Mit einem Balkonkraftwerk lässt sich vergleichsweise einfach Geld sparen. Die Kosten sind in den letzten Jahren stark gesunken und viele Wohnungen bieten die Möglichkeit, das eine oder andere Solarpanel anzubringen.
Eine zum Thema Balkonsolar oft gehört Frage: Welche Sets von großen Anbietern sind dabei wirklich empfehlenswert?
Qualitativ lässt sich die schnell beantworten, denn die ist bei eigentlich allen Hersteller ziemlich gut. Nur bezahlen muss man dann oft mehr, als eigentlich notwendig. Aber es geht auch anders.
Balkonkraftwerke sind wie Gaming-PCs: Günstiger in Einzelteilen
Denn genau genommen bestehen die Sets auch nur aus einzelnen und unkompliziert kombinierbaren Einzelteilen. Das sind üblicherweise:
- Ein oder mehrere Solarmodule
- Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt
- Batterie-Kabel vom Wechselrichter zur Steckdose
- optional: PV-Verlängerungskabel mit MC4-Stecker
- optional: Montagematerial und Halterung
Das bedeutet aber auch, dass der Kauf teurer Sets gar nicht nötig ist. Die Teile lassen sich bequem zusammenstecken, die meisten Anschlüsse sind genormt (Ausnahmen gibt es bei Akkuanschlüssen oder proprietären Steckern einzelner Wechselrichterhersteller, die dann aber auch passende Kabel beilegen).
Dafür hilft es zu wissen, wie günstig etwa Solarmodule mit 400 Watt Peakleistung geworden sind, die den meisten Sets beiliegen.
Preisverfall bei Balkonkraftwerk-Bestandteilen
Kostete ein solches Panel vor zwei Jahren noch über 200 Euro, findet ihr sie als Einzelmodul inzwischen schon ab 59 Euro.
Problematisch sind eher die Versandkosten, doch dazu später.
Auch Wechselrichter sind nicht mehr so teuer wie vor wenigen Jahren: Der Preis von vertrauenswürdigen Markengeräten ist von ca. 300 Euro auf um die 100 Euro gefallen.
Balkonkraftwerk selbst zusammenstellen - ihr könnt nur wenig falsch machen
Warum dann also ein teures Set kaufen? Der Grund ist oft der gleiche wie bei etwa Komplett-PCs: Was, wenn doch etwas nicht zusammenpasst oder das alles zu kompliziert ist? Keine Sorge, ist es nicht und es wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit alles passen.
Was ihr beachten solltet
Die richtige Kabellänge: Die gängigen starren Solarpanele sind eigentlich immer mit wetterfesten MC4-Steckern ausgestattet, die meist an kurzen Kabeln hängen. Achtet also auf die Kabellängen und bestellt im Zweifel MC4-Verlängerungs-/Anschlusskabel dazu.
Teure Kabel mit 6 mm² Kabelquerschnitt braucht ihr nur, wenn es um größere Entfernungen geht - bei mir persönlich gibt es auch bei 20 Metern mit 4 mm² keine Probleme.
Der richtige Anschluss: Sowohl bei starren Modulen als auch bei den leichteren Fleximodulen dominiert der Anschluss MC4. Einige Hersteller verkaufen allerdings Solarmodule, die primär für den Einsatz an Powerstations gedacht sind und die andere Anschlüsse wie Anderson, XT60 oder DC8020/DC7909 verwenden. Die gute Nachricht: Für all diese Anschlüsse existieren Adapter zu MC4.
Mitgeliefertes Anschlusskabel: Der Wechselrichter selbst wird mitunter ohne Anschlusskabel zur Steckdose oder Einspeisedose geliefert, in dem Fall benötigt ihr ein entsprechendes Kabel mit Betteri-Stecker auf Wechselrichterseite (kein Vertippser, das heißt wirklich so). Hersteller wie Ecoflow statten ihre Wechselrichter gerne auch mit (im späteren Nachkauf teuren) proprietären Steckern aus, legen aber immerhin alle benötigten Kabel gleich bei.
Halterung sowieso gesondert kaufen: Was nur selten im Set enthalten ist, wäre die Aufständerung beziehungsweise Balkonhalterung für die Solarmodule. Der Punkt ist recht individuell, daher ist es sowieso ratsam, entsprechende Befestigungen separat zu erwerben, statt eventuell gar nicht passende Teile mitzubezahlen.
Vorsicht bei den Versandkosten
Wenn ihr eure Teile günstig kauft und unsere Tipps beachtet, kann also gar nichts schiefgehen, oder? Naja, eine Sache wäre da noch.
Beim Versand der Einzelteile wie auch des Sets muss eine Spedition ran. Und die kostet Geld. Achtet beim Kauf also auf die Versandkosten und kauft im Zweifel lokal mit Abholmöglichkeit. Einige besonders verlockende Angebote relativieren sich, wenn noch dreistellige Summen für den Versand hinzukommen.
Kleinkram wie Kabel und Wechselrichter hingegen könnt ihr kaufen, wo ihr wollt. Solarpanels gibt es oft bei kleineren Händlern via Kleinanzeigen oder lokalen Anzeigen.
Bei den Versendern ist uns der sonst für PC-Hardware bekannte Händler Alternate positiv aufgefallen, der pro versendetem Panel immerhin nur knapp 20 Euro Versand berechnet - bei eBay oder Amazon sind uns deutlich saftigere Kosten untergekommen.
Aber vielleicht könnt ihr ja sogar weitere angehende Balkonsolar-Pioniere überzeugen, sodass sich der Kauf einer gemeinsamen Palette PV-Module lohnt, hier gibt es teils spürbare Einsparmöglichkeiten.
Fazit: Sparpotential ausnutzen, Solarenergie einsetzen
In letzter Zeit gab es aber auch bei Discountern wie Lidl und Aldi durchaus gute Angebote für Komplettpakete. Denn wie beim Gaming-PC gibt es keine pauschalen Aussagen, dass Einzelteile immer günstiger sein müssen als Komplettpakete, schaut bei jedem Angebot daher am besten genau hin, berücksichtigt den Versand und recherchiert die Einzelteile.
Wenn es eure Finanzen und der verfügbare Platz hergeben, investiert die Ersparnis am besten in weitere Solarpanele und Y-Stecker für eine Parallelverbindung. Die Panels sind verblüffend preiswert und spätestens bei Bewölkung und/oder im Winter freut ihr euch über die spürbar höhere Stromerzeugung.
Dann steht einer Ersparnis von bis zu mehreren hundert Euro im Jahr durch die Mini-Solaranlage aber nur noch die Zustimmung des Vermieters und eine unkomplizierte Anmeldung im Marktstammdatenregister im Weg.
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