Egal ob PC, Playstation, Xbox oder Switch: Neun Controller-Features machen für mich den Unterschied

Auf diese Dinge kommt es für mich beim Controller-Kauf an.

Mein Tipp für Preis-Leistung ist der 8bitdo Ultimate C für 30 Euro. Was mir bei Controllern außer dem Preis noch wichtig ist, lest ihr hier. Mein Tipp für Preis-Leistung ist der 8bitdo Ultimate C für 30 Euro. Was mir bei Controllern außer dem Preis noch wichtig ist, lest ihr hier.

Es klingt seltsam, aber ich habe eine ungewöhnliche Affinität für Gaming-Controller. Viele von euch kaufen sich einen oder verwenden den bei der Konsole mitgelieferten und sind jahrelang zufrieden damit. 

Nicht mit mir! Für mich muss ein Controller perfekt zum Spiel abgestimmt sein. Kennt ihr diese ganzen obskuren Funktionen, die man bei Pro-Controllern einstellen kann? Reaktionskurven, Deadzones, Polling-Rates und so weiter? Ja, ich bin so jemand, der diese Dinge tatsächlich verwendet. 

Wenn ihr euch bald einen neuen Controller holen wollt, dann sind hier meine persönlichen Tipps und auf welche Dinge ihr achten solltet. So kauft ihr hoffentlich genau den Richtigen, der zu euch passt. 

Duy Linh Dinh
Duy Linh Dinh

Linh spielt an Konsolen und PCs seit seiner Grundschulzeit. Angefangen hat er mit dem eckigen NES-Controller und angekommen ist er zuletzt bei selbstgebauten Controller für Fighting- und Rhythm-Games. In der Zwischenzeit glitten unzählige Drücker durch seine Hände - nicht nur, weil er eben viele Konsolen ausprobiert hat, sondern weil ihm es Spaß macht, mit neuen Dingen zu experimentieren. In diesem Artikel teilt er mit euch, was ihm beim Kauf eines neuen Controllers heute besonders wichtig ist.

Robuste Joysticks

Gerade bei Shooter- und Action-Spielen sind mir präzise und vor allem robuste Joysticks das wichtigste Feature bei einem Controller. Besonders kompetitive Shooter können die zwei Joysticks stark belasten und verschleißen lassen - nicht nur weil die Sticks dabei sehr viel bewegt werden, sondern auch weil diese Spiele gerne Gebrauch von L3 und R3 machen (für Sprinten und Nahkampfangriffe zum Beispiel). Das beschleunigt den Verschleiß weiter.

Das Ergebnis ist eine höhere Wahrscheinlichkeit für Stick Drift. Ihr könnt das Problem beheben, indem ihr die Deadzone des betroffenen Joysticks vergrößert - also die Größe des Bereichs, in dem keine Bewegung registriert wird. Das geht allerdings auf Kosten von Präzision und nicht jedes Spiel oder jede Konsole unterstützt eine solche Funktion.

Aus diesem Grund vermeide ich es heute, Controller mit konventionellen Analog-Sticks mit Potentiometern zu kaufen. Stattdessen setze ich die Tage lieber auf welche mit magentischen »Hall-Sensoren«.

Viele Hersteller bewerben ihre Hall-Sticks sogar als driftfrei. Während sie wirklich deutlich resistenter gegenüber Drift sind, können sie bei sehr kleinen Deadzones dennoch Probleme haben. Viele Hersteller bewerben ihre Hall-Sticks sogar als driftfrei. Während sie wirklich deutlich resistenter gegenüber Drift sind, können sie bei sehr kleinen Deadzones dennoch Probleme haben.

Diese messen die Position der Joysticks über Magneten und haben somit einen deutlich geringeren Verschleiß. Nicht nur sind sie deswegen deutlich weniger anfällig für Stick-Drift, auch die Deadzone kann deutlich kleiner eingestellt werden - für mehr Präzision.

