Das ist die beste Laptop-Tastatur, die ich bisher ausprobieren konnte

Highend-Notebooks zu testen, kann irgendwann zur wenig spannenden Routine werden. Es sei denn, das Testgerät bietet ungewöhnliche Extras, wie das XMG Neo 17.

Achtung, es folgt keine Überraschung: Teure Gamingnotebooks sind schnell und eignen sich auch für anspruchsvolle Zocker. Entsprechend ist der Test eines neuen Gerätes aus dieser Sparte nur selten überraschend – hier ein paar Prozent mehr Leistung, da ein etwas besseres Display, passt schon.

Wirkliche Totalausfälle sind zumindest bei etablierten Marken selten geworden, zumal viele Hersteller auf die gleichen Basiskomponenten setzen. Und so ist auch das XMG Neo 17 (E23) oberflächlich ein klassischer Vertreter seiner Produktkategorie: Dank RTX 4090 erfreulich flott, nicht allzu handlich und in der getesteten Konfiguration mit knapp 4.000 Euro auch nicht wirklich preiswert.

Trotzdem konnte uns das XMG Neo 17 in der 2023er-Ausführung überzeugen. Mitunter sind es schließlich Details, die für den einen oder anderen den Unterschied machen können.

XMG Neo 17 (E23)
XMG Neo 17 (E23)
Neben einer Performance auf für Laptops sehr hohem Niveau, die sich mit der optionalen Oasis-Wasserkühlung sogar noch leicht erhöhen lässt, begeistert mich das XMG Neo 17 (E23) an unerwarteter Stelle. Die, ebenfalls optionale, Tastatur mit Cherry MX Tactile ULP-Switches hat sich im Laufe des Tests zu dem Keyboard entwickelt, mit dem ich am liebsten schreibe. Praktisch: Im XMG-Shop könnt ihr viele Komponenten selbst auswählen.
  • Dank Core i9 und RTX 4090 sehr hohe Leistung
  • Effizientes Kühlsystem
  • 16:10-Display mit 240 Hz und G-Sync
  • DLSS 3 mit Frame Generation
  • Akkulaufzeit
  • Preis
  • Display ohne Mini-LED oder OLED
XMG Neo 17 (E23) im Shop von Bestware konfigurieren

Wenn euch überragende Schwarzwerte beim Display und die Mobilität eines Notebooks wichtiger sind als maximale Performance oder die Tastatur, könnte euch Alanas Artikel zum Acer Predator Triton 14 interessieren:

Was steckt im XMG Neo 17 (E23)

XMG bietet euch die Möglichkeit, einige Komponenten des Laptops selbst zu wählen, schnellere Bauteile kosten aber natürlich einen Aufpreis. So habt ihr bei der GPU die Wahl zwischen den mobilen Nvidia Geforce RTX von 4060 bis 4090, wobei die schnellste Ausbaustufe einen Aufpreis von über 1.500 Euro bedeutet.

Wenn euch der beim Kauf gewählte SSD-Speicher nicht mehr reicht, könnt ihr dank eines freien M.2-Slots bequem nachrüsten. Wenn euch der beim Kauf gewählte SSD-Speicher nicht mehr reicht, könnt ihr dank eines freien M.2-Slots bequem nachrüsten.


Unser Testgerät gehört mit Intel Core i9-13900HX, 32 Gbyte DDR5-RAM, einer 1,0 Tbyte SSD und der RTX 4090 sowie der Oasis MK2-Wasserkühlung zu den teuersten Ausstattungen.

  • CPU: Intel Core i9-13900HX
  • RAM: 2x 16 GByte DDR5 SO-DIMM
  • Grafik: Nvidia Geforce RTX 4090 Laptop, 16 GByte
  • SSD: 1x 1,0 TByte M.2 NVMe
  • Display: 2.560x1.600 Pixel IPS, 240 Hz, 16:10, G-Sync

Äußerlichkeiten

Wem bereits ein Razer Blade 14 zu schwer und unhandlich ist, wird das Neo 17 wohl nicht in die engere Auswahl nehmen. Mit 2,8 Kilogramm Kampfgewicht und Abmessungen von 381,7 x 272,8 x 27 mm (B x T x H) nimmt es zudem nicht wenig Platz im Rucksack ein.

