Ein Home-Office-Alltag ohne Stift und Papier und das nie wieder
? Mit dem reMarkable 2 rückt mein Traum in greifbare Nähe, denn ich bin absolut kein Freund von den ganzen Schreibutensilien. Am liebsten möchte ich alle Notizen und Schriftstücke digital in meiner Cloud oder zumindest lokal auf meinem Rechner gespeichert haben.
Hin und wieder sehe ich mich allerdings gezwungen, nach den ollen Notizblättern zu greifen, um flüchtige Ideen oder andere wichtige Gedanken festzuhalten - zumindest bis jetzt. Mein neues Tablet umgeht dieses Problem nämlich nahezu perfekt!
Aber auch nur fast, denn hier und da gibt es Verbesserungspotenzial. Aber dennoch: es ist in diesem Jahr mein absolutes Lieblingsgadget. Neu ist das reMarkable 2 allerdings keineswegs. Der offizielle Release ist bereits zwei Jahre her, also ja, ich bin etwas spät zur Party dazugestoßen. Lasst mich aber dennoch erklären, warum ich nun zufriedener nicht sein könnte.
Was ist das reMarkable 2 für ein Tablet?
Beim reMarkable 2 handelt es sich um kein gewöhnliches Tablet, denn das verbaute Display basiert auf der E-Ink-Technologie und stellt Farben somit nur in Schwarz und Weiß dar. Genau genommen ist es auch kein Tablet, wie ihr es von Samsung, Apple und Co. kennt, denn der Umfang des reMarkables ist begrenzt und auf einen bestimmten Zweck ausgerichtet, wie ihr gleich noch erfahren werdet.
Eine Hintergrundbeleuchtung fehlt ebenfalls, was zwar schade ist, aber einen guten Grund hat. Dadurch wirkt das Display nämlich erst recht wie echtes Papier und durch den fehlenden Blaulichtanteil kommt es auch bei längeren Arbeiten nicht zur Ermüdung der Augen.
Außerdem verbrauchen statische Inhalte auf dem Display so gut wie keinen Strom und der 3000 mAh große Akku hält damit ein bis zwei Wochen durch, je nach Nutzung. Aufgeladen wird das Gerät bequem via USB-C. Insgesamt ist das Gehäuse kaum größer als der Anschluss selbst.
Vorder- und Rückseite des sehr schmalen Tablets bestehen aus mattem Glas, was dazu führt, dass sich auf dem Gerät nichts spiegelt - ideal für das Arbeiten bei direkter Sonneneinstrahlung.
Was macht das reMarkable 2 so großartig?
Im Grunde ist das reMarkable 2 ein reines Schreib-Tablet oder in meinem Fall ein digitales Notizbuch, wenn man es denn so nennen möchte. Das Schreibgefühl auf dem Bildschirm ist wie auf echtem Papier und dadurch unverwechselbar, nicht zuletzt durch die dafür optimierten Stifte.
Zwei Exemplare gibt es, einer von ihnen besitzt sogar einen Radiergummi auf der Unterseite, was im Workflow durchaus hilfreich ist, weshalb ich ihn bevorzuge. Beide Stifte haben keinen integrierten Akku und somit müsst ihr in puncto Haltbarkeit lediglich auf die Spitzen achtgeben.
Aber was ist so viel besser im Vergleich zu anderen Tablets wie einem iPad? In der Vergangenheit habe ich auf das iPad Air mit dem Apple Pencil zurückgegriffen. Abseits von Notizen und Zeichnungen ist ein Tablet von Apple inzwischen als vollwertiger Computer zu betrachten und bietet damit eine gewaltige Bandbreite an Möglichkeiten - aber auch Ablenkungen.
Das reMarkable ist alles andere als ein Desktop-Rechner - das muss euch klar sein. Allerdings macht es das, wofür es entwickelt wurde, nahezu perfekt, und ich konzentriere mich beim Arbeiten auf das Wesentliche, ohne mich von eingehenden Benachrichtigungen wie E-Mails, Chat-Nachrichten oder anderen Mitteilungen ablenken zu lassen.
Nur weil ein Gerät mehr kann und eine schier unendliche Auswahl an Möglichkeiten und Funktionen mit sich bringt, bedeutet das noch lange nicht, dass ich damit produktiver bin, ganz im Gegenteil. Selten wurde mir das so bewusst wie bei der Nutzung des reMarkables. Zum Zeichnen und für das Festhalten von Notizen greife ich daher stets zu diesem Gadget.
Software trifft auf Schreib-Tablet
Startet ihr das reMarkable, begrüßt euch erst einmal eine plumpe Ordnerstruktur. Relativ unspektakulär könnt ihr Ordner erstellen, Notizbücher anlegen oder auf eure Schnellnotizen zugreifen, um beispielsweise einen Gedankengang flott zu Papier
zu bringen.
