Am Freitag, den 22. März, hat das lange Warten endlich ein Ende und Dragon's Dogma 2 erscheint. Ob es sich spielerisch gelohnt hat, klärt der GameStar-Test zu Capcoms neuem Action-Rollenspiel. So viel vorweg: Es gibt grundlegend eine recht hohe Bewertung.
In diesem Artikel wollen wir uns jedoch ansehen, wie es um die Technik von Dragon's Dogma 2 bestellt ist. Schneidet es mit Blick auf die Performance ebenso gut ab wie in Bezug auf das Spielerlebnis?
Dazu überprüfen wir, wie das Spiel auf drei unterschiedlich schnellen Testsystemen läuft. Die wichtigsten Tipps für mehr Performance findet ihr dagegen im folgenden Artikel:
Wichtig: Wir verwenden zum Testen die aktuellen Standardgrafiktreiber von Nvidia und AMD. Auf Dragon's Dogma 2 spezialisierte gibt es zum Zeitpunkt unseres Anspielens noch nicht.
Gleichzeitig nutzen wir eine Vorabversion des Spiels. Zum Release der Vollversion mit einem potenziellen Day-One-Patch kann sich also noch etwas ändern.
Die Systemanforderungen von Dragon's Dogma 2
Mindestanforderungen (für Full HD und 30 FPS):
- Betriebssystem: Windows 10 64-Bit / Windows 11 64-Bit
- Prozessor: Intel Core i5 10600 / AMD Ryzen 5 3600
- Arbeitsspeicher: 16 GByte RAM
- Grafik: Nvidia Geforce GTX 1070 / AMD Radeon RX 5500 XT mit 8 GByte VRAM
- DirectX: Version 12
Empfohlene Systemanforderungen (für 4K und 30 FPS):
- Betriebssystem: Windows 10 64 Bit / Windows 11 64-Bit
- Prozessor: Intel Core i7 10700 / AMD Ryzen 5 3600x
- Arbeitsspeicher: 16 GByte RAM
- Grafik: Nvidia Geforce RTX 2080 / AMD Radeon RX 6700
- DirectX: Version 12
Langsamer PC: Ryzen 3 1300X und Radeon RX 580
Benchmarks Hauptstadt
RX 580 8 GB
- avg. FPS
- 1 % Lowest
- 0,0
- 10,0
- 20,0
- 30,0
- 40,0
- 50,0
Wir beginnen mit einem bewusst langsamen und in die Jahre gekommenen Rechner, um zu überprüfen, ob Dragon's Dogma 2 sich auch mit veralteter Hardware noch gut spielen lässt. Unser leistungsschwächstes Testsystem ist dabei erwartungsgemäß nicht in der Lage, flüssige 60 Bilder pro Sekunde zu stemmen.
Das klappt selbst dann nicht, wenn wir die Rendering-Methode Interlaced
anstatt des hübscheren Progressiv
und das Preset Niedrig
mit der Bildqualität auf mittlerer Stufe wählen: In der Hauptstadt Vernworth messen wir stehend 40,6 FPS, laufend sind es 39,5.
Das sind Werte, mit denen es sich durchaus spielen lässt und die auch den Systemanforderungen entsprechen. Allerdings zeigen unsere Messungen, dass im Laufen das eine Prozent der niedrigsten Bilder pro Sekunde (1 % Lowest oder 99th Percentile) auf 26,2 FPS einbricht. Das macht sich in einem immer wieder spürbaren Ruckeln bemerkbar.
In einem Waldstück mit vielen Bäumen und üppigen Wiesen kommen wir unter gleichen technischen Voraussetzungen stehend auf durchschnittlich 44 FPS (versus 40,6). Gleichzeitig bricht das 99th Percentile nicht ein - selbst dann nicht, wenn wir uns durch die Spielwelt bewegen.
Einstellung Progressiv
für einen besseren Look
Im Wald sehen wir uns genauer an, wie es sich verhält, wenn wir statt der Rendering-Methode Interlaced
das rechenintensivere Progressiv
wählen.
Im Stehen kommen wir so auf immerhin 38 FPS mit Ausreißern auf 31,7 FPS. So sehen Progressiv
und Interlaced
im Direktvergleich bei 400 Prozent Vergrößerung aus:
Unser Tipp für leistungsschwache Systeme: Probiert aus, ob ihr mit der Einstellung Progressiv
stabil auf über 30 FPS kommt und begrenzt dann die Bildrate in den Grafikeinstellungen auf ebenjene 30 FPS. Dadurch fühlt sich das Spiel ein Stück flüssiger an und sieht dabei besser aus.
Upscaler bringen nicht viel
Der Upscaler FSR erweist sich im Test als nicht besonders lohnenswert, da er erst auf den hohen Modi Leistung
und Höchste
einen spürbaren Effekt auf die Performance hat. Im Modus Gute Qualität
erzielen wir lediglich rund sieben Prozent mehr FPS.
