Philips-TVs besitzen seit 20 Jahren ein Exklusiv-Feature, das bisher noch kein anderer Tech-Riese nachgemacht hat: Ambilight. Durch LEDs am Bildschirmrand wird das Bild optisch vergrößert.
Zum zwanzigjährigen Jubiläum hat der Hersteller das Feature verbessert, um den Effekt der Lichtershow noch nuancierter zu machen – und zwar mit einem simplen Stück Plastik.
Ambilight Plus: Was steckt drin (oder darauf)?
LEDs an der Rückseite des Gehäuses sorgen für Licht, und so sieht das für gewöhnlich aus:
Auf der IFA zeigte uns Philips den OLED+959, der erstmals mit Ambilight Plus aufwartete. Genau wie wir, fragt ihr euch sicher, was das »Plus« bedeutet. Im Falle von Philips ein simples Plastikteil.
Um mehr Licht aus den einzelnen LEDs zu holen, haben die Ingenieure einfach vier Linsen aus Kunststoff aufgesetzt. Die darunterliegenden LEDs werden außerdem entsprechend anderes angesteuert, um den Effekt zu verstärken.
Das bewirkt das Plastikteil mit den vier Linsen: Dadurch bricht das austretende Licht. Der Schein der LED wird so in vier Richtungen gebündelt, was für ein granulares Ergebnis sorgt, da aus einer LED praktisch vier Lichtquellen werden.
So sieht es aus: Gewöhnliches Ambilight strahlt einfach an die Wand hinter sich ab und blendet ineinander über. Ambilight Plus wirkt mehr, als würden Lichter auf einer Wasseroberfläche tanzen. Schaut es euch gern selbst an.
Momentan gibt es Ambilight Plus nur für das neue Flaggschiff-Modell OLED+959. Es ist allerdings davon auszugehen, dass in Zukunft weitere Modelle mit dem neuen Feature ausgestattet werden. Nachstehend noch einige technische Details zum TV.
- Display: OLED (META 2.0-Panel) mit 144 Hz
- Größe: 65 Zoll
- Prozessor: P5 AI Dual Engine
- Sound: 5.1.2-System von Bowers & Wilkins
- Gaming-Features: VRR, HGiG, ALLM, MEMC, Game Mode
- Weitere Features: Ambilight Plus, Dolby Vision, HDR10+, Matter, Control4, Apple AirPlay 2
Kosten: 4.299 Euro (UVP)
Was bewirkt Ambilight?
Es ist leicht, das Feature als Gimmick abzutun, doch es bietet allerhand Vorteile, die vielleicht nicht auf den ersten Blick klar erscheinen.
- Kontraste wirken besser. Durch das auslaufende Licht wirken Kontraste auf dem Panel klarer.
- Das Bild wirkt größer. Der Lichtkranz lässt den Fernseher größer wirken als er ist.
- Mehr Immersion. Filme und Serien wirken immersiver, weil der Inhalt gefühlt über das Display hinaus weitergeführt wird.
- Die Augen werden nicht so schnell müde. Je dunkler der Raum und je kleiner und heller der Fernseher, desto mehr müssen sich eure Augen anstrengen. Ambilight arbeitet dementgegen.
Kann man Ambilight an Nicht-Philips-TVs nachrüsten?
Mit der Philips Hue Play HDMI Sync-Box und entsprechenden smarten Lampen und Lichtstreifen kann man Ambilight nachrüsten. Alternativ gibt es Sets von Govee, die fast dasselbe bewirken. Das Signal muss allerdings über HDMI durchgeschleift werden, was unter Umständen zu Verzögerungen führen kann.
Noch mehr zu Ambilight lest ihr in unserem Special.
Ambilight hat übrigens mittlerweile mehrere Iterationen hinter sich, die es heute nicht mehr zu kaufen gibt. Aurea-Geräte hatten beispielsweise einen durchsichtigen Rahmen; AmbiLux-Fernseher projizierten den Inhalt nach hinten an die Wand. Letztere waren allerdings zu fehleranfällig und aufwendig im Service, weswegen sie nicht mehr weitergeführt wurden, so Philips mit uns im Gespräch.
Was haltet ihr von Ambilight? Seid ihr Fan oder haltet ihr es für eine Spielerei? Schreibt es in die Kommentare.
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