Geld gegen Reichweite: Meta kopiert kostspieliges Feature von Twitter

Bald könnt ihr bei den Meta-Netzwerken Facebook und Instagram ebenfalls einen blauen Haken kaufen. Eine Verzweiflungstat?

Update vom 28. Februar 2023: Seit Meta den bezahlbaren blauen Haken angekündigt hat, gibt es dazu keine Neuigkeiten. Neu sind allerdings die Ergebnisse der Umfrage am Ende dieses Artikels. Ihr solltet abstimmen, ob ihr auf Facebook oder Instagram einen Verifikationshaken für 15 Dollar kaufen würdet. Das Ergebnis ist eindeutig.

95 Prozent von euch würden kein Geld ausgeben, um auf Facebook und Co. echter zu wirken. Viele sind an einem solchen Service nicht interessiert und würden nie Geld dafür ausgeben (84 Prozent), ein kleiner Teil sagt, dass es ihnen zu teuer wäre (11 Prozent).

Die restlichen 5 Prozent teilen sich auf: Manche würden ein Abo abschließen, wenn der Gegenwert stimmt (4 Prozent) und die Wenigsten halten es für eine tatsächliche Bereicherung der Community (1 Prozent).

(Auswertung am 28.02.2023 um 07:30 Uhr, abgegebene Stimmen: 414)

Was haben wir über Twitter und Elon Musk gelacht, als er begonnen hat, gegen Geld Verifikations-Badges zu verkaufen. Wer gibt schon 8 Dollar für einen blauen Haken neben seinem Usernamen aus? Meta glaubt fest an ein solches Businessmodell und folgt Twitter nun nach.

Ab dieser Woche dürfen Nutzer in Australien und Neuseeland testweise den Haken kaufen. Kosten: 12 Dollar am Rechner und 15 Dollar via Android und iOS. Damit wird Nutzern erlaubt, sich mit einer offiziellen ID (Führerschein, Personalausweis) zu verifizieren, um einen blauen Haken in ihren Profil zu erhalten.

Langfristiger Abonnementdienst geplant

Laut Meta will man langfristig auf die blauen Haken setzen, von dem jeder etwas hat: Content Creator, Unternehmen und die Community als solches. Durch die Verifikation sollen Accounts authentischer werden. 

Authentizität gegen Geld, ob das funktioniert?

Sollten die Leute mitspielen und der Plan der sozialen Netzwerke aufgehen, könnte das ein Ende für viele kleine Unternehmen, Selbstständige und Content Creator sein. 15 Dollar (14,03 Euro) monatlich sind ein stolzer Preis, um anderen Usern zu beweisen, dass man wirklich echt ist. Für 13 Euro im Monat bekommt man immerhin eine Netflix-Mitgliedschaft - momentan noch mit geduldetem Account-Sharing.

Wie man ein System unterminiert

Ursprünglich war der berüchtigte blaue Haken für Personen des öffentlichen Lebens gedacht, vor allem Prominente, Sportler, Firmen, Anwälte und so weiter. Die wurden gerne Opfer von Fake-Accounts, so sollte man beide unterscheiden können. Doch nun kann sich jeder verifizieren lassen.

Dass das zu Problemen führt, hatte sich bei Twitter bereits gezeigt: Aus Spaß hatten User einen offiziellen Nintendo-Account angelegt und den blauen Haken abonniert, um sich als das echte Unternehmen auszugeben - zum Ärger von Nintendo, denn die Seite postete ein Bild, auf dem Mario dem Betrachter den Stinkefinger zeigte.

Abonnement-System aus Verzweiflung?

Facebook und Instagram sind nicht mehr die sozialen Netzwerke der Wahl. Twitter und TikTok haben den beiden längst den Rang abgelaufen. Ist ein bezahlter Subscription-Service vielleicht bloß ein Griff nach einem der letzten Strohhälme?

Zuckerbergs Metaverse schluckt riesige Summen an Geld, sodass im Herbst letzten Jahres 11.000 Mitarbeiter entlassen werden mussten - weitere Entlassungsrunden könnten folgen. Ob das Metaverse in seiner aktuellen Variante Erfolg hat, bleibt abzuwarten.

Ein Twitter-User bringt es schließlich auf den Punkt: Nicht nur sind Facebook- und Instagram-Nutzer das Produkt, mit dem neuen System sind sie auch die Kunden.

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Würdet ihr für einen Abonnement zahlen?

Meta verspricht Reichweite und Authentizität für bis zu 15 Dollar im Monat. Wäre euch das der Service wert?

Was von vielen im Herbst 2022 noch als Hirngespinst und Schnapsidee von Elon Musk belächelt wurde, scheint zu einer neuen Realität heranzuwachsen. Glaubt ihr, dass soziale Medien in Zukunft nicht mehr kostenlos sein werden? Oder ist das nur ein Aufbäumen von Meta, um sich finanziell zu retten? Erzählt es uns in den Kommentaren!

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