Laut einem Artikel im New Scientist waren die Facebook-Daten von rund drei Millionen Nutzern, die an einem Quiz namens "myPersonality" zu den Eigenschaften ihrer Persönlichkeit teilgenommen haben, auf einer sehr einfach zugänglichen Webseite online. Die Daten enthielten zwar nicht direkt die Namen der Nutzer, aber dafür ihr Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus und in 150.000 Fällen sogar ihre Status-Updates. Eine De-Anonymisierung sei nicht schwer gewesen, so der Artikel.
280 Forscher hatten offiziell Zugang
An dem Quiz hatten sechs Millionen Facebook-Nutzer teilgenommen, von denen die Hälfte einer anonymen Nutzung der Informationen durch Forscher zugestimmt hatten. Entsprechend hätten die Daten auch nur für zugelassene Forscher für nicht-kommerzielle Zwecke auf einer zur Zusammenarbeit gedachten Webseite zugänglich sein sollen. Insgesamt wären das 280 Personen gewesen, darunter aber auch Mitarbeiter von Facebook, Google, Microsoft und anderen großen Unternehmen.
Die Webseite war zwar durch einen Zugang mit Nutzername und Passwort geschützt, doch wie New Scientist schreibt, war eine funktionierende Kombination aus Name und Passwort seit vier Jahren durch eine einfache Websuche auffindbar. Damit seien alle Daten der drei Millionen Nutzer innerhalb von einer Minute verfügbar gewesen - auch zum Herunterladen.
Spin-Off-Unternehmen von Cambridge Analytica
Inzwischen hat Facebook den Test von seiner App-Plattform wegen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen entfernt, ebenso wie rund 200 andere Apps.
Doch laut New Scientist steckten hinter dem Quiz-Projekt die beiden Forscher David Stillwell und Michal Kosinksi, die auch zu einem Unternehmen namens Cambridge Personality Research gehörten - einem Spin-Off-Unternehmen von Cambridge Analytica. Auch der in den Datenskandal rund um Cambridge Analytica verwickelte Alexandr Kogan habe zuvor zum Projekt myPersonality gehört.
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