Seit 30 Jahren sitze ich vor dem Bildschirm: Jetzt habe ich meinen ersten Widescreen-Monitor probiert

HP hat mir mit seinem Widescreen-Monitor M34d gezeigt, was ich bisher an zusätzlicher Arbeitsfläche versäumt habe. Eine Geschichte über die entscheidenden Zentimeter Bilddiagonale.

Widescreen Monitor: Bei diesen Worten bekommt selbst der abgefeimteste Bildschirm-Junkie den goldenen Quadrataugenblick. (neirfyAdobe Stock; hp.com) Widescreen Monitor: Bei diesen Worten bekommt selbst der abgefeimteste Bildschirm-Junkie den goldenen Quadrataugenblick. (neirfy/Adobe Stock; hp.com)

»Arbeiten mit zwei Bildschirmen: Was kann es Effizienteres geben?« Dieser mein Gedanke könnte ein Trugschluss sein, wie ich jüngst herausgefunden habe. Wieso? Weil ich jetzt zum allerersten Mal einen Widescreen-Monitor ausprobiert habe.

Und das, obwohl ich seit spätestens dem fünften Lebensjahr vor TV- oder PC-Bildschirmen sitze - womit ich Stand heute auf 30 Jahre vor dem Bildschirm komme.

Mir jedenfalls ist schleierhaft, wieso ich mir jemals wieder einen »konventionell« gebauten Monitor anschaffen sollte.

Wie ich zu diesem Zwischenfazit nach meinem Monat mit dem Curved Monitor M34d von HP komme, erfahrt ihr in diesem Erfahrungsbericht. Eine kleine Überraschung für mich, denn bislang kannte ich HP eher als Hersteller von Druckern und Scannern.

Rückblick: Mein bisheriger Zwei-Monitore-Setup

Zuletzt habe ich euch im April die Vorteile meines Zwei-Monitor-Setups heruntergebetet. Meine persönliche Meinung unterfütterte ich mit einer Studie, laut der Zwei-Monitor-Aufbau eure Produktivität um etwa 10 Prozent steigert, und Fehler um rund 30 Prozent reduziert würden. Meine eigenen Erfahrungswerte bestätigten dies.

Rückblick: So (mit zwei Monitoren links), oder so (mit drei Monitoren rechts) sah mein Setup bisher aus. Rückblick: So (mit zwei Monitoren links), oder so (mit drei Monitoren rechts) sah mein Setup bisher aus.

Während meiner ersten Gehversuche mit den zwei Monitoren miteinander verbundenen Bildschirmen begeisterte mich die Möglichkeit, unterschiedliche Arbeitsflächen auf jeweils eigene Bildschirme zu verteilen.

Irgendwann habe ich sogar einen draufgesetzt, hatte einen weiteren, dritten Monitoren angestöpselt. Seither bin ich übrigens vom Drei-Monitor-Setup abgekommen. Vermisst habe ich das die Abwesenheit des dritten Bildschirms zu keiner Sekunde, ehrlich gesagt.

Abschließend verwies auf meinen Kollegen Benedikt Schlottmann von MeinMMO, der die Vorzüge eines Ultrawide-Monitors predigte - und damit bei mir auf offene Ohren stieß. Meine Neugierde war geweckt. Und als mir die freundlichen Menschen von HP die Möglichkeit boten, ihren in der Bilddiagonalen üppig bemessenen Curved Monitor M34d auszuprobieren, habe ich zugeschlagen. 

Gruß und Dank geht an dieser Stelle an HP, die mir einen ihrer Monitore freundlicherweise für begrenzte Zeit als Testmuster bereitgestellt haben.

Bin ich nun mit zum Widescreen-Monitor umgestiegen, werde niemals wieder zum Zwei-Monitor-Setup umsteigen? Spoiler Alert: Beide Aussagen treffen zu.

Was kann der Curved Monitor M34d von HP?

Damit ihr euch eine bessere Vorstellung vom hier vorgestellten Monitor machen könnt, folgen jetzt einige wichtige Eckdaten und Kennwerte zum Gerät.

