Der Mensch im Jahr 3000: Wie ein Mutant aus einem B-Movie

Auf Basis unseres heutigen Verhaltens, hat eine amerikanische Firma das 3D-Modell eines Menschen im Jahre 3000 erstellt. Hoffen wir, dass die Evolution gnädiger ist.

Quelle: Universal Pictures, Toll Free Forwarding Quelle: Universal Pictures, Toll Free Forwarding

Das Leben auf der Erde entsprang vor rund 3,5 Milliarden Jahren. Erst vor etwa 6 Millionen Jahren begann die Entwicklung des Menschen im heutigen Afrika - und seither haben wir uns doch recht proper entwickelt, oder nicht? 

Die Entwicklung bei Lebewesen entspricht stets dem, was diese zum Überleben brauchen. Das Beispiel der Giraffe kennen wir aus der Schule: Weil die Blätter der Baumkronen am unteren Ende von anderen Tieren abgefressen waren, haben im Laufe der Zeit nur die Giraffen überlebt, die an die höhergelegenen Blätter kamen. So hat sich der lange Hals des Tieres evolutionstechnisch entwickelt.

Doch wie sähe der Mensch der Zukunft gemessen an heutigen Standards aus?

Die Zukunft ist hässlich

Vorweg: Das Modell von Mindy basiert auf dem Verhalten und den Eigenschaften des Menschen von heute. Bis in 1.000 Jahren fließt noch viel Milch die Milchstraße entlang und ist daher mit Vorsicht zu genießen.

Das amerikanische Unternehmen Toll Free Forwarding, eigentlich ein Telekommunikationsprovider, hat ein 3D-Modell eines Menschen im Jahre 3000 erstellen lassen, der sich gemessen an unseren heutigen Standards entwickelt hat. 

Um die Auswirkungen der alltäglichen Technik auf uns zu verstehen, haben wir wissenschaftliche Untersuchungen und Expertenmeinungen zu diesem Thema eingeholt, bevor wir mit einem 3D-Designer zusammenarbeiteten, um einen zukünftigen Menschen zu entwerfen, dessen Körper sich durch die ständige Nutzung von Smartphones, Laptops und anderen technischen Geräten körperlich verändert hat.

Quelle: Toll Free Forwarding

Quelle: Toll Free Forwarding Quelle: Toll Free Forwarding

Gekrümmte Wirbelsäule und Nacken

Durch das ständige Schauen aufs Handy wird unser Nacken belastet und das Rückgrat aus dem Gleichgewicht gebracht. Das bedeutet, dass die Muskulatur im Nacken und den Schultern zusätzliche Arbeit leisten muss. Die Folge: Der Hals wird kürzer und Nackenmuskeln größer, auch genannt Tech Neck. Mindy hat definitiv keine Nackenschmerzen mehr.

Quelle: Toll Free Forwarding Quelle: Toll Free Forwarding

Die gekrümmte Haltung kommt allerdings nicht vom Smartphone allein. Durch das Sitzen vor dem Computer und starren auf Bildschirme, verformt sich das Rückgrat

Achtet deshalb darauf, dass ihr nicht nur aufrecht vor dem Schreibtisch sitzt, sondern auch regelmäßig aufsteht. Mindy wird's euch danken.

Textklaue und 90-Grad-Ellbogen

Ebenfalls dem Handy geschuldet: Die Text Claw. Durch das Greifen unserer Mobiltelefone nehmen die Finger eine unnatürliche, klauenartige Haltung ein. Das belastet Bänder und Gelenke, was wiederum zu Karpaltunnelsyndrom führt. Die Entwicklung hat Mindy geholfen und ihr deshalb Finger gegeben, die von Natur aus wir Krallen geformt sind.

Quelle: Toll Free Forwarding Quelle: Toll Free Forwarding

Wer lange telefoniert, kennt das: Ein unangenehmes Kribbeln in den Fingern. Das liegt am Ulnarisnerv, der über den Ellbogen gespannt wird. Das gleiche passiert auch beim Halten eines Handys. Kein Problem mehr für Mindy, denn ihre Smartphone-Ellenbogen sind dank der Evolution in einem 90-Grad-Winkel gewachsen.

Dickerer Schädel und kleineres Gehirn

Ein Wort: Smartphone-Strahlung. Lange nicht mehr gehört, oder? Damit Mindy sich vor dieser schützen kann, haben ihre Vorfahren einen dickeren Schädel entwickelt. Das begann bereits im Kindesalter, denn die Knochenschicht von Köpfen junger Menschen ist weniger dick.

Unsere Gehirne und Körper werden außerdem schrumpfen. Wieso? Weil nicht mehr der Stärkste überlebt. Wir sind heute weniger Gefahren ausgesetzt, Technologie hat vieles vereinfacht. Dementsprechend braucht der Mensch kein großes Gehirn mehr zum Überleben. Wissenschaftler nennen das auch die Idiocracy-Theorie, benannt nach dem gleichnamigen Film.

Das zweite Paar Augenlider

Die vielleicht irritierendste Evolution von Mindy ist ein zweites Paar Augenlider. Könnt ihr euch denken, wieso? Bildschirme sind ganz schön hell, sorgen für Kopfschmerzen, Augenermüdung und sogar Erblindung. Damit Mindy das nicht passiert, hat sie einen natürlichen Filter entwickelt, der blaues Licht aussiebt. 

Quelle: Toll Free Forwarding Quelle: Toll Free Forwarding

Wir haben uns übrigens auch mit dem Thema beschäftigt. Wie ihr beim Zocken auf eure Augen achten könnt, erfahrt ihr hier:

Warum das alles?

Natürlich hat Toll Free Forwarding die Studie nicht aus Spaß in Auftrag gegeben. Damit will die Firma auf unsere heutigen Verhaltensweisen aufmerksam machen. Wir sollten überlegter handeln, mehr auf unsere Gesundheit und Umgebung achten. Mindy vereint alle negativen Merkmale in einem schräg evolutionierten Körper.

Daher gilt: Legt das Handy auch mal aus der Hand und steht von eurem Schreibtisch auf, damit die Menschheit sich nicht zu einem B-Horror-Movie-Mutant entwickelt.

2020 - Das Jahr, in dem wir Affen versklavten?

In der Vergangenheit gab es einige Voraussagen hinsichtlich unserer Evolution, die zum Glück nicht eingetreten sind. Ein paar Highlights gefällig?

  • Affen werden domestiziert und machen unsere Häuser sauber: 1967 teilte ein Newsletter namens The Futurist in einem Artikel Frauen und das Jahr 2000 mit, dass wir intelligente Affen gezüchtet haben werden, die für uns die Hausarbeit machen.
  • Straßen werden durch pneumatische Röhren ersetzt: Popular Mechanics ließ in einem Artikel von 1957 verlauten, dass Straßen im Jahre 2020 durch ein Röhrennetzwerk ersetzt werden. Na ja, wir waren fast soweit
  • Wir besitzen alle Helikopter: Ach, wer braucht schon Röhren, wenn er auch fliegen kann? Diese Weissagung kam übrigens vom selben Magazin wie die pneumatic tubes im Jahre 1951.
  • Wir essen Süßigkeiten gemacht aus Unterhosen: In der New York Times eines unbekannten Jahres hat der Autor Waldemar Kaempffert behauptet, dass Kochen der Vergangenheit angehört. Aus Recycling-Gründen würde man in Zukunft Unterwäsche in Süßigkeit verwandeln. Wohl bekomm’s.
  • Wir besitzen nur noch eine Zehe: Der Chirurg Dr. Richard Clement Lucas sagte 1911 während eines Vortrags, dass sich die menschlichen Zehen zurückentwickeln werden. Sie haben schließlich keinen Nutzen. So manchen Schmerz durch Türrahmen würde uns das ersparen.

Wie glaubt ihr, wird sich der Mensch entwickeln? Werden unsere künftigen Generationen zu Mindys werden? Vielleicht mit nur einer Zehe? Befragt die Glaskugel und lasst eure Gedanken in den Kommentaren gerne schweifen.

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