Viel mehr Spannendes gibt es über die Software nicht zu berichten. Die Notizbücher bieten unterschiedliche Vorlagen, um euer Geschreibsel möglichst stilvoll festzuhalten. Von Storyboards, Checklisten, einfachen Linien bis hin zu Notenblättern bietet euch das Gerät allerhand Material für eure Kreativität. Acht unterschiedliche Stifttypen stehen euch zur Wahl, die ihr in der Dicke anpassen könnt.
Vom klassischen Bleistift bis hin zum Kalligrafie-Stift ist alles vertreten und je nach Druck, den ihr ausübt, verändert sich natürlich auch ein wenig die Schrift, die ihr auf dem Display hinterlasst. Einzelne Elemente könnt ihr auch ausschneiden und an anderer Stelle einfügen oder einfach verschieben.
Wie könnt ihr Dateien transferieren? Das Tablet verfügt über WLAN, worüber ihr eine Verbindung zu anderen Cloud-Diensten herstellen könnt. Leider setzt der Hersteller des Tablets hier einen merkwürdigen Riegel vor. Denn eine Anbindung an Drittanbieter wie OneDrive und Google Drive funktioniert nur über das kostenpflichtige Connect-Abonnement
.
Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 2,99 Euro und der Dienst beinhaltet folgende Features:
- Unlimitierter Cloud-Speicher
- Handschriftumwandlung
- Screenshare
- 36 Monate Garantie
- Drittanbieter-Cloudintegration
Diese eigentlichen Basis-Funktionen hinter eine Paywall zu setzen, hinterlässt zumindest bei mir einen faden Beigeschmack, den das sonst so hervorragende Produkt nicht verdient hat. Dazu sei aber erwähnt, dass ihr auch ohne diese Features gut auskommen könnt. Denn eure Dateien lassen sich auch direkt über einen Account bei reMarkable bequem verwalten.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, eure Blätter als PDF via E-Mail direkt vom Gerät aus zu versenden. Und wenn ihr Umwege besonders gern habt, ladet ihr euch die dazugehörige App herunter. Hier loggt ihr euch mit dem verbundenen Account ein und habt so Zugriff auf die von euch erstellten Inhalte. Anschließend seid ihr in der Lage, eure Schriftstücke und Musterzeichnungen zu teilen.
Apropos Account: Darüber habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, PDFs oder eBooks hochzuladen. Seid ihr Leseratten und eines eBooks nicht abgeneigt, empfehle ich euch, das nächste Buch auf diesem dünnen Tablet zu genießen. Durch den Formfaktor ist das reMarkable nicht nur wunderbar handlich, das Display ist dank der E-Ink-Technologie einfach wie geschaffen für das Lesen auf der Couch!
Mein Schlusswort: der Preis
Zum Abschluss darf ich euch natürlich die Preise nicht verheimlichen. Die Anschaffung ist alles in allem ziemlich hochpreisig. Für das reMarkable 2 werden stolze 350 Euro fällig, je nach Stift kommen zusätzlich 80 bis 130 Euro obendrauf - und mindestens ein Schreibutensil benötigt ihr zwingend.
Entscheidet ihr euch für den Kauf, erhaltet ihr immerhin ein ganzes Jahr das Connect-Abo kostenlos obendrauf. Zum Vergleich: Das Einsteiger-iPad von Apple bewegt sich im ähnlichen Preissegment und bietet wie erwähnt einiges mehr an Entertainment-Umfang.
Aber selbst im Hinblick auf die hohen Kosten und die Konkurrenz auf dem Markt möchte ich meinen Arbeitsalltag nicht mehr ohne das reMarkable bestreiten, so sehr habe ich das Produkt bereits in meine Abläufe integriert. Ideen und Gedanken halte ich stets auf diese Art fest und längere Artikel werden im Storyboard von mir skizziert.
Ob diese Features das Geld wert sind? Die Frage darf und soll natürlich jeder von euch für sich selbst entscheiden. Wer ohnehin nicht oft schreibt, dürfte mit einem normalen Tablet wohl glücklicher werden. Allen anderen kann ich das reMarkable aber nur wärmstens empfehlen!
Aber: Amazon könnte meinem neuen Begleiter die Krone schon bald wieder streitig machen. Denn mit dem Kindle Scribe hat der Versand-Riese kürzlich auf seinem Event ein ähnliches Gadget angekündigt. Auf welche Produkte von Amazon ihr außerdem gespannt sein dürft, erfahrt ihr hier:
Kindle, Echo und FireTV: Alle Ankündigungen und Trailer vom großen Hardware-Event
Was ist eure Meinung zum reMarkable 2? Habt ihr ein solches Produkt bereits ausprobieren können oder lassen euch derartige Gadgets völlig kalt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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