Auch wenn Gewicht und Größe des Laptops nicht zum häufigen Transportieren einladen, als Desktop-Ersatz kann das Gerät überzeugen. Hier ergibt auch die optionale Wasserkühlung mehr Sinn. Auch wenn Gewicht und Größe des Laptops nicht zum häufigen Transportieren einladen, als Desktop-Ersatz kann das Gerät überzeugen. Hier ergibt auch die optionale Wasserkühlung mehr Sinn.

Mit RGB hält sich XMG dezent zurück, einige Gehäuseelemente leuchten zwar im Betrieb, die Beleuchtung wirkt aber dezent und eher elegant als übertrieben. Auch die Tastatur ist beleuchtet, beim Standardmodell in 4 RGB-Beleuchtungszonen.

Viele Anschlüsse für Peripherie und Wasserkühlung

Der Netzwerk-Port und einmal USB Typ C befinden sich auf der Rückseite des Laptops. Ebenfalls rückwärtig sind der Stromanschluss und die Anschlüsse für die optionale Wasserkühlung platziert.

Links finden sich 2x USB 3 Typ A sowie ein Kartenleser für SD-Speicherkarten – tatsächlich SD und nicht Micro-SD. Rechterhand gibt es zwei weitere USB Typ-A-Anschlüsse, 3,5mm Klinkenstecker für Mikrofon und Kopfhörer.

Das XMG Neo 17 (E23) ist schwer und groß aber im Gegenzug auch schnell und auf Wunsch recht leise. Für Anschlüsse ist genug Platz, hier: Ein vollwertiger SD-Slot und 2x USB Typ A. Das XMG Neo 17 (E23) ist schwer und groß aber im Gegenzug auch schnell und auf Wunsch recht leise. Für Anschlüsse ist genug Platz, hier: Ein vollwertiger SD-Slot und 2x USB Typ A.

Auf allen drei Seiten – die Vorderseite ist aus nachvollziehbaren Gründen unbelegt – sind zudem Luftauslässe für die Gehäusekühlung vorhanden. Beim Zocken pustet es euch daher eigentlich immer warme Luft auf die Hände. Toll im Winter, im Sommer nicht immer angenehm.

Die Lautstärke ist situationsabhängig: Beim Arbeiten oder Internetsurfen im Modus „Ausbalanciert“ ist das Notebook kaum hörbar, liegt Last an drehen die Lüfter aber natürlich auf. Wie sehr, habt ihr aufgrund der Einstellmöglichkeiten im XMG Control Center selbst in der Hand. Unter voller Last rate ich aber zu Kopfhörern.

Das Display des XMG Neo 17 ist gut aber es fehlt etwas...

Beim Display hat sich XMG für ein 17,3 Zoll großes IPS-Panel entschieden, das mit 240 Hz und 2.560x1.440 Bildpunkten arbeitet und G-Sync unterstützt. Es bietet eine Farbraumabdeckung von 99% sRGB und zeigt seine Inhalte auch abseits der Datenblattzahlen mit guten Farben und angenehmer Helligkeit an.

Mit einer guten Maximalhelligkeit und ebenfalls guter Farbwiedergabe bietet das Display schon eine gute Qualität. Aber könnten wir bitte kurz über Schwarzwerte reden? Mit einer guten Maximalhelligkeit und ebenfalls guter Farbwiedergabe bietet das Display schon eine gute Qualität. Aber könnten wir bitte kurz über Schwarzwerte reden?

Als verwöhnten Laptop-Dauertester stört mich allerdings der fehlende Mut zu einem Display mit Mini-LED oder OLED – wer einmal durch die wirklich tollen Schwarzwerte solcher Bildschirme verdorben wurde, kann nur schwer wieder zu klassischer Hintergrundbeleuchtung zurück. Habt ihr nie den Vergleich genossen, dürfte euch das Neo-Display aber sicher vollkommen ausreichen.

Allerdings würde ein solcher Bildschirm auch den Preis noch weiter hochtreiben. Schreibt doch einmal in die Kommentare, ob die Notebooknutzer unter euch das integrierte Display überhaupt zum Zocken nutzen oder ob nicht eh ein externer und meist deutlich größerer Bildschirm angeschlossen wird.