Belegbare Tasten

Ehrlich gesagt wundert es mich, warum inzwischen nicht alle Controller mindestens zwei belegbare Tasten besitzen. In vielen Spielen ist es nötig oder von großem Vorteil, die Daumen auf den Joysticks zu lassen. 

Zum Beispiel ist Springen oder Ducken oft auf A und B zugewiesen. Das bedeutet, dass ihr in Shootern nicht gleichzeitig Springen und Zielen könnt - ein Nachteil, den Spieler mit Maus und Tastatur nicht haben.

Ich persönlich präferiere Tasten über Paddles, wie man sie vom Elite-Controller von Microsoft kennt - aber das ist Geschmacksache. Ich persönlich präferiere Tasten über Paddles, wie man sie vom Elite-Controller von Microsoft kennt - aber das ist Geschmacksache.

Hier kommen Controller mit frei belegbaren Tasten ins Spiel. Mit ihnen habt ihr die Möglichkeit, häufig genutzte Tasten auszulagern, damit eure Daumen auf den Joysticks bleiben können. Gerade das Zuweisen von A und B halte ich für fast alle Spiele sinnvoll, weil sie so oft verwendet werden.

Bonus-Tipp: Wenn ihr den physischen Verschleiß von Joysticks verringern wollt, kann es sich lohnen L3 und R3 auf Tasten auf der Rückseite zuzuweisen. 

Antifriction-Ringe

Dieses Feature wird leider selten erwähnt, macht aber meiner Meinung nach einen Riesenunterschied aus. Im Grunde genommen sind das glatte Ringe aus Kunststoff oder Metall, die die Joysticks umgeben.

Wie der Name verrät, sorgen sie für weniger Reibung und das fühlt man. Das Drehen und Bewegen der Sticks ist mit ihnen deutlich weicher und geschmeidiger. Außerdem gibt es weniger Abrieb. 

Höhere Sticks

Wenn ihr wirklich großen Wert auf hohe Präzision mit den Joysticks setzt, dann solltet ihr euch am besten einen Controller mit austauschbaren Stick-Höhen aussuchen.

Je höher der Stick ist, desto einfacher könnt ihr präzise Korrekturen an eurem Aim machen. Das macht es außerdem einfacher, mit einer besonders hohen Empfindlichkeit zu spielen. So kann man sich schnell umdrehen und trotzdem präzise zielen. 

Sollte euer Controller keine höheren Ersatz-Joysticks bieten, dann könnt ihr solche Aufsätze verwenden. Sollte euer Controller keine höheren Ersatz-Joysticks bieten, dann könnt ihr solche Aufsätze verwenden.

Sollte euer Controller keine austauschbaren Sticks unterstützen, könnt ihr auf Drittanbieter Joystick-Kappen setzen, wie jene von Kontrolfreeks. Hier müsst ihr nur im Voraus überprüfen, ob sie auf die Sticks von eurem Controller passen. 

Hair-Trigger

Auch die Trigger-Tasten sollten nicht außer Acht gelassen werden. Je nach Genre kann es wichtig sein, welche der Controller verbaut hat. Wenn ihr gerne Spiele spielt, die eine schnelle Reaktion erfordern, solltet ihr nach einem Ausschau halten, der sogenannte »Hair-Trigger« oder »Trigger-Stops« unterstützt. Ganz einfach ausgedrückt, kann man damit den Aktivierungsweg der beiden Tasten verringern. 

Gerade bei Shootern und Fighting-Games ist das ein Vorteil. Wenn ihr überwiegend Racing-Spiele oder Flugsimulatoren spielt, dann benötigt ihr dieses Feature nicht unbedingt, da solche Spiele Gebrauch von analogen Triggern machen. 

Lohnen sich Hall-Effekt-Trigger? Meiner Meinung nach ist es nicht nötig, magnetische Hall-Sensoren in die Trigger zu verbauen. Im Gegensatz zu den Joysticks sind Präzisionsprobleme, die mit physischen Verschleiß zu tun haben, bei den beiden Tasten selten. 