Der Grund dafür ist, dass die Bildqualität respektive der Skalierungsfaktor der Auflösung ohnehin auf der Mittelposition steht. Das heißt, das Spiel rendert bereits in einer niedrigeren Auflösung, als eigentlich ausgewählt ist.
FSR macht im Grunde dasselbe. Weil es wie der Skalierungsfaktor der Auflösung von einem ähnlichen Auflösungsniveau ausgeht, kann FSR in den Modi Gute Qualität
und Ausgewogen
nur wenig mehr FPS generieren.
Der Skalierer sollte dafür potenziell für eine bessere Bildqualität sorgen - tut er im Test allerdings nicht oder nur dann, wenn wir vom Modus Interlaced
ausgehen.
Die Modi Leistung
und Höchste
bringen zwar etwas mehr Bilder pro Sekunde (plus rund 20 Prozent), allerdings geht das stark zulasten der Darstellungsqualität, weshalb wir davon eher abraten.
Mittlerer PC: Ryzen 5 3600X und Geforce RTX 2070 Super
Benchmarks 4K
RTX 2070 Super
- avg. FPS
- 1 % Lowest
- 0,0
- 10,0
- 20,0
- 30,0
- 40,0
- 50,0
Unser mittleres Testsystem nutzt zwar keine ganz aktuelle Hardware, aber Komponenten, die heutzutage durchaus noch mithalten können. Damit sind wir in der Lage, deutlich höhere FPS-Werte anzupeilen.
In Full HD sind hier durchaus 60 FPS realistisch. Auch in WQHD kratzen wir an der 60-FPS-Marke. In 4K sind immerhin noch etwas mehr als 30 FPS drin - auch wenn wir einen selbst gewählten mittleren Detailgrad verwenden.
Allerdings zeigen sich auch hier immer wieder kurze Ruckler, die auf das eine Prozent der niedrigsten FPS zurückzuführen sind.
Besonders stark macht sich das in der Hauptstadt Vernworth bemerkbar, wenn wir laufen. Dann fällt das 99th Percentile auf rund 20 FPS über alle Auflösungsstufen hinweg.
Upscaler bringen moderate Performance-Zuwächse
Im Zusammenspiel mit der RTX 2070 Super sind die beiden Skalierungstechniken FSR3 und DLSS (vermutlich Version 3.0 oder 3.5, allerdings sowohl FSR als auch DLSS ohne Frame Generation respektive Fluid Motion Frames) nur bedingt hilfreich. Der Grund: die Bildqualität leidet gerade unter Full HD etwas:
Die beiden Upscaler können die Performance im Modus Gute Qualität
um rund 15 Prozent verbessern (in WQHD und 4K sind es sogar über 21 Prozent). Das ist nicht unerheblich, wird jedoch in Full HD mit einem schlechteren Look erkauft.
Wirklich große Sprünge machen die Upscaler erst, wenn entweder der Schieberegler Bildqualität auf Maximum
steht und die FPS entsprechend niedrig ausfallen oder wenn wir die Modi Leistung
oder Höchste
wählen. Letztere verschlechtern die Bildqualität jedoch.
Der Hauptgrund hierfür liegt an der vergleichsweise niedrigen Auflösung. FSR und DLSS müssen von Full HD ausgehend eine nochmals deutlich niedrigere interne Auflösung wählen, ehe sie wieder auf die gewünschte Auflösung skalieren.
Das verdeutlicht der Vergleich mit höheren Auflösungsstufen. Während die Darstellungsqualität in Full HD etwas unter den Upscalern leidet, liefern diese in WQHD- und hoher 4K-Auflösung die gewohnt guten Ergebnisse ab. Ihr Einsatz lohnt sich also primär in hohen Auflösungen, wie das Beispiel des folgenden High-End-PCs zeigt.
High-End-PC: Intel Core i9 13900K und Geforce RTX 4090
Benchmarks 4K
RTX 4090
- avg. FPS
- 1 % Lowest
- 0,0
- 26,0
- 52,0
- 78,0
- 104,0
- 130,0
Zum Abschluss sehen wir uns an, welche Performance und Optik möglich sind, wenn wir in Dragon's Dogma 2 absolute High-End-Hardware in Form des Intel Core i9 13900K und der Nvidia Geforce RTX 4090 nutzen.
Damit können wir alle Regler auf Anschlag stellen, was das Spiel unserer Meinung nach sehr ansehnlich macht. Auf maximaler Detailstufe (in der Benchmark-Tabelle als Höchste
bezeichnet) sind in der rechenintensiven Hauptstadt Vernworth über 50 FPS drin.
Allerdings zeigt sich auch hier, dass das 99th Percentile beim Laufen spürbar (auf knapp über 30 FPS) absackt. Leichte Ruckler sind die Folge. Das ist auch bei den Auflösungen WQHD und Full HD der Fall. Hier sollte Entwickler und Publisher Capcom Hand anlegen und Patches nachschieben.
