Ich kann viele Antwortmöglichkeiten auf die Frage geben, welcher Neukauf beim Einrichten meines Homeoffice der wichtigste war. Der PC? Die Monitore? Meine Custom-Tastatur(en)?
Alles falsch.
Es war, ist und bleibt mein Bürostuhl. Mein Haworth Fern hat mich zwar fast einen vierstelligen Eurobetrag gekostet, macht mich bei all den Stunden, die ich vor meinem Schreibtisch sitze, aber auch rundum glücklich.
Bei aller Bequemlichkeit und Komfort habe ich die Stimme in meinem Hinterkopf aber nicht immer ausgeschaltet bekommen, die wissen wollte, ob ich nicht etwas weniger hätte ausgeben sollen. Ob ein Stuhl für weniger Geld nicht denselben Komfort bieten kann. Ob es liebgewonnene Features gibt, auf die ich dann verzichten müsste.
Also habe ich mir mit dem Clouvou CleverSeat einen Bestseller auf Amazon geschnappt, der mit einer Durchschnittsbewertung von 4,8 Sternen auf Amazon bei 1.000 Reviews einen vielversprechenden Ersteindruck macht und weniger als ein Drittel meines Fern kostet. Finden wir gemeinsam heraus, ob ich den Unterschied zwischen den Stühlen wirklich bemerke.
Transparenzhinweis: Clouvou hat mir den CleverSeat-Bürostuhl für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Clouvou hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
Clouvou CleverSeat: Lieferung und Aufbau
Zu Beginn wird der CleverSeat in einem bedruckten und überraschend handlichen Karton geliefert. Den Aufbau muss ich dafür selbst übernehmen. Der Bürostuhl kommt also in einer nachvollziehbaren Anzahl an Einzelteilen mitsamt Montageanleitung bei mir an.
Der Zusammenbau ist ebenso schnell erzählt: Wenn ihr schon mal ein weltberühmtes Regal dieses einen schwedischen Möbelhauses zusammengebaut habt, werdet ihr auch mit dem CleverSeat keine Probleme haben. Schraube hier, zusammenstecken da, Thema erledigt.
Clouvou CleverSeat: Verarbeitung
An dieser Stelle lässt sich ein Ersteindruck zur Verarbeitung des Bürostuhls erbringen. Grundsätzlich fällt auf, dass der CleverSeat wahlweise auf Plastik oder Kunstleder setzt. Die Nähte sehen auch bei genauerem Hinsehen ordentlich aus; grobe Mängel sind nicht ersichtlich.
Der Teufel steckt im Detail: Das Verbindungsstück ist bei meinem Exemplar wohl nicht ganz sauber abgetrennt worden, was zu einem kleinen Schönheitsmangel führt. Man sieht ihn bei der Benutzung nicht, er beeinträchtigt die Funktion in keiner Weise, aber er ist eben da.
Clouvou CleverSeat: So ist es um den Sitzkomfort bestellt
Vorneweg: Ich bin vom Körpertyp »Slenderman«; will sagen: in die Länge gestreckter Körperbau und ebenso lange Arme und Beine, aber nur wenig Gewicht dahinter. Für einen Bürostuhl-Hersteller gibt es vermutlich nur wenige Typen, die unangenehmer zu berücksichtigen sind.
Beim ersten Hinsetzen auf den Clouvou CleverSeat fällt mir schnell auf, dass das Material und die Voreinstellung eine angenehme Härte besitzt. Weder versinke ich in dem Stuhl noch fühlt sich die Sitzfläche wie ein Stück Holz an. Es ist ein grundsätzlich komfortables Sitzgefühl, das mich hier umgibt. Wie bei jedem Bürostuhl geht es auch beim CleverSeat anschließend an die Feinjustierung.
- Die Armlehnen lassen sich in x- und y-Achse stufenlos einstellen - sehr gut! Dafür geschieht die Einstellung der z-Achse sowie des Winkels in knatternden Stufen, was mir nicht nur zu wenig, sondern auch zu laut war.