Technische Details zum Monitor: Der HP M34d Curved Monitor hat eine Bilddiagonale von 86,36 Zentimetern, was 34 Zoll entspricht. Die Auflösung beträgt 3440 x 1440 Bildpunkte, hält sich am Auflösungsstandard »Wide Quad High Definition«, kurz WQHD

Der Monitor ist entspiegelt, seine Krümmung beträgt 1500R. Das »R« steht hier für »Radius«, der Zahlenwert davor gibt den Krümmungsgrad in Millimeter an. Der M34d hat demnach eine Krümmung von 1.500 Millimetern. Diese Krümmung soll übrigens auch für das menschliche Auge ideal sein, besonders dann, wenn ihr euch einer möglichst intensiven Immersion hingeben wollt. Bei 1500R wird übrigens ein Abstand von 1,5 Metern zwischen Betrachter und Monitor empfohlen.

Simsalabim, so sieht (fast) derselbe Arbeitsplatz mit dem XXL-Bildschirm aus. Simsalabim, so sieht (fast) derselbe Arbeitsplatz mit dem XXL-Bildschirm aus.

Daneben ist der Monitor höhenverstellbar, hat eine Reaktionszeit von 5 ms Grau-zu-Grau. Eine Reaktionszeit, die sozusagen für alle geeignet ist, die stinknormal zocken, Filme gucken und arbeiten. Wer sich im Bereich des kompetitiven E-Sports bewegt, sollte sich lieber nach einem Monitor mit 1ms Reaktionszeit umschauen. Die Helligkeit liegt bei 250 Nits, was für einen in Innenräumen zum Einsatz kommenden Monitor ein normaler Wert ist.

Anschlüsse und Steuerung: Verstöpseln lässt sich der M34d mitunter via HDMI und USB-C oder -B, verfügt allgemein über einen USB-Port. Ich selbst nutzte den Monitor während meines Testzeitraums ausschließlich über HDMI; ein passendes Kabel ist im Lieferumfang enthalten.

Die On-Screen-Steuerelemente ruft ihr auf, indem ihr die fünf auf der Geräterückseite unten rechts verbauten Knöpfe bedient. Die Steuerung ist anfangs etwas frickelig und unübersichtlich, doch nach einer kurzen Eingewöhnungszeit solltet ihr den Dreh raushaben.

Meine Erfahrung mit dem M34d von HP

Gaming: Meinen größten »Oha!«-Moment hatte ich während meiner allerersten Gaming-Sitzung mit dem XXL-Monitor. In dem Adventure-Spiel »Twin Mirror« bewegt ihr euch auf Spurensuche durch eine US-amerikanische Kleinstadt. Als ich das Spiel erstmalig mit dem M34d vor meinen Augen angeworfen habe, sind mir fast du Augen übergegangen.

Denn durch die zusätzlichen Bildschirmzentimeter in der Horizontalen wurde mein Sichtfeld innerhalb des Spiels mächtig erweitert. Dem Eintauchen in die Spielewelt war es eindeutig förderlich, als mein Sichtfeld jetzt gefühlt komplett vom Städtchen Basswood in West Virginia umgeben war.

Überträgt sich auf diesem Screenshot weniger gut, aber glaubt mir: Als Widescreen-Neuling war ich (nicht wortwörtlich) wie weggeblasen. Überträgt sich auf diesem Screenshot weniger gut, aber glaubt mir: Als Widescreen-Neuling war ich (nicht wortwörtlich) wie weggeblasen.

Bugs in Computerspielen durch Widescreen-Monitor? Ein oder zwei Mankos gabs dennoch. In einer Stelle des Spiels macht ihr euch an einem Computer zu schaffen, um dort in einem E-Mail-Postfach einer kürzlich niedergeschossenen Person zu wildern. Seht ihr euch auf dem Computerbildschirm um (dem im Spiel, nicht dem M34d), ploppen Menüs auf, über die ihr mit dem Mail-Interface interagieren könnt. Bei mir ploppte allerdings nichts auf. Und aus der E-Mail-Ansicht konnte ich auch nicht mehr raus. Ich hing also in dieser Ansicht fest, musste das Spiel neu starten.