Tatsächlich kann es sogar zu Problemen führen, wenn sowohl Trigger als auch Sticks Magneten verwenden. Je nach Tastenlayout kann der des linken Triggers den des linken Sticks stören. Das ist zum Beispiel der Fall beim Asus ROG Ally, wenn man ihn mit Hall-Triggern und Hall-Sticks modifiziert.

Ein präzises D-Pad

Ihr spielt gerne Fighting-Games, 2D-Plattformer und Retro-Spiele? Dann ist ein gutes Steuerkreuz das wichtigste Feature beim Kauf eines neuen Controllers. Diagonalen müssen leicht und zuverlässig einzugeben sein und beim Drücken einer Taste sollten andere nicht versehentlich mitgedrückt werden. 

Leider ist es nicht einfach zu sagen, welche D-Pads präzise sind und welche nicht, ohne sie vorher ausprobiert zu haben. 

Es lässt sich auch nicht allgemein sagen, welche D-Pad-Form am besten ist, da es hier auch teilweise große Unterschiede beim gleichen Formfaktor gibt. Nicht jedes scheibenförmige D-Pad ist schlecht und nicht jedes kreuzförmige ist gut.

Der Dualsense hat ein gutes D-Pad, das sich allerdings etwas »schwammig« anfühlt. Trotzdem schwören viele Fighting-Game-Spieler auf diesen. Der Dualsense hat ein gutes D-Pad, das sich allerdings etwas »schwammig« anfühlt. Trotzdem schwören viele Fighting-Game-Spieler auf diesen.

Die gute Nachricht: Die aktuellen Standard-Controller der Hersteller besitzen schon ganz gute D-Pads (Dualsense und Xbox Wireless Controller). Die Joy-Cons von Nintendo haben zwar kein klassisches Steuerkreuz, sind aber dafür äußerst präzise, weil es einfach vier getrennte Tasten sind. 

Die schlechte: Bei Drittanbieter-Controllern müsst ihr die Controller entweder vorher testen oder euch Testberichte dazu ansehen oder durchlesen. Unten findet ihr ein paar Empfehlungen von meiner Seite. 

Gyro-Unterstützung

Alpakka Controller Gameplay: Battlefield 2042 Video starten 2:12 Alpakka Controller Gameplay: Battlefield 2042

Wer Spiele mit einer Maus spielt, kann den gesamten Arm zum Zielen und Bewegen der Kamera verwenden - das sind die Finger, das Handgelenk, der Ellbogen und die Schulter. Was steht Controller-Spielern zur Verfügung? Der Daumen.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Mausspieler einen großen Vorteil gegenüber Controller-Spieler haben - ausgenommen von Spielen mit starker Zielunterstützung. 

Wer das Zielen auf Controllern auf ein neues Level heben möchte, sollte in Erwägung ziehen, auf Gyro-Zielen umzusteigen oder es auszuprobieren. Damit könnt ihr den gesamten Controller bewegen, um eure Gegner ins Visier zu nehmen. Das heißt, ihr habt zusätzlich zu den Daumen noch eure Handgelenke zum Zielen. 

Wenn ihr auf der Nintendo Switch oder Playstation 5 spielt, könnt ihr diese Funktion in vielen Spielen ausprobieren und müsst nicht einmal einen neuen Controller dafür kaufen. PC-Spieler müssen natürlich einen aussuchen, der ein eingebautes Gyroskop hat, wie zum Beispiel der Dualsense. Die meiner Meinung nach beste Implementierung von Gyro-Aiming bei einem PC-Controller findet ihr beim etwas ungewöhnlichen »Alpakka«: 

Xbox-Spieler schauen aktuell noch in die Röhre. Hier gibt es weder Spiele, die Gyro-Zielen unterstützen, noch hat der Controller die nötige Hardware dafür. 