Ein Blick ins (leicht erreichbare) Innere offenbar die zwei Slots für Arbeitsspeicher, 2x M.2 für SSDs und den zweigeteilten Akku unten. Viel Platz nimmt natürlich das Kühlsystem inklusive Schleife für die Wasserkühlung ein. Ein Blick ins (leicht erreichbare) Innere offenbar die zwei Slots für Arbeitsspeicher, 2x M.2 für SSDs und den zweigeteilten Akku unten. Viel Platz nimmt natürlich das Kühlsystem inklusive Schleife für die Wasserkühlung ein.

Mein Highlight: Die (optionale) Tastatur

Jetzt kommt vielleicht doch eine Überraschung: Obwohl ich beruflich fast ausschließlich Texte in Tastaturen hacke, wurde ich nie mit mechanischen Keyboards warm. Am besten tippe ich erfahrungsgemäß mit flachen Scissor-Tasten wie sie beispielsweise die günstige Cherry Stream XT bietet.

Mechanische Keyboards verknoten mir gefühlt die Finger, ich weiß allerdings nicht, woher diese Abneigung kommt. Viele von euch schwören auf mechanische Tastaturen und ich war stets etwas traurig, das nicht nachvollziehen zu können.

Und dann kommt das Testmuster des XMG Neo 17 und ich wundere mich. Es klickt, man spürt jeden Tastenanschlag und es kostet etwas mehr Anstrengung, die Tasten zu nutzen, als bei meinen gewohnten Tastaturen. Aber eben nicht so sehr, dass es mich stören würde sondern auf einem Level, der für mich persönlich das Schreibgefühl verbessert.

Aus diesem Grunde schreibe ich diesen Test gerade komplett auf dem Neo 17 und, es überrascht mich selbst, immer wieder mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Nicht, weil die RTX 4090 das Office so toll beschleunigt oder die Unmengen an Rechenkernen des Core i9 irgendeinen Unterschied bei der Arbeit machen würden. Sondern weil die Finger einfach nur über die Tasten fliegen und nichts stört.

Normalgroße Tasten mit Cherry MX Tactile ULP

Dazu kommt auch, dass die Tasten normale Keyboardgröße haben und nicht gequetscht oder verkleinert wurden. Und bei der mir sehr lieben Arbeit in der Nacht unterstützt auch die dezente Beleuchtung der Tasten bei der Orientierung.

Wie bereits erwähnt, nach dem x-ten getesteten Highend-Notebook stellt sich irgendwann eine gewisse Routine aber auch etwas Langeweile ein. Wenn ein Laptop es dann schafft, hervorzustechen, ist das für mich immer ein Pluspunkt. In der jüngeren Vergangenheit waren das bevorzugt Geräte mit überragenden Displays – OLED und Mini-LED sprach ich ja bereits an.

Mit dem XMG Neo 17 steht nun das erste Notebook vor mir, das bei mir persönlich den Kaufausschlag wegen seiner Tastatur geben würde – sollte ich die Wahl zwischen zwei ansonsten mehr oder weniger identischen Notebooks haben.

Eine Display-Hintergrundbeleuchtung mit vielen Mini-LEDs, die sich sehr flexibel dimmen lassen, wäre mein Favorit für das XMG Neo 17 (E23), auch wenn der verbaute Bildschirm ansonsten eine gute Qualität bietet. Eine Display-Hintergrundbeleuchtung mit vielen Mini-LEDs, die sich sehr flexibel dimmen lassen, wäre mein Favorit für das XMG Neo 17 (E23), auch wenn der verbaute Bildschirm ansonsten eine gute Qualität bietet.

Zum Einsatz kommen übrigens Cherry MX Tactile Switches mit Ultra Low Profile (ULP) – die Tasten sind also in der Höhe begrenzt, was bei einem Notebook durchaus sinnvoll erscheint. Ich mag den Anschlag sehr und schreibe wirklich gerne damit – so gerne, dass ich überlege, mir ein vergleichbares Modell für meinen Desktop-PC zu besorgen. Zumindest überlegte ich, bis ich den Preis von gut 200 Euro sah.

Darauf wartet ihr doch: Die Performance

Was soll ich sagen? Schnell ist es, schon dank der hochgezüchteten CPU/GPU-Kombination aus Core i9 und RTX 4090.

Um der Hardware etwas Dampf zu machen, spielte ich Cyberpunk 2077 in der nativen Auflösung von 2.560x1.600 Pixeln im Preset Raytracing Overdrive, also mit leistungsfressendem Pathtracing. Unter Einsatz des RTX-4000-exklusiven DLSS-Features Frame Generation lief das Spiel mit durchschnittlich 84 FPS – gut spielbar! Ohne Frame Generation fiel die Performance erwartungsgemäß spürbar geringer aus, mit 52 FPS im Durchschnitt ließ sich selbst die 60-FPS-Grenze nur selten reißen.

Cyberpunk 2077 läuft auf dem Neo 17 auch mit aktiviertem Pathtracing im Overdrive-Setting flüssig - aber nur mit DLSS 3 und Frame Generation. Cyberpunk 2077 läuft auf dem Neo 17 auch mit aktiviertem Pathtracing im Overdrive-Setting flüssig - aber nur mit DLSS 3 und Frame Generation.

Wer lieber flotter spielt und auf Details verzichten kann: Ohne Raytracing stieg die Leistung auf 91/145 FPS (ohne/mit Frame Generation). Auch bei The Last of Us Part I lässt sich Frame Generation aktivieren und sorgt für einen spürbaren FPS-Schub, leider aber nur mittels einer kostenpflichtigen Mod.

Frame Generation zeigt vor allen in Notebooks große Vorteile. Hier sind die Komponenten weniger flott als im Desktop, so dass eine Option Leistungsengpässe bequem zu umgehen sehr willkommen ist.

Coole Idee? Wasserkühlung am Laptop

Zuerst klingt es wenig logisch, ein Laptop mit einer externen Wasserkühlung auszustatten, die zudem zwingend eine Steckdose in ihrer Nähe benötigt. Wer aber unterwegs ein hochwertiges Office- und Entertainmentnotebook und daheim eine möglichst flotte Spielemaschine haben will, ohne Desktop und Laptop anschaffen zu müssen, sollte weiterlesen.

Die Oasis-Wasserkühlung kühlt sozusagen passiv: Ihre Kühlschleife entnimmt den darunter liegenden Heatpipes von CPU und GPU etwas Wärme ab. Erwartet also keine Wunder, trotzdem ist der Nutzen der Oasis bemerkbar. Die Oasis-Wasserkühlung kühlt sozusagen passiv: Ihre Kühlschleife entnimmt den darunter liegenden Heatpipes von CPU und GPU etwas Wärme ab. Erwartet also keine Wunder, trotzdem ist der Nutzen der Oasis bemerkbar.

Die Oasis MK2 ist für den Einsatz auf dem Schreibtisch gedacht, mit Strom wird sie über das Netzteil des XMG Neo 17 versorgt – der Strom wird mit einem Zusatzkabel zum Notebook weitergeleitet.

Ebenfalls im Lieferumfang ist ein sehr einfach und mit magnetischer Hilfe ansteckbares Schlauchsystem, das am Laptop an einen speziellen Port auf der Rückseite Platz findet. Natürlich habe ich versucht, wie der Schlauch auf unsensibles Herausreißen reagiert: Außer einer kleinen und für ungefährlich befundenen Kühlwasserträne blieb das aber folgenlos.

Fazit: Wasserkühlung ist nett, Tastatur ist besser

Okay XMG, ihr habt es geschafft, mich von mechanischen Tastaturen im Laptop zu überzeugen. Meine mittlerweile 46 Jahre alten Reflexe erlauben zwar keine Aussagen darüber, ob sich meine Killstatistik in Shootern damit verbessern würden - mies bleibt auch mit mechanischer Unterstützung mies - aber sie eignet sich definitiv zum Schreiben längerer Texte.

Natürlich ist mir bewusst, dass Tastaturen ein höchst subjektiver Punkt sind, für mich persönlich stellen die Cherry-ULP-Switches aber einen echten Mehrwert dar. Da auch Leistung und Verarbeitung beim XMG Neo 17 (E23) auf hohem Niveau abliefern, würde ich das Notebook auch privat weiterempfehlen, falls jemand ein hochwertiges Gaminglaptop suchen sollte und nicht sonderlich aufs Geld achten muss.

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