Google trackt jetzt alle Geräte und ihr könnt nichts dagegen tun – was ihr wissen müsst

Google und Werbekunden können ab dieser Woche auch Fingerprinting einsetzen, um Profile von Internetnutzern zu erstellen. Bisher hat Google das nicht erlaubt.

Mit Fingerprinting können detaillierte Profile von Internetnutzern erstellt werden. (Bildquelle: Dual Studio über Adobe Stock) Mit Fingerprinting können detaillierte Profile von Internetnutzern erstellt werden. (Bildquelle: Dual Studio über Adobe Stock)

Neben Cookies gibt es viele weitere Möglichkeiten, Internetnutzer zu tracken. Die Techniken werden vor allem in der Werbung eingesetzt, um gezielt Anzeigen zu schalten und ihre Performance zu bewerten.

Seit dieser Woche erlaubt Google die Verwendung von Fingerprinting und geht damit in dieser Hinsicht klar weiter als bisher.

Das steckt dahinter:

  • Mit Fingerprinting, auf Deutsch »das Erstellen von Fingerabdrücken«, werden Daten von Nutzern gesammelt.
  • Neben der IP-Adresse können auch Daten über den Ort, die Sprache, das Land, den verwendeten Browser und vieles mehr für Profile verwendet werden.
  • Google hat die Änderung bereits im Dezember 2024 angekündigt. In der Ankündigung erwähnt Google, dass Werbekunden in Zukunft mehr Freiraum haben, Nutzer zu tracken.

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Geregelt wird dies in den Programmrichtlinien. Daraus hat Google einen Absatz entfernt, der die Verwendung von »Device Fingerprints«, auf Deutsch »Fingerabdrücke von Geräten«, bisher nicht erlaubt hat.

Zuvor stand dort Folgendes:

Sie dürfen keine Geräte-Fingerabdrücke oder lokal freigegebene Objekte (z. B. Flash-Cookies, Browser Helper Objects, lokale HTML5-Speicher) außer HTTP-Cookies oder von Nutzern zurücksetzbare mobile Gerätekennungen, die für die Verwendung in der Werbung vorgesehen sind, in Verbindung mit den Plattformprodukten von Google verwenden. Dies schränkt die Verwendung der IP-Adresse zur Aufdeckung von Betrug nicht ein.

Neu ist, dass Google und Werbekunden nun auch die IP-Adresse von Internetnutzern neben anderen Signalen für das Tracking einsetzen können.

Googles Änderung steht in der Kritik

Google stellte sich noch 2019 gegen Fingerprinting. In einem offiziellen Beitrag beschrieb Google Fingerprinting als falsch.

Wir halten dies für eine unzulässige Einschränkung der Wahlfreiheit des Nutzers und für falsch.

Ein Hauptproblem von Fingerprinting ist, dass es nahezu unsichtbar im Hintergrund abläuft.

Während Nutzer Cookies sehen und löschen können, werden die gesammelten Daten für das Fingerprinting nicht auf den Geräten der Nutzer gespeichert. Es besteht zudem keine direkte Möglichkeit, die Daten zu löschen.

Für Mozilla-Entwickler Martin Thomson hat Google mit der Einführung eine Grenze überschritten.

Durch die Erlaubnis, Fingerabdrücke zu nehmen, hat Google sich selbst - und der von ihm beherrschten Werbeindustrie - die Genehmigung erteilt, eine Form des Trackings zu verwenden, gegen die Nutzer nicht viel machen können.

Wie man sich doch etwas helfen kann: Einige Browser besitzen Funktionen, mit denen Fingerprinting geblockt oder zumindest reduziert werden kann. So blocken sowohl Mozillas Firefox Browser als auch Brave Browser Fingerprinting.

Nun seid ihr gefragt. Was haltet ihr von den Änderungen? Nutzt ihr Browser oder Erweiterungen, die euch gegen Fingerprinting schützen? Schreibt uns dazu gerne einen Kommentar.

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