Übrigens: Viele Handheld-PCs, wie das Steam Deck oder der Lenovo Legion Go, unterstützen Gyroskop-Zielen. 

Ergonomie und Gewicht

Dieser Punkt sollte nicht unterschätzt werden. Der Controller wird immerhin viele Stunden in euren Händen liegen und sollte deswegen möglichst bequem sein. Außerdem muss auch das Gewicht passen. 

Zum Beispiel fühlt sich der Xbox Elite Series 2 äußerst hochwertig und angenehm an, aber er ist ein gutes Stück schwerer als andere Controller. Das könnte für manche auf Dauer unangenehm sein. 

Der Elite Series 2 ist ein echter Handschmeichler - aber auch schwer. Der Elite Series 2 ist ein echter Handschmeichler - aber auch schwer.

Und natürlich sollte der Controller ein Layout besitzen, das am besten zu euch passt. Seid ihr Fan vom asymmetrischen Stick-Layout des Xbox-Controllers oder präferiert ihr das symmetrische der Sony-Controller? Beide haben ihre Vor- und Nachteile, aber letztendlich ist es wichtiger, was besser in euren Händen liegt. 

Konnektivität

Kabelgebunden oder nicht? Zu guter Letzt überlege ich mir vor dem Kauf eines neuen Controllers, ob es mir wichtig ist, dass er kabellos verwendbar ist. Für das Spielen am Schreibtisch greife ich gerne zu kabelgebundenen, weil das Kabel hier nicht im Weg ist.

Beim Spielen im Wohnzimmer müsst ihr für euch selbst die Entscheidung treffen, wie sehr ein Kabel euch oder andere stören könnte. Mit einem kabelgebundenen Controller müsst ihr euch zumindest keine Sorgen über Akkulaufzeit, Verbindungsstörungen oder Latenz machen.

Bluetooth oder 2,4-GHz-Wifi-Dongle? Wenn es ein kabelloser Controller werden soll und ihr die Wahl zwischen diesen beiden Verbindungsmethoden habt, dann wählt den Wifi-Dongle. Damit habt ihr weniger Eingabe-Latenz, als mit einer Bluetooth-Verbindung. 

Welche sind meine aktuellen Favoriten?

Ich verwende gerade sehr gerne den Asus ROG Raikiri Pro, wegen der Pro-Funktionen und der guten Ergonomie. Zu dem Preis, was der Controller aktuell kostet (etwa 150 Euro), kann ich ihn allerdings nur schwer empfehlen. 

Eine günstigere Alternative ist der Gamesir G7 SE. Für einen Preis von etwa 60 Euro bekommt ihr einen Controller mit Hall-Joysticks, Antifriction-Ringen, zwei belegbaren Tasten und ein gutes D-Pad. Leider ist der Controller nur kabelgebunden nutzbar. 

Mein Tipp für ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis ist der 8bitdo Ultimate C. Er kostet gerade einmal 30 Euro, ist kabellos verwendbar und sehr ergonomisch. Die Tasten erinnern etwa an die des Dualshock 4. 

Die ersten beiden Controller sind neben dem PC auch kompatibel mit den Xbox-Konsolen. Für Playstation-Spieler halte ich den Dualsense schon für eine hervorragende Option. Wer ein Upgrade machen möchte, kann zum sehr guten, aber teuren DualSense Edge greifen. Ich selbst habe den Edge noch nicht ausprobiert, aber mein Kollege Chris von GamePro.

DualSense Edge im Test: Einzigartige Stärken, aber auch ärgerliche Schwächen

Und das war es auch schon! Ich hoffe, dass mein kleiner Ratgeber euch weiterhelfen konnte! Jetzt seid ihr gefragt! Welche Features sind euch bei einem neuen Controller am wichtigsten? Legt ihr großen Wert auf Langlebigkeit oder auf ein bestimmtes Feature? Welche sind eure Lieblingscontroller? Schreibt es gerne in die Kommentare! 

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