Um die Kryptowährung Ethereum digital zu schürfen, braucht es viel Rechenleistung, die auch Gaming-Grafikkarten bieten. Das sollte sich durch ein neues System dahinter schon längst geändert haben, jetzt wurde dieser Wechsel zur Version 2.0 aber erneut nach hinten verschoben. Genauer gesagt geht es um den Wechsel vom rechenintensiven Proof-of-Work
-Verfahren zum Proof-of-Stake
-Verfahren.
Über die genauen Hintergründe haben wir bereits vor über einem Jahr berichtet. Laut eines aktuellen Tweets des Ethereum-Entwicklers Tim Beiko findet die Umstellung nun aber nicht wie zuletzt angepeilt im Juni sondern einige Monate später statt - und damit möglicherweise erst nach dem Release der neuen GPU-Generationen von Nvidia (RTX 4000) und AMD (RX 7000), die Ende 2022 erwartet werden.
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Genaue Termine und Auswirkungen ungewiss
Die Aussage Es wird nicht Juni, aber wahrscheinlich ein paar Monate später
aus dem obigen Tweet lässt zwar einen recht großen Zeitraum für die finale Umsetzung des Verfahrenswechsels bei Ethereum 2.0 offen. Dass er bereits häufiger verschoben wurde, macht aber nicht unbedingt Hoffnung für ein möglichst frühes Stattfinden.
Im Zuge dessen gibt es bereits Befürchtungen über negativen Auswirkungen auf die Preise von Grafikkarten. Zuletzt hatten sie sich Stück für Stück nach unten bewegt. Inwieweit ein verspäteter Wechsel zu Ethereum 2.0 auch die Kosten der kommenden Grafikkarten-Generationen von AMD und Nvidia betrifft, ist gleichzeitig schwer abzuschätzen.
Neben der noch unbeantworteten Frage des genauen Zeitpunkts des Wechsels und der Veröffentlichung von RTX 4000 sowie RX 7000 spielt eine große Rolle, wie gut sich diese neuen Modelle für das Mining eignen. Sollte das in hohem Maß der Fall sein - etwa durch besonders schnellen Videospeicher, der beim Mining sehr wichtig ist - könnten AMD und Nvidia immer noch anderweitig gegensteuern.
Was machen AMD und Nvidia gegen das Mining?
Offizielle Aussagen über die neuen GPU-Generationen und ihre Eignung für das Mining gibt es noch nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass Nvidia seine Grafikkarten auch in der neuen RTX-4000-Generation als LHR-Variante (LHR steht für Light Hash Rate
) mit reduzierter Mining-Leistung anbietet. Wie bereits in der aktuellen RTX-3000-Generation ist am Ende aber entscheidend, wie leicht und weitgehend sich diese Sperren aushebeln lassen.
AMD hat bislang keine vergleichbaren Maßnahmen ergriffen, einzige Ausnahme ist die RX 6500 XT. Sie verfügt laut Hersteller bewusst nur über 4,0 GByte VRAM, weil sie sich damit deutlich schlechter für das Mining eignet als Modelle mit mehr VRAM. So ein Schritt kommt aber nur für Einsteigermodelle in Frage. Für die schnelleren GPUs der RX-7000-Generation rechnen wir gleichzeitig nicht mit einer Mining-Sperre.
Was von den neuen Grafikkarten in Sachen Leistung, Effizienz und Preisen zu erwarten ist, erfahrt ihr auch in unserem großen Hardware-Podcast zu Gaming-GPUs 2022:
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Kein Ende des Krypto-Booms in Sicht
Wenn die Hersteller keine ausreichende Abhilfe schaffen, könnten das alternativ auch deutlich sinkende Kurse erledigen. Im Falle von Ethereum sind aktuell aber keine klaren Anzeichen eines dauerhaften Kursverfalls zu erkennen.
Im Vergleich zum Allzeithoch Ende 2021 von knapp über 4.000 Euro ist der Wert zwar Anfang 2022 zwar zunächst stark auf etwa 2.100 Euro gesunken. Aktuell befinden wir uns aber wieder eher im Bereich der 3.000-Euro-Marke.
Es bleibt spannend, wie sich die Kurse bis zum mehrfach verschobenen Wechsel zu Ethereum 2.0 und vor allem danach entwickeln - und wann dieser Wechsel nun endlich kommt.
Wie schätzt ihr die Lage ein? Wäre es für bessere Preise der neuen Grafikkarten von AMD und Nvidia wichtig, dass der Wechsel zu Ethereum 2.0 möglichst schnell erfolgt, spielt das keine so große Rolle oder lässt sich das unmöglich vorhersagen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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