Wer über Amazon Marketplace eigene Produkte zum Kauf anbietet und dabei Dienstleister für gefälschte Bewertungen im großen Stil bezahlt, muss mit empfindlichen Geldstrafen und weiteren Auflagen rechnen. Zumindest in den USA, wie die amerikanische Firma Cure Encapsulations nun feststellen musste, die die Federal Trade Commission (FTC) zu einer Strafzahlung von 12,8 Millionen US-Dollar verurteilt hat (via Cnet).
Zuvor hatte Cure Encapsulations die Firma AmazonVerifiedReviews.com bezahlt, damit diese gefälschte Bewertungen für die eigene Schlankheitspille mit Garcinia-Cambogia-Extrakt abgab und die Durchschnittswertung für das Produkt bei mindestens 4,3 Sternen aufrecht erhielt. Die einzelnen Bewertungen enthielten dabei unbegründete und falsche Behauptungen - zum Beispiel habe die Pille einen Gewichtsverlust von mindestens zwei Pfund verursacht und »buchstäblich das Fett am Entstehen gehindert«.
Die FTC hat Cure Encapsulations im Rahmen eines vorgeschlagenen Vergleichs ergänzend zur verhängten Strafzahlung untersagt, Behauptungen über die gesundheitlichen Vorteile ihrer Diätprodukte ohne klinische Belege anzustellen. Außerdem muss die Firma Verbraucher über die gefälschten Bewertungen informieren.
Letztendliche Strafe noch nicht klar
Die Gesamthöhe der Strafzahlung von 12,8 Millionen US-Dollar wird allerdings nur dann fällig, wenn Cure Encapsulations aktuell noch ausstehenden Steuerverpflichtungen in nicht genannter Höhe nicht nachkommt. Ansonsten beträgt die Summe der Strafzahlung lediglich 50.000 US-Dollar.
Amazon selbst begrüßte die Entscheidung der FTC und erklärte, man investiere »erhebliche Ressourcen, um die Integrität der Reviews auf unserer Plattform zu bewahren«. Man werde deshalb auch weiterhin juristisch gegen Händler vorgehen, die gegen die Amazon-Verkaufsrichtlinien verstießen und etwa gefälschte Bewertungen veröffentlichten.
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