Google hat mit Stadia die große, eigene Gaming-Initiative angekündigt. Hinter dem Namen stecken die noch 2019 startende Streaming-Plattform, das eigene First-Party-Entwicklerstudio und verschiedene Features.
Wer mehr über die Plattform an sich erfahren will, klickt den Link unterhalb an. Wir fassen in diesem Artikel die Features zusammen, mit denen Google den Spielemarkt aufmöbeln will.
Erste Details: Google kündigt Stadia an
Grafikleistung mehrerer Konsolen
Bestimmte Szenen können eine PlayStation 4 oder Xbox One einfach nicht darstellen. Die Hardware hat schlicht Grenzen. Aber was wäre, wenn man einfach mehr Grafikeinheiten zuschalten könnte?
Google verspricht, dass Entwickler mit Stadia mehrere Hardware-Instanzen einfach zusammenschalten und damit die verbundene Rechenleistung nutzen können. Damit wären besondere Szenen wie echte Massenschlachten ohne Tricks darstellbar. Außerhalb dieser Abschnitte wird dann ein einzelne Recheneinheit wie bei klassischen PCs und Konsolen benutzt.
Wie bei allen Features in diesem Artikel gilt es zu beachten, dass Google dies nur anbietet. Wenn die Entwickler nicht auf das Verbundsystem zurückgreifen, wird es auch keine Spiele mit diesen besonderen Vorteilen geben.
Streaming in 4K und 60fps
Jeder Zuschauer der Präsentation wird sofort gehört haben, dass der Stream der Spiele in 4K-Auflösungen und mit 60 Bildern pro Sekunde laufen wird.
Google hat aber gleichzeitig angekündigt, dass dieser Stream jederzeit streambar ist. Gemeint ist: Der Stream kann jederzeit parallel auf Twitch, Youtube und Co. geteilt werden. Damit kann wirklich jeder Spieler eigenes Gameplay streamen, selbst wenn er nicht die passende Hardware dafür besitzt.
Style Transfer ML
Der etwas sperrige Name Style Transfer ML bedeutet ein völlig freies Verschieben von Grafikstilen. Durch Maschinenlernen werden mit Style Transfer ML Grafikstile auf bestehende Geometrien angewendet. Die Vorteile:
- Für Entwickler: Einen Grafikstil zu finden ist schwierig und bei manchen Projekten durchaus teuer. Mit Style Transfer ML können grafische Konzepte einfach ausprobiert werden.
- Für Spieler: Nicht nur bei der Entwicklung kann Style Transfer ML genutzt werden, auch im laufenden Spiel ist eine Anwendung möglich. Dann können Designer plötzlich wechselnde Stile für ihre Spiele nutzen.
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Stream Connect
Ohne ein Hardware-Limit können klassische Konzepte zurückkehren: Couch-Koop auf einem Bildschirm ist mit Stadia immer möglich. Denn es gibt keine Konsole, die ein Spiel aus mehreren Perspektiven darstellen muss. Die Berechnung übernimmt Googles Cloud.
Mehrere Bildschirme und Perspektiven gleichzeitig einblenden, oder aber Koop ermöglichen: Stadia soll es möglich machen.
State Share
Noch einen Schritt weiter geht Google Stadia mit dem Feature State Share: Was wäre, wenn wir einen Spielmoment direkt mit anderen Spielern teilen könnten. Level, aktuelle Situation, Gegner; All diese Dinge können gespeichert und dann auch geteilt werden. State Share soll es möglich machen.
Ein Beispiel: Ihr habt in einem Zombie-Shooter noch 10 Prozent Leben, keine Heil-Items und kaum noch Munition übrig, dafür aber ein halbes Dutzend Monster an den Fersen. Diesen Spielmoment könntet ihr durch State Share mit Freunden teilen und gemeinsam versuchen, eine Lösung für eine beinahe auswegslose Situation finden.
YouTuber und Streamer sollen gleichzeitig die Möglichkeit bekommen, eigene Spielinhalte mit ihrer Community teilen zu können.
Crowd Play
Der Idee des geteilten Inhalts setzt Crowd Play die Krone auf: Streamer können mit diesem Feature einfach einen Link im Stream teilen und Zuschauer so ins Match einladen. Das gemeinsame Spielen braucht dann kein weiteres Matchmaking mehr, bei der Präsentation zeigt Google das Feature anhand einer Runde NBA 2K19.
Crossplay
Google verspricht völliges Crossplay für Stadia: Egal ob Telefon, PC oder sonstige Hardware, wer gemeinsam spielen möchte, kann dies in Multiplayer-Titeln für Google Stadia. Schön und gut für Koop-Titel, wie Google aber kompetitive Shooter fair halten will, bleibt abzuwarten.
Google Assistant
Hardcore-Spieler mögen mit den Augen rollen, aber nicht jeder Spieler versteht sofort jeden Titel, selbst bei einsteigerfreundlichen Spielen. Google Stadia soll die Einstiegsbarriere für Spiele reduzieren, und das gilt auch für den Schwierigkeitsgrad: Stadia unterstützt Google Assistant.
Wer also Hilfe sucht, kriegt diese direkt von Google. Im Stream können so Guides, Lösungsvideos durch Bild-in-Bild-Option und ähnliches eingeschaltet werden.
Jugendschutz
Ebenfalls nicht für jeden Spieler relevant, aber Google Stadia unterstützt elterliche Freigaben. So kann eingestellt werden, wer, was und wann gestreamt wird.
Stadia Games and Entertainment
Google hat außerdem noch ein eigenes Entwicklerstudio angekündigt: Stadia Games and Entertainment heißt der eigene Service, der nicht nur Spiele direkt entwickeln, sondern anderen Unternehmen bei der Stadia-Portierung helfen wird. Präsidentin des Entwicklerstudios ist Jade Raymond, die zuvor als Produzentin Spiele bei EA und Ubisoft entwickelt hat.
All die Ankündigungen mögen hübsch und teilweise revolutionär klingen, bei all den Features bleibt aber ein großer Knackpunkt: Die Möglichkeiten existieren, müssen aber genutzt werden. Splitscreen mag mit Stream Connect möglich sein, die Entwickler müssen dies aber auch unterstützen. Gleiches gilt für Crowd Play oder Cross Play
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