- Die Rückenlehne mit Mesh-Bezug ließ nicht nur die Neigung, sondern auch die Lendenwirbel-Stütze einstellen. Damit konnte ich den Stuhl genau auf meinen Körper abstimmen.
- Ähnliches gilt für die Sitzhöhe, die spezifisch bei mir aber nicht hoch genug sein konnte. Wie geschrieben, sind die Slenderman-Beine ein undankbarer Fall für jeden Stuhl-Hersteller.
So habe ich getestet
Ich habe den Clouvou CleverSeat einen Monat lang als meinen Bürostuhl verwendet - im Klartext: mindestens zehn Stunden täglich saß ich darauf. Sobald mir etwas insbesondere im Vergleich zu meinem eigentlichen Bürostuhl aufgefallen ist, habe ich mir das für den Test notiert. Die Ergebnisse findet ihr in den folgenden Zeilen heraus.
Spezifikationen
- Tragelast bis 150 Kilogramm
- Kopfstütze
- Lendenwirbelstütze und Rückenkissen
- 4D-Armlehne
- Kopfstütze
Preis und Verfügbarkeit
Der Clouvou CleverSeat ist auf Amazon für einen Preis von 250 Euro in den Farben Schwarz, Weiß und Anthrazit erhältlich. Zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung erhaltet ihr hier zudem einen Rabatt in Höhe von 42 Euro.
Was mir am Clouvou CleverSeat nicht gefällt
Insgesamt drei Kritikpunkte muss ich dem Clouvou-Stuhl aber unabhängig meines Körperbaus ankreiden:
- Nach wenigen Stunden wird mir klar, dass das mitgelieferte Rückenkissen des CleverSeats weg muss. Der Gedanke dahinter ist zwar aufmerksam, aber die Position des Kissens kann nicht fixiert werden, sodass das Teil immer wieder leicht rutscht und die Idee ad absurdum führt.
- Ähnlich geht es mir mit der Kopfstütze, die aus Kunstleder besteht und der ich bei langer Verwendung die Schweißperlen anmerke. Erneut ist es eine nette Idee, die aber für eine Traumwertung nicht ganz zu Ende gedacht ist – oder nicht mehr ins Budget gepasst hat.
- Die »Blade Wheels« genannten Rollen bleiben bei engen Bewegungen gerne mal stecken. Ich schwöre hoch und heilig, dass ich meinen Parkettboden geputzt habe; es ist einfach die Mechanik dahinter, die bei mir für Probleme sorgte.
Worauf verzichtet ihr im Vergleich zu »High-End«-Stühlen?
Kommen wir zum entscheidenden Punkt:
Würde ich für den Clouvou CleverSeat meinen liebgewonnenen Haworth Fern aufgeben? Natürlich nicht.
Aber das ist auch kein fairer Vergleich und es liegt nicht daran, dass der CleverSeat in irgendeiner Form schlecht ist. Vielmehr sind es Komfortfunktionen wie Materialwahl, Synchronmechanik oder durchweg stufenlos verstellbare Armlehnen, auf die ihr für den günstigeren Preis verzichten müsst.
Aber im wichtigsten Bereich konnte der CleverSeat punkten: Auch bei längerem Sitzen war er bequem und hinterließ einen zufriedenstellenden Eindruck. Ergonomische Einstellmöglichkeiten kommen für die Preisklasse auch nicht zu kurz.
Entsprechend ist die Frage, die ihr euch stellen müsst: Wie viel wollt ihr für euren Stuhl ausgeben; wie viel »extra« Komfort ist euch wichtig? Idealerweise könnt ihr beim Händler eures Vertrauens vorher sogar Probesitzen – jeder Körper ist schließlich anders.
Spielt Geld bei euch keine Rolle, dann würde ich euch einen Stuhl in einer höheren Preiskategorie ans Herz legen. Als budgetfreundlichere Option eignet sich der CleverSeat aber absolut.
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