Transparente TVs: Bei Samsung und LG verschmelzen Realität und Fiktion – doch ist das gut?

Voller Durchblick: OLED- und Micro-LED-Geräte sorgen auf der CES in Las Vegas für große Augen.

Auf der CES in Las Vegas gibt es derzeit durchsichtige Fernseher zu bestaunen. (Bild: LG) Auf der CES in Las Vegas gibt es derzeit durchsichtige Fernseher zu bestaunen. (Bild: LG)

Seit Jahren versuchen TV-Hersteller, ihre Geräte sexy fürs Wohnzimmer zu machen. Hübsche Standfüße, Bildschirmschoner oder gleich als Bild getarnt wie Samsungs The Frame: Die Ideen sind mannigfaltig.

Jetzt werden die Fernseher kurzerhand unsichtbar gemacht.

Sowohl Samsung als auch LG präsentieren ihre transparenten TVs auf der CES in Las Vegas – mit unterschiedlichen Bildschirmtechnologien.

Samsung: Micro-LED macht’s möglich

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Auf den ersten Blick wirkt der TV wie eine Glasscheibe – und das ist bewusst so. Genau wie bei OLED-Pixeln werden die Micro-LEDs einfach ausgeschaltet. Lichtbrechungen werden laut Hersteller eliminiert, wodurch der Schirm durchsichtig wird.

Momentan wären solche Displays jedoch nur für Geschäftskunden interessant, denn die Preise für Micro-LED sind (noch) exorbitant hoch und gehen in den sechsstelligen Bereich.

Im Übrigen ist der transparente TV keine Premiere für Samsung. Bereits 2016 zeigten die Südkoreaner einen solchen Prototyp, damals noch mit OLED.

Anno 2016: Vor acht Jahren zeigte Samsung bereits durchsichtige TVs. (Bild: Samsung) Anno 2016: Vor acht Jahren zeigte Samsung bereits durchsichtige TVs. (Bild: Samsung)

Ein weiteres Novum: Samsungs unsichtbarer Fernseher ist modular aufgebaut wie The Wall. Das heißt, dass man das Gerät in verschiedenen Größen und Formen anbieten kann, wenn es marktreif ist.

LG: Signature OLED T

Optisch mögen Samsungs und LGs Modelle identisch aussehen, dabei handelt es sich beim Signature OLED T – wie der Name verrät – um einen Fernseher mit organischen Pixeln.

Micro-LED ist Zukunftsmusik, doch LG spricht von einem Release womöglich im zweiten Halbjahr 2024 (ohne einen Preis zu nennen, der aber vermutlich außerhalb des Budgets von fast jedem liegen dürfte). 

Näher an durchsichtigen Fernsehern waren wir nie dran, auch wenn es bereits einige Prototypen auf Messen zu sehen gab.

In einem Hands-on beschreibt Digitaltrends den Signature OLED T in einem Absatz wie folgt:

Wir haben den Signature OLED T in Aktion gesehen, und er ist atemberaubend. Vereinfacht gesagt, handelt es sich um ein transparentes OLED-Panel auf der Vorderseite mit einer lichtdurchlässigen Folie (LG nennt es einen Kontrastschirm), die sich hinter dem Bild entfalten kann und so ein herkömmliches Fernsehbild liefert. Zieht man Kontrastschirm zurück, hat man einen transparenten OLED-Fernseher.

LG OLED C1 55 Zoll<br>Fernseher
Das Anfangsmodell
LG OLED C1 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2021
Das erste Modell der C-Reihe überzeugt dank seines OLED-Panels noch immer mit einer erstklassigen Bildqualität. Darüber hinaus ist der C1 einfach zu bedienen und bietet alle wichtigen Features fürs Gaming.
  • Kontrastreiches und natürliches Bild
  • Leichte Bedienung
  • Keine perfekten Helligkeitswerte
LG OLED C2 55 Zoll<br>Fernseher
Der etwas bessere Nachfolger
LG OLED C2 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2022
Im Vergleich zum C1 weist das Nachfolger-Modell ein OLED evo-Panel auf, das eine bessere Spitzenhelligkeit und einen tieferen Schwarzton ermöglicht. Auch der Klang ist intensiver als beim Vorgänger.
  • Hervorragende Spitzenhelligkeit
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Kein Kopfhörerausgang
LG OLED C3 55 Zoll<br>Fernseher
Das neueste Modell
LG OLED C3 55 Zoll
Fernseher
Modelljahr 2023
Wie der C2 besitzt auch das neueste Modell der Reihe ein OLED evo-Display, das sogar zu einer noch intensiveren Spitzenhelligkeit imstande ist. Auch Highend-Gaming ist problemlos möglich.
  • Etwas bessere Spitzenhelligkeit
  • Alle nötigen Gaming-Features
  • Sehr teuer

Der TV kann auch nur teilweise auf transparent geschaltet werden. Am unteren Rand befindet sich die T-Bar, über die man sich Informationen einblenden lassen kann, wie das Wetter oder die Uhrzeit.

Die Kollegen von Digitaltrends sind vom Signature OLED T jedenfalls begeistert.

Auf Kabel verzichtet LG auch

Passend zum durchsichtigen Display wird der Signature OLED T eine Zero Connect Box nutzen, um sämtliche Signale an den Schirm zu übertragen.

Das kommt mit eigenen Vor- und Nachteilen. »Geliehen« ist die Box übrigens von der M3-OLED-Serie, über die wir bereits berichtet haben.

Experteneinschätzung

Maxe Schwind: Ich habe einen transparenten Fernseher von Panasonic auf der IFA 2016 begutachten dürfen. Keine Frage: Das ist beeindruckend! Man ist die schwarze Wand im Wohnzimmer einfach mittlerweile gewohnt.

Im Rahmen des Prototyps zeigten die Japaner damals, wie der Screen in eine Schrankwand eingelassen war, dahinter standen eine Blumenvase oder Bücher.

Ob durchsichtige Fernseher Schule machen? Ich könnte sie mir zumindest als zusätzliches Angebot zu herkömmlichen TVs vorstellen. Immerhin sind sie sowas wie die finale Form von The Frame.

Ich sehe allerdings auch Probleme. Wie hoch ist die Lichtausbeute? Wie verhalten sich die Fernseher bei Lichteinfall? Leidet die Bildqualität am Gimmick? Und, ja, auch das: Ist es mehr als ein Gimmick?

Ist es euch aufgefallen? Auf fast allen Bildern sieht man die durchsichtigen Fernseher vor dunklen Wänden. Wie sich ein Signature OLED T vor Raufaser schlägt, bleibt abzuwarten. Ich bin allerdings vorsichtig positiv gestimmt.

Wenn wir an OLED und QLED denken, fragt ihr euch nicht auch, was davon besser ist? Ich habe die Techniken gegenübergestellt.

Samsung und LG stellen beide transparente Fernseher vor. Seit Jahren geistern solche Prototypen schon durch die Branche. Wie steht ihr zu den Geräten? Glaubt ihr, dass die Zukunft so aussieht und man Fernseher unsichtbar macht? Oder werden wir weiterhin auf schwarze Wände schauen? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren.

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