Mit der RTX 4090 lohnt es sich auch, die Echtzeitstrahlenberechnung Raytracing zu thematisieren. Die realistische Beleuchtung macht unserer Meinung nach jedoch keinen großen Unterschied mit Blick auf den Look des Spiels.
Dass die Raytracing-Effekte eher moderat ausfallen, zeigen auch die Benchmark-Ergebnisse: Raytracing kostet in 4K-Auflösung nur
16 Prozent Performance (48,5 versus 57,7 FPS in der Hauptstadt, wenn wir stehen).
Upscaler machen in 4K einen großen Unterschied
Auf unserem High-End-Testsystem ergeben FSR und DLSS auf jeden Fall Sinn, da wir hier die Auflösungsskalierung problemlos auf 100 Prozent (Schieberegler Bildqualität
ganz nach rechts) stellen können und somit der Performance-Gewinn besonders hoch ausfällt.
Gleichzeitig sind Unterschiede in der Darstellungsqualität im Vergleich zum nativen Rendering nur bei genauem Hinsehen erkennbar. Wir raten euch daher, FSR oder DLSS zu verwenden.
Ein Haken bleibt: Zwar steigen die durchschnittlichen FPS unter Verwendung von DLSS respektive FSR spürbar an (52,9 versus 79,8 FPS während wir in der Hauptstadt laufen), allerdings fällt das 99th Percentile erneut auf etwas über 30 PFS.
Wie sieht die Performance aus, wenn wir kämpfen?
In Dragon's Dogma 2 verstecken sich überall kleinere Gegnergruppen und teilweise größere Gegner. Kämpfe sind also ein zentrales Element des Spiels, die allerdings nicht immer reibungslos ablaufen.
So stellen wir Performance-Einbrüche bei den durchschnittlichen FPS im Bereich von 20 bis 30 Prozent fest. Das mag bei grundlegend hohen FPS-Werten nicht ins Gewicht fallen, ist dafür aber umso spürbarer, wenn die Basis ohnehin lediglich 40 oder 50 FPS sind.
Mögliche Erklärungen für die durchwachsene Performance
Was uns auf diversen Testsystemen auffällt (Rechner unserer Spiele-Tester einbezogen): Grafikkarte und Prozessor werden oftmals nicht voll ausgelastet.
Auf unserem Testsystem mit RTX 4090 beispielsweise kommen wir beim Laufen in der Hauptstadt etwa auf eine GPU-Auslastung von 70 bis 80 Prozent. In einem Waldgebiet sind es über 90 Prozent.
Was zusätzlich ins Auge springt: Wenngleich die GPU-Auslastung meist über 70 Prozent liegt, fällt sie teilweise für kurze Augenblicke unter 50 Prozent, was zu einem spürbaren Ruckeln führt.
Die CPU-Auslastung liegt derweil ebenfalls bei lediglich rund 30 bis 50 Prozent.
Abstürze
Was die Stabilität von Dragon's Dogma 2 anbelangt, fällt das Urteil ebenso uneinheitlich aus. Im dedizierten Technik-Check ist das Spiel innerhalb von fünf Tagen und auf drei Systemen insgesamt nur zweimal abgestürzt.
Andere Tester berichten von mehr Abstürzen, bei einigen kam es nie zu derartigen Problemen. Insgesamt gibt es bei der Technik also durchaus noch Verbesserungsbedarf.
Fazit der Redaktion
Alexander Köpf
@NebulaMutara
Zunächst das Positive: Entwickler und Publisher Capcom gelingt es dank feinstufiger Einstellungsmöglichkeiten wie dem Auflösungsskalierer, eine Vielzahl von Systemen mit ausreichend spielbaren durchschnittlichen Bildern pro Sekunde zu vesorgen.
Wer es sich leisten kann, die Grafikeinstellungen von Dragon's Dogma 2 hochzudrehen, wird eine durchaus beeindruckende Grafikpracht erleben.
Nun zu den Kritikpunkten: All jene, die noch auf älterer und leistungsschwächerer Hardware unterwegs sind, müssen auf den tollen Look zugunsten einigermaßen spielbarer FPS-Werte verzichten.
Was sich jedoch durch all unsere Testsysteme zieht, selbst mit RTX 4090, sind die schlechten Werte des einen Prozents der niedrigsten Bildrate. Das heißt, dass es auf allen Rechnern zu spürbaren Rucklern kommt, vor allem in größeren Siedlungen mit vielen NPCs.
In Kämpfen verhält es sich ähnlich, allerdings fallen hier die durchschnittlichen FPS-Werte teils deutlich ab. Wer ohnehin mit nur 40 oder 50 FPS auskommen muss, wird das merken.
Bleibt zu hoffen, dass zukünftige Patches die technischen Schwierigkeiten möglichst schnell beheben.
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