Transport Fever - Aus Train wird Transport

Urban Games, die Entwickler von Train Fever, besuchten uns mit einer Vorabversion des direkten Nachfolgers. Transport Fever erweitert die Simulation um Schiffe und Flugzeuge. Obendrein versprechen die Macher, aus der Entwicklung ihres Erstlings gelernt zu haben.

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Schon die Verkehrssimulation Train Fever hat uns im Test richtig Spaß gemacht, auch wenn es noch die ein oder andere Schwächen hatte. Der Entwickler Urban Games war seitdem nicht untätig und hat neben Updates und Patches für ihr Spiel auch die Weichen für den Nachfolger Transport Fever gestellt.

Mittlerweile arbeitet das Schweizer Indie-Studio mit Hochdruck an einer neuen Transportsimulation - allerdings mit einem nun größeren Team und mehr Ressourcen.

So wurde aus dem Vier-Mann-Projekte eine Unternehmung mit neun Mitarbeitern. Da ist es kein Wunder, dass das neue Spiel ebenfalls umfangreicher wird. Zwar bleibt der Fokus auf den Zügen bestehen, unsere Transportwege können wir jetzt aber auch zu Wasser und in der Luft fortsetzen.

Das Geld war alle

Transport Fever wird keine Neuerfindung - im Gegenteil. Es bleibt seinen Wurzeln treu und soll im Wesentlichen all das realisieren, was die Entwickler schon beim ersten Teil verwirklichen wollten, darunter Flugzeuge und Schiffe. Bei Train Fever war es der Mangel an finanziellen Mitteln, der dem Team die angedachten Wunsch-Features verwehrte. Das gibt Produktmanager Tom Schrettl freimütig zu, während er uns eine frühe Alpha des neuen Spiels präsentiert.

Das neue Spiel heißt Transport Fever und nicht Train Fever 2, weil es einfach deutlich umfangreicher und vor allem jetzt auch einen Schwerpunkt auf Flugzeuge und Schiffe legt. Das neue Spiel heißt Transport Fever und nicht Train Fever 2, weil es einfach deutlich umfangreicher und vor allem jetzt auch einen Schwerpunkt auf Flugzeuge und Schiffe legt.

Irgendwann musste der erste Teil einfach in die (virtuellen) Läden, das Geld war schlicht alle. Doch man kümmerte sich in den Folgemonaten nach Release weiter um die Transport-Simulation und zwar kostenlos. Inzwischen arbeitet Urban Games mit voller Kraft an Transport Fever. Eine Beta ist für den Sommer geplant, der Release für den Herbst.

Schiffe! Flugzeuge!

In Transport Fever nutzen wir wir neben den althergebrachten Transportmitteln nun auch Flugzeuge und Schiffe, um Passagiere und Fracht von A nach B zu transportieren und damit nebenher unsere Spielwelt zu formen. Passagiere haben nun individuelle Vorlieben. Je nachdem, wie eilig sie es haben und wie viel Geld sie ausgeben wollen, sind für sie sie andere Fortbewegungsmittel relevant. Einem gestressten Firmenboss müssen wir den Flieger anbieten, der Industriearbeiter tuckert lieber mit der Passagierfähre den Fluss hinunter.

Das alles entwickelt sich wie schon im Vorgänger über einer Zeitspanne von 1850 bis in die nahe Zukunft. Die Fahrzeuge und Fassaden werden im Laufe der Zeit und historisch korrekt moderner. Außerdem altert unser Fuhrpark jetzt sogar richtig hübsch, wenn er nicht gewartet wird. In mehreren Abstufungen setzen beispielsweise Loks Rost an und verschmutzen nach und nach.

Transport Fever - Screenshots ansehen

Dabei unterliegen die Entwickler jedoch Lizenzeinschränkungen und dürfen nicht alle Modelle eins zu eins aus der Wirklichkeit übernehmen. Während etwa originalgetreue Schiffe und Flugzeuge kein Problem sind, wird man dagegen keine modernen ICEs zu Gesicht bekommen.

Zwei Kampagnen in Amerika und Europa (diese beiden Szenarien stehen auch für das ganz normale Endlosspiel zur Verfügung) mit je zehn Missionen führen uns zum einen in das Spiel ein und stellen uns zum anderen vor ganz konkrete Herausforderungen, die größtenteils starke Anleihen an reale Ereignisse haben. So spielen wir etwa auf abstrahierte Weise den Bau der transkontinentalen Eisenbahn in Amerika nach.

Und weil Urban Games bei diesem wesentlichen Spielbestandteil - dem Bau von Schienen und Straßen - die Bedienung bei Train Fever nicht komfortable und flexibel genug war, wird genau an dieser Stelle auch noch einmal verstärkt Hand angelegt. Der Bau soll intuitiver werden und vor allem mehr Kombinationsmöglichkeiten bieten, etwa mehrspurig gekreuzte Gleise und dergleichen mehr.

Das Modellbauidyll

Alles auf einen Blick. Flughafen, Bahnstation und Hafen. Insbesondere die Städte sollen aber bis zu Release noch ein ganzes Stück schöner werden. Alles auf einen Blick. Flughafen, Bahnstation und Hafen. Insbesondere die Städte sollen aber bis zu Release noch ein ganzes Stück schöner werden.

