Google Pixel 7