengewatschel und Waffensounds erinnern gerne mal an Schläge mit der flachen Hand auf einen Holztisch.
Das Bewegungsspektrum der Spielfiguren umfasst zwar Sprints, Sprünge und flotte Vorwärtsrollen, aber ohne dabei wirklich Dynamik zu übermitteln. Passend dazu liegen die Waffen vergleichsweise steif in den Händen. Rückschlag wird zwar übermittelt, aber sparsam. Immerhin gibt's eine spürbare Streuung der Kugeln.
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