Städte entwickeln sich nun nicht mehr uniform durch Güterzufuhr, sondern haben einen individuellen Bedarf, den es zu bedienen gilt. Auf diese Weise können wir - auch wenn wir die Industrie einer Stadt nicht selbst bestimmen oder kaufen können - ganz bewusst die Entwicklung steuern und aus der einen Stadt eine Freizeit-Metropole machen und aus einer anderen ein Industriezentrum. Diese Güter sind nun anders wie im Vorgänger keine bloßen Warenströme mehr, sondern werden als einzelne Mengen behandelt, die transportiert werden müssen.

Die im Vorgänger bereits kritisierte, arg karge Landschaft soll ein wenig aufpoliert werden und so sollen Höhenstufen im Terrain besser sichtbar werden, die Farbpalette wurde verbreitert und die Skybox aufgebübscht. In seiner rohen Alpha-Form sieht das bereits ganz manierlich, wenn auch etwas steril aus. Bei den hübschen Vehikelmodellen ist der Grafiksprung deutlich zu sehen. Doch noch bleibt hier viel Zeit für Feintuning.

Ähnlich dem Gelände sollen auch die grundsätzlich immer noch prozedural generierten Städte schicker werden, indem die Gebäudestrukturen mithilfe eines Modulbau-Systems einzigartiger werden und sich seltener wiederholen.

Diese Züge sind einfach schön. Der Modellbau-Charakter sorgt für das richtige Flair. Diese Züge sind einfach schön. Der Modellbau-Charakter sorgt für das richtige Flair.

Während wir unsere Güter und Personen möglichst effizient über die Karte bewegen, lässt uns das Spiel weitestgehend in Ruhe. Ein Zug kann schon mal einen Defekt haben, größere Katastrophen wird es aber nicht geben. Laut Entwickler zeigen die Erfahrung und das Feedback der Spieler, dass es keinen Bedarf für größere Barrieren oder Katastrophen in einer solchen Simulation gibt.

Modding? Kein Problem!

Besonders interessant dürfte für viele Fans der umfangreiche Mod-Support sein. Urban Games entwickelt sein Spiel extra so, dass es dem geneigte Fan ein Einfaches sein sollte, das Spiel nach eigenem Gutdünken anzupassen. So wird man etwa die Kampagne, die Kartengröße, alle Modelle und Skripte nach Belieben verändern können. Ein eigenes Modding-Tool wird es allerdings nicht geben.

Stattdessen sind alle Spieldateien für programmierkundige User relativ leicht verständlich. Kaufpreise und Leistungsdaten einzelner Fahrzeuge sind mit der Änderung einer einigen Zahl in den Konfigurationsdateien manipulierbar. Für komplexere Mods sind allerdings Skripting-Erfahrung und Kenntnisse mit 3D-Modelliertools nötig.

Ihnen fehlt irgendein Detail an diesem Schiffsmodell? Kein Problem, Urban Games setzt auf Modder-Freundlichkeit, um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, selbst an dem Spiel zu schrauben. Ihnen fehlt irgendein Detail an diesem Schiffsmodell? Kein Problem, Urban Games setzt auf Modder-Freundlichkeit, um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, selbst an dem Spiel zu schrauben.

Wir haben den Eindruck, dass Urban Games hier sehr bewusst den Moddern Tür und Tor öffnet, eben um spezifische Wunschfeatures realisierbar zu machen, auf die manche Fans vielleicht Wert legen, für die das Team selbst aber keine Zeit hat. Wir sind gespannt, wie gut die Möglichkeiten letztendlich von der Community angenommen werden.

Die To-Do-Liste

Während der Fuhrpark von Transport Fever mittlerweile mehr oder weniger fertiggestellt ist, arbeiten die Entwickler bis Release noch an einer ellenlangen To-Do Liste von Features. Momentan wird fleißig am User-Interface geschraubt, die Bedienung für den Schienenbau verbessert und das Design der Städte verwirklicht. Was es am Ende nicht mehr in die Release-Fassung schafft, soll dem Spiel dann nach und nach beigefügt werden.

Wenn wir uns jetzt noch vorstellen, dass dieses Flugzeug bei unterschiedlichen Wetterlagen mitsamt Tag/Nacht-Wechsel durch die Gegend fliegt, dann können wir nur hoffen, dass die Entwickler noch dazu kommen, diese Features früher oder später einzufügen. Wenn wir uns jetzt noch vorstellen, dass dieses Flugzeug bei unterschiedlichen Wetterlagen mitsamt Tag/Nacht-Wechsel durch die Gegend fliegt, dann können wir nur hoffen, dass die Entwickler noch dazu kommen, diese Features früher oder später einzufügen.

Und je nachdem wie gut die Entwicklung vorankommt und sich das Spiel nach Release entwickelt wird es dann möglicherweise auch noch einen Tag/Nacht-Wechsel, ein dynamisches Wetter und einen Multiplayer geben. Und wie schon bei Train Fever sind solche Inhalte zunächst einmal als kostenlose Updates geplant. Erst wenn sich je nach Nutzerinteresse Spielraum für ehrbliche Neuerungen bietet, wird man über kostenpflichtige Erweiterungen nachdenken. Pläne gibt es in der Hinsicht aber noch keine. Fahrzeug-Pakete schließt Tom Schrettl aber aus und grinst. Da werden sich die Modder, so hofft er, eh rasch selbst kümmern.

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