Apples neue App-Geheimwaffe für iPhone und iPad ist großartig - Warum Freeform trotzdem scheitert

Mit iOS 16.2 kommt nach einer langen Zeit eine neue Anwendung für das iPhone und iPad. Unser Autor Patrick hat sich einen ersten Eindruck von Freeform verschafft.

Mir gefällt Apples neue Freeform-App, es gibt nur ein Apple-typisches Problem. Mir gefällt Apples neue Freeform-App, es gibt nur ein Apple-typisches Problem.

Eine neue Applikation seitens Apple für die smarten Geräte samt dem Mac-Computer? Bei dieser Ankündigung dürften die meisten Apple-User hellhörig werden - mich eingeschlossen.

Die Rede ist von der neuen Freeform-App, die mit iOS 16.2 auf alle kompatiblen iPhones und iPads landet. Konkret handelt es sich hierbei um ein digitales Whiteboard mit einer Vielzahl an Möglichkeiten. Im Fokus steht außerdem die Kollaboration, also das Arbeiten an einem Dokument zusammen.

Obwohl mein reMarkable 2 das Tablet meiner Wahl ist, um Notizen, Skripte und Zeichnungen festzuhalten, habe ich mein iPad für das neue digitale Whiteboard herausgekramt. Mehr zum reMarkable erfahrt ihr unter dem folgenden Link:

Ein ungewöhnliches Tablet lässt mich wohl nie wieder zu Papier greifen

Ich habe mir inzwischen einen ersten Eindruck der Freeform-App verschaffen können und soweit sei euch gesagt: Sie ist für die erste Version sehr gut, aber leider kommt Apple etwas spät zur Party.

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Das ist Apples Freeform-App

Wer denkt, Apple würde das Rad neu erfinden, wird enttäuscht - aber immerhin nicht gänzlich. Die unendliche Leinwand bietet nämlich einige Möglichkeiten, um nicht nur schlichte Notizen festzuhalten. Richtig gelesen: Apple setzt euch keine Grenzen in der Höhe und Breite des Dokuments.

Befüllen könnt ihr das Whiteboard mit Zeichnungen, Links, Dokumenten oder Bildern. Selbst Videos lassen sich nicht nur auf das Whiteboard ziehen, sondern auch darin abspielen. 

Die Kompatibilität zum Apple Pencil ist selbstverständlich gegeben, aber keine zwingende Voraussetzung. Seid ihr so wie nicht sehr begabt im Zeichnens, könnt ihr euch an vorgefertigten Formen bedienen und diese sogar mit euren Bildern einfärben.

Freeform bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die erst einmal ausgereizt werden müssen. Freeform bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die erst einmal ausgereizt werden müssen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Option zum gemeinsamen Arbeiten, die Apple großzügig bewirbt. Damit habt ihr die Möglichkeit, mit vielen Personen gleichzeitig an einem Dokument zu arbeiten. Die Synchronisation ist erstaunlich flott und funktioniert einwandfrei.

Ich weiß dabei, dass wir uns noch auf Version 1 von Freeform befinden. Trotzdem sind einige Entscheidungen von Apple für mich nicht ganz nachvollziehbar. Warum besitzt die Notizen-App beispielsweise mehr Optionen für den Apple Pencil? Und warum können Striche beim Zeichnen nicht automatisch gerade gebogen werden, wie bei der Screenshot-Funktion von iOS 16?

Wie bereits erwähnt sind dies nur Kleinigkeiten, die Apple in Zukunft sicher ausmerzen wird. Vielmehr wird Freeform mit einem deutlich gewichtigeren Problem zu kämpfen haben.

Der Einsatz ist beschränkt

Die Integration der Kollaboration ist in meinen Augen eine gute Entscheidung! Allerdings kommt wie so oft bei Apple eine gewohnte Einschränkung einher: Ihr könnt nur mit iPads, iPhones und Macs daran arbeiten.

Nicht-Apple-Geräte werden ausgeschlossen und damit minimiert sich gleichzeitig auch der potenzielle Nutzerkreis. Darüber hinaus bietet die Konkurrenz schon lange starke Alternativen wie Microsoft mit ihrer Whiteboard-App, die meinem Kollegen Sören im Zusammenspiel mit dem Surface 9 besonders gut gefällt. Warum er sich den Tablet-Computer zu Weihnachten wünscht, erfahrt ihr in seinem Testbericht.

Diese Anwendung gibt es im Übrigen auch für das iPhone und iPad. Mit ähnlichen Funktionen erreicht die Lösung von Microsoft also mehr Plattformen und damit auch mehr potenzielle Nutzer.

Microsoft hat längst ein mächtiges Tool für eine digitale Leinwand entwickelt. Auch das Zusammenarbeiten ist an einem Projekt möglich. Microsoft hat längst ein mächtiges Tool für eine digitale Leinwand entwickelt. Auch das Zusammenarbeiten ist an einem Projekt möglich.

Aber nicht nur die Redmonder haben eine gescheite App, um kreative Ideen auf eine digitale Leinwand zu bringen. Im App Store tummeln sich viele gute Alternativen wie Obsidian.

Dabei handelt es sich um ein mächtiges Text-Tool, das quasi wie ein eigenes Wikipedia fungieren kann. Nun wurde die Anwendung um eine endlos große Leinwand erweitert, die ihr mit Text-Dateien befüllen könnt, die sich auch untereinander verbinden lassen.

Videos aus YouTube werden in Obsidian eingebettet, wohingegen die Freeform-App eine Miniaturansicht abbildet. Zwar ist eine Zeichnung innerhalb des Whiteboards von Obsidian nicht möglich, aber das ist sie auch nicht in der Mac-Version von Freeform.

Ist Freeform jetzt gut oder schlecht?

Versteht mich bitte nicht falsch. Freeform ist großartig und erweitert das iPad um eine sinnvolle Anwendung. Die App eignet sich hervorragend für Brainstorming, Foto-Collagen oder Zeichnungen, die eine Menge Platz benötigen.

Wer ohnehin ein iPad samt Pencil besitzt, ist nun mit einer hervorragenden Notiz-App ausgestattet, die zum kreativen Experimentieren einlädt. Eure Leinwände könnt ihr darüber hinaus als PDF speichern und auf echtes Papier bringen.

Schade ist nur die fehlende Zugänglichkeit des digitalen Whiteboards. Ich befürchte, dass die Anwendung damit eine Nische innerhalb der Apple-Nutzer bleibt - auch wenn es natürlich sehr viele davon gibt.

In zukünftigen Updates werden wir mit Sicherheit mehr Funktionen ausprobieren dürfen. Auch wäre eine Integration der App in die Web-Schnittstelle von iCloud ein denkbarer Schritt seitens Apple.

Immerhin gibt es aus anderer Richtung bereits Anzeichen dafür, dass der Hersteller aus Cupertino das iPhone-Betriebssystem in naher Zukunft öffnen muss. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel:

Apple könnte einen bislang nicht für möglich gehaltenen Schritt gehen - kommen alternative App Stores?

Was haltet ihr von Freeform? Ist es eine gelungene Erweiterung für das iPad oder habt ihr bereits andere Notizen- und Whiteboard-Apps tief in euren Workflow integriert? Schreibt uns eure Erfahrungsberichte gerne in die Kommentare!

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