Genug Luftpolsterkissen, um die Erde 200 Mal zu umrunden allein in den USA: Amazon hat ein ernsthaftes Problem mit Plastikmüll

Hat der Versandriese ein Müllproblem?

Zu viel durch Amazon produzierter Plastikmüll wird laut Oceana zum Problem für den Planeten. (Bild: dottedyeti - adobe.stock.com) Zu viel durch Amazon produzierter Plastikmüll wird laut Oceana zum Problem für den Planeten. (Bild: dottedyeti - adobe.stock.com)

So viel Müll passt nicht mal mehr in die smarte Mülltonne: Amazon behauptet, es habe die Menge an Verpackungsmüll gesenkt. In den USA ist tatsächlich das Gegenteil der Fall, zumindest was Plastik anbelangt.

Das fand ein Bericht der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Oceana heraus.

Warum es wichtig ist: Laut Naturschutzbund Deutschland gelangen jährlich zehn Millionen Tonnen Abfälle in die Weltmeere, 75 Prozent davon bestehen aus Kunststoff. Das belastet die Umwelt enorm. Es liegt vor allem an großen Firmen wie Amazon, den Müll zu reduzieren.

Im Detail: Im Jahr 2022 verursachte Amazon allein in den USA 95 Millionen Kilogramm Plastikmüll aus Verpackungen. Oceana errechnete, dass das ausreicht, um die Erde mit Luftpolsterkissen 200 Mal zu umrunden.

  • Plastikabfall durch Amazon verringerte sich 2022 zwar weltweit um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Plastikabfall in den USA, dem größten Markt für Amazon, stieg allerdings um fast zehn Prozent an.

Amazon gibt sich transparent, behauptet es. Dem jüngsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens, der sich auf das Jahr 2022 bezieht, mangelt es gemäß Oceana jedoch an Transparenz.

  • Fehlende Angaben zu entstandenem Plastikabfall
  • Keine Angaben zum Plastikmüll pro Land

Daher bediente sich die Organisation an Daten von Marktanalyse-Firmen wie Mordor Intelligence und Euromonitor, um den Bericht zu erstellen.

Das sagt Amazon: The Verge bat das Unternehmen um Stellungnahme. Das antwortete in Form von Pat Lindner, Vizepräsident für Mechatronik und nachhaltige Verpackungen und meinte unter anderem:

Ein irreführender Bericht mit übertriebenen und ungenauen Informationen über unsere Kunststoffverpackungen.

Das hat Amazon bisher getan: Im bereits oben verlinkten Report des Unternehmens zählt Amazon selbst auf, was sie in den vergangenen Jahren erreicht haben.

  • Seit 2015 wurde das Verpackungsgewicht pro Sendung im Schnitt um 41 Prozent gesenkt.
  • 2022 wurden die Einwegplastikverpackungen um 11,6 Prozent gesenkt.
  • 2022 wurden elf Prozent aller weltweit versendeten Waren ohne zusätzliche Amazon-Verpackungen verschickt.
  • 2022 wurden in Europa alle Einwegplastikverpackungen durch recyclebare Papiertüten ersetzt.
  • Seit 2020 verwendet Indien ebenfalls keine Plastikverpackungen mehr.

Das verlangt Oceana: Wenn es nach der Umweltschutzorganisation geht, sollte Amazon schrittweise auf Plastikverpackungen in den USA verzichten. Sie fordern das Unternehmen auf, bis Ende des Jahrzehnts Plastikverpackungen um mindestens ein Drittel zu reduzieren.

Findet ihr, dass Amazon zu viel Plastik für Verpackungen verwendet? Wie sind eure Erfahrungen damit?

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