Der Grund für diesen Fehler: Die besonders in die Breite gehende Bildschirmauflösung von 3440 x 1440 Bildpunkten. Wählte ich eine Auflösung wie 1024 x 768, poppten die Bedienelemente wie vorgesehen im Spiel auf, und ich konnte das virtuelle Abenteuer fortsetzen.

Twin Mirror - Das Mystery-Adventure erscheint endlich auch bei Steam Video starten 1:36 Twin Mirror - Das Mystery-Adventure erscheint endlich auch bei Steam

Dass ein Spiel wie »Twin Mirror« zwar mit einem Widescreen-Monitor funktioniert und Freude bereitet, aber keinesfalls darauf ausgelegt ist, bemerkte ich auch während In-Game-Zwischensequenzen. In diesen waren links und rechts Bildränder mit dicken Balken abgeschnitten, schlicht deshalb, weil die Kadrierung der Zwischensequenzen auf einen Nicht-Widescreen-Bildschirm ausgelegt sind. Kein Drama, aber marginal unschön.

Dadurch, dass das Spiel nicht auf die gigantische Bilddiagonale ausgelegt ist, gibts links und rechts Balken. Fast wo wie damals beim 4:3-Fernseher. Dadurch, dass das Spiel nicht auf die gigantische Bilddiagonale ausgelegt ist, gibts links und rechts Balken. Fast wo wie damals beim 4:3-Fernseher.

Home-Office: Mein bisheriges Monitor-Setup bestand aus einem BenQ GW2480 mit einer Bilddiagonale von 23,8 Zoll (ca. 60 cm) und einem nebenan gestellten Lenovo-Laptop mitsamt einer Bilddiagonalen von knapp 40 Zentimetern. Zur Verdeutlichung: Die 86,36 Zentimeter des M34d haben mich während den ersten Stunden im positiven Wortsinn geplättet.

Eine Beichte vorab: Anfangs war ich bemüht, ausschließlich mit dem Widescreen-Monitor von HP zu arbeiten, den Bildschirm des daneben stehenden Lenovo-Laptops zu deaktivieren. Allerdings kam ich nicht damit klar, sieht es meine Arbeitsweise doch vor, bestimmte Arbeitsbereiche (zum Beispiel Textverarbeitung) dediziert auf einen Monitor zu schieben, während der andere Bildschirm einer anderen Teilaufgabe zugeordnet ist (beispielsweise Recherche). Anders gesagt: Mein Arbeitsgehirn funktioniert mittlerweile so, dass ich unterschiedliche Aufgabenbereiche auf unterschiedliche Bildschirme schubse.

Mein Zwischenfazit zum Widescreen-Monitor

Und jetzt? Jetzt verwende ich HP-Widescreen und Lenovo-Laptop zusammen einfach wie drei Monitore. Mehr als ausreichend Bildfläche bietet der M34d ja mit seinen über 85 Zentimetern.

Der Schock kam aber, als wieder den BenQ GW2480 eingestöpselt habe, und den HP-Monitor aus. Meine Gedanken: »Wo ist meine ganze Arbeitsfläche hin?« und  »Wieso ist der Bildschirm so niedrig aufgelöst«. Sprich: Ich glaube, künftig werde ich eher zu einem Widescreen-Monitor noch mehr virtueller Arbeits- und Spielfläche umsatteln. Vor »normal« gebauten Monitoren entwickele ich schon jetzt eine leichte Abneigung.

Kaufpreis: Auf dem Preisschild des Monitors stehen knapp 500 Euro, teilweise habe ich das Gerät aber auch schon zum Angebotspreis von unter 400 Euro erhascht.

Auf welche Art von Bildschirm setzt ihr. Und: Welche Bilddiagonale ist euch für euren PC-Bildschirm zu viel, zu wenig, oder eben genau richtig? Auf welchen Bildschirmhersteller setzt ihr privat, welchen nutzt ihr auf der Arbeit? Über die Antworten und Diskussionen zu diesen Fragen freuen wir uns wie immer in den Kommentaren.

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