Update vom 9. Oktober 2023, 11.00 Uhr: Im Zuge des Amazon Prime Day haben wir diesen Artikel aktualisiert.
Wenn ihr nach einem neuen Fernseher sucht, seid ihr an diesen beiden Akronymen vorbei gekommen: OLED und QLED. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden?
Wir erklären euch, wo die Bildschirmtechnologien herkommen, was sie unterscheidet und welche schließlich die bessere ist.
Was ist QLED?
Manchmal nutzen Unternehmen neue Abkürzungen, um vermeintliche Funktionen anzupreisen. Im Falle von QLED stimmt das sogar.
Man hat sich vor Jahren ganz bewusst für diese Abkürzung entschieden. QLED und OLED klingen immerhin fast identisch.
QLED steht für Quantum Light-Emitting Diode. Das bedeutet: Ein QLED-Fernseher ist ein normaler LED-Fernseher, der winzige Nanopartikel, sogenannte Quantenpunkte, verwendet, um die Farbe zu verstärken und so das Bild kontrastreicher zu machen.
Bei einem QLED-TV besteht die Hintergrundbeleuchtung aus einer Schicht blauer LEDs, auf die eine Schicht roter und grüner Quantenpunkte aufgebracht ist. Durch diese RGB-Kombination wird ein nahezu perfektes weißes Vollspektrumlicht erzeugt, ohne auch nur ein einziges Nit an Helligkeit einzubüßen.
QLED-Fernseher produzieren Licht also genau so, wie herkömmliche LCD-TVs: Sie nutzen eine Hintergrundbeleuchtung bestehend aus hunderten oder tausenden LEDs. Diese strahlen durch das LCD-Panel, das wiederum dieses Licht in Bilder umwandelt.
QLED-TVs findet ihr bei Herstellern wie Samsung, Vizio, Hisense, TCL und kleineren Fabrikanten. Sogar Amazon hat hauseigene Fernseher mit QLED.
Was ist OLED?
Im Gegensatz zu QLED ist OLED eine völlig andere Art der Bilderzeugung, denn die einzelnen Bildpunkte leuchten von selbst.
OLED steht für Organic Light Emitting Diode. Jedes einzelne Pixel in einem OLED-Panel ist eine winzige LED-Leuchte, allerdings eine, die unglaublich dünn ist und sowohl Licht als auch Farbe in einem einzigen Element erzeugen kann.
Kurz gesagt bedeutet das: OLED-TVs brauchen keine Hintergrundbeleuchtung. Jeder Bildpunkt erzeugt sein eigenes Licht.
Das hat diverse Vorteile, ganz oben steht aber das perfekte Schwarz. Aus ist eben aus und schwarzer als ohne Licht, geht nicht.
Traditionelle OLED-Panel werden nur von einer Firma hergestellt: LG Display, ein Schwesterunternehmen von LG Electronics. Diese verkauft sie dann an andere Tech-Riesen wie Sony, Philips oder Panasonic.
Und was ist dann ULED?
Ähnlich wie QLED soll sich ULED an OLED anlehnen. ULED ist keine allgemeine Technologie, sondern wurde von Hisense entwickelt.
Der chinesische Hersteller ist der einzige, der ULED-TVs anbietet. Genau wie QLEDs werden hier Quantum Dots bei der Bildgenerierung erzeugt.
Im Grunde genommen ist ULED nichts anderes als QLED.
In diesem Guide erklären wir in Kürze alle Bildschirmtechnologien:
QLED vs. OLED: Was ist besser?
Die Pauschalantwort einiger wäre sicher OLED
. So einfach machen wir es uns allerdings nicht und vergleichen die beiden Technologien im Detail.
Schwarzwerte und Kontrast
Kontrast ist der Unterschied zwischen dem dunkelsten Teil eines Bildes und dem hellsten Teil. Wenn ein TV einen wirklich schwarzen dunklen Teil liefern kann, muss er die hellen Teile nicht ganz so hell machen, um einen guten Kontrast zu erreichen.
Warum kann ein Fernseher solche Schwarzwerte mit Hintergrundbeleuchtung nicht erreichen? QLEDs müssen bei dunklen Bildern das Licht dimmen und je weniger Zonen ein TV hat, desto mehr Restlicht scheint durch. Das nennt sich Ausbluten
, wenn Licht in die dunklen Bildteile blutet
, wo es eigentlich nicht sein soll.
In dieser Disziplin ist OLED unangefochten.
Helligkeit
QLED-Fernseher haben einen signifikanten Vorteil, wenn es um Helligkeit geht. Ein selbstleuchtender Pixel wird niemals so hell wie ein Pixel, der mit elektrischem Licht angestrahlt wird.
In gut beleuchteten Umgebungen oder wenn viel Tageslicht durchs Fenster einfällt, ist das Bild von QLED-Fernsehern besser sichtbar - vor allem, wenn diese unter diesen Bedingungen HDR-Inhalte wiedergeben.
Deshalb ist es fast unumgänglich, das Licht auszumachen, wenn ihr auf eurem OLED-TV einen Film schaut oder zockt.
Auch wenn OLED-Panels über die Jahre bedeutend heller geworden sind, können sie mit QLED nicht mithalten.
Farbraum
In Sachen Farbtreue hatte OLED bei seiner Einführung die LED-Konkurrenz auf die Ränge verwiesen. Mittlerweile haben QLEDs aber ganz schön aufgeholt und decken einen fast identischen Farbraum ab wie die TVs mit den organischen Pixeln.
In dieser Kategorie gibt es keinen klaren Gewinner.
Reaktionszeit, Input Lag und Bildwiederholrate
Ich habe neulich erst meinen Monitor gegen einen OLED-Fernseher getauscht und auch getestet, wie sich das aufs Spielen auswirkt.
Wenn’s ums Zocken geht, ist sich die Community hier einig: OLED ist der Gewinner. Doch stimmt das?
In Sachen Reaktionszeit hat QLED keine Schnitte. Hier stehen zwei bis acht Millisekunden gegen die 0,1 Millisekunden eines OLEDs.
Input Lag selbst hat nichts mit der Bildschirmtechnik zu tun, sondern mit dem Prozessor. Sofern ein QLED und OLED im Game Mode laufen (und in einer ähnlichen Preisklasse liegen), ist der Unterschied kaum zu merken.
Die Bildwiederholrate ist ebenfalls nicht ans Panel gebunden. Hier spielt vor allem VRR (Variable Refresh Rate) über HDMI-Slots eine tragende Rolle - und die gibt es mittlerweile bei beiden Arten von TVs (wenngleich bei QLEDs nur in Flaggschiffmodellen).
In zwei von drei Punkten herrscht Unentschieden, aber da OLED QLED in Sachen Reaktionszeit in die Tasche steckt, gewinnen die organischen Pixel.
Blickwinkelstabilität
Bei QLEDs ist der perfekte Platz direkt vor dem Fernseher. Im sogenannten Sweet Spot
hat man das bestmögliche Bild. Je weiter außen ihr sitzt, desto mehr schwinden Helligkeit, Farbtreue und Kontrast.
Im Vergleich dazu können OLED-Bildschirme selbst bei Betrachtungswinkeln bis zu 84 Grad ohne Beeinträchtigung betrachtet werden. Die neuesten OLED-Modelle, die die MLA-Technologie (Microlens Array) nutzen, gehen sogar noch weiter: bis zu erstaunlichen 160 Grad.
OLED sticht hier QLED aus.
Lebensdauer
Schenkt man LG Glauben, dann verlieren ihre OLED-TVs bis zu 50 Prozent an Helligkeit über 54 Jahre - was erst noch bewiesen werden muss, denn die Fernseher gibt es erst seit 2013.
QLED hingegen basiert auf LED-Technik, die sich als langlebig erwiesen hat.
Einbrennen
Das Thema haben wir in diesem Artikel bereits aufgearbeitet:
Um es kurz zu machen: Einbrennen kann passieren, aber bei einem modernen OLED-Fernseher muss man sich sehr anstrengen, das zu schaffen.
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift deshalb zu QLED, besonders, wenn man ihn zum Vielzocken oder nicht zum herkömmlichen Fernsehen nutzen möchte.
Stromverbrauch
Hier liegt das Ergebnis klar auf der Hand: OLEDs brauchen im Vergleich zu QLEDs keine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung und verbrauchen aufgrund dessen weniger Strom.
Wir haben 9 Tipps für euch, wie ihr mit dem Fernseher Strom spart.
Preis
Man kann für einen Fernseher, je nach Größe, sehr viel Geld ausgeben. Schaut man ein paar Jahre zurück, hätte QLED die OLED-TVs in dieser Kategorie den Rang abgelaufen.
Doch OLED-Fernseher werden immer günstiger. Trotzdem hat QLED die Nase vorn, aufgrund der Produktmenge.
Bedenkt aber Folgendes: Wenn ihr euch nach günstigen QLED-Fernseher umseht, habt auf dem Schirm, dass es bei QLED-Fernsehern im Gegensatz zu OLED-Fernsehern eine große Bandbreite an Bildqualität gibt.
Fazit
Auf dem Papier hält sich der Vergleich die Waage: Jeweils vier Punkte für OLED und QLED sowie ein Unentschieden.
QLEDs besitzen eine höhere Helligkeit, eine längere Lebensdauer, kein Risiko vor Einbrennen und man kann sie potenziell günstiger kaufen.
OLEDs überzeugen durch perfektes Schwarz und bessere Kontraste, einen besseren Betrachtungswinkel, schnellere Reaktionszeit und niedrigeren Stromverbrauch.
Beide Display-Techniken sind auf ihre Art und Weise gut. Es kommt auf den Einsatz und die persönlichen Vorlieben an.
Kurzum: QLED ist der bessere Allrounder, OLED zeichnet durch bessere Film- und Spiele-Erlebnisse aus, aber nur, wenn ihr das Licht im Raum steuern könnt.
Wir haben noch eine subjektive Einschätzung für euch: Maxe hat neulich seinen QLED durch einen OLED-Fernseher ersetzt. Im Artikel lest ihr, was ihm gefallen hat und was nicht.
Nie hatten wir im Fernsehersegment so viel Auswahl an Panelarten wie zur Zeit; QLED und OLED sind nur zwei verfügbare Techniken. Was habt ihr zuhause stehen? LED, QLED oder OLED? Was wird euer nächster Fernseher? Sind euch OLEDs noch zu teuer oder spekuliert ihr vielleicht sogar auf Micro-LED? Erzählt es uns gerne in den Kommentaren.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.