Deutsche surfen laut Studie doppelt so schnell wie 2016 - doch nicht überall

In den letzten drei Jahren haben sich die durchschnittlichen Geschwindigkeiten abgeschlossener Tarife mehr als verdoppelt - das Stadt-Land-Gefälle hat jedoch zugenommen.

In Deutschland hat sich in Sachen Breitbandausbau einges getan, am Ziel ist man aber noch nicht. (Bildquelle: escapechen/pixelio.de) In Deutschland hat sich in Sachen Breitbandausbau einges getan, am Ziel ist man aber noch nicht. (Bildquelle: escapechen/pixelio.de)

Deutschland galt lange Zeit als Entwicklungsland was den Ausbau schnellen Internets anbelangt. Durch politische Agenden und Rahmenprogramme der Telekommunikationsanbieter wurde der Breitbandausbau in den letzten Jahren jedoch kräftig angekurbelt.

Das Internet wird schneller: Die positive Entwicklung ist mittlerweile auch real spürbar, wie eine aktuelle Studie von Vergleichsportale-Anbieter Verivox zeigt. Demnach surft man in Deutschland Ende 2019 doppelt so schnell wie noch vor drei Jahren.

Südwesten Deutschlands an der Spitze

Absoluter Spitzenreiter beim Breitbandausbau ist der Studie zufolge der Südwesten der Republik. In Baden-Würtemberg liegen demnach die drei Städte, in denen im Zeitraum von 2016 bis heute die schnellsten Privatkundentarife abgeschlossen wurden.

Auf Platz Eins liegt Mannheim. Dort haben Kunden Verträge mit durchschnittlich 144 Mbit/s unterzeichnet - vor drei Jahren waren es noch 69 Mbit/s. Landeshauptstadt Stuttgart belegt mit 140 Mbit/s (2016 waren es 66 Mbit/s) den zweiten Platz, Karlsruhe schafft es mit 136 Mbit/s (2016 waren es 71 Mbit/s) ebenfalls aufs Treppchen.

Zur Erklärung: Was bringen hohe Mbit/s?
100 Mbit/s entsprechen 12,5 Megabyte pro Sekunde. Mit 144 Mbit/s (also 18 MB/s) ist es demnach möglich, ein 50 Gigabyte großes Spiel in rund einer dreiviertel Stunde herunterzuladen. In Mannheim benötigte Red Dead Redemption 2 (über 110 GB + Day-One-Patch zum Release) beispielsweise weniger als zwei Stunden Downloadzeit.

Die Ungleichheit beim Breitbandausbau in Deutschland ist zwar immer noch ein Problem, insgesamt hat sich jedoch einiges getan. (Bildquelle: Layjet, Michael Pretterhofer) Die Ungleichheit beim Breitbandausbau in Deutschland ist zwar immer noch ein Problem, insgesamt hat sich jedoch einiges getan. (Bildquelle: Layjet, Michael Pretterhofer)

Deutlich weniger gut hat sich die Versorgungslage im Osten und Südosten entwickelt. In Potsdam und Erfurt wurden in den letzten drei Jahren durchschnittlich 84 Mbit/s gebucht, in Magdeburg 85 Mbit/s. Und auch München, die Hauptstadt Bayerns, liegt mit 88 Mbit/s abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

Die Gesamtentwicklung ist dennoch sehr positiv zu bewerten. Bundesweit liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 104 Mbit/s, 2016 waren es noch 47 Mbit/s - das entspricht einer Steigerung von 121 Prozent.

Stadt-Land-Gefälle noch unbefriedigend

Trotzdem ist längst nicht alles gut. Das Gefälle zwischen Stadt und Land hat in den letzten Jahren stark zugenommen. So wuchs die Tempolücke zwischen größeren Städten und ländlichen Regionen in Sachsen zuletzt von 17 Mbit/s auf 29 Mbit/s an, in Mecklenburg-Vorpommern von 11 Mbit/s auf 24 Mbit/s.

Lediglich in drei Flächenstaaten konnte die Geschwindigkeitslücke verringert werden. In Thüringen liegen lediglich 5 Mbit/s und in Bayern nur 4 Mbit/s zwischen Stadt und Land, in Hessen sind es zwar noch 13 Mbit/s, aber damit immerhin ein Mbit/s weniger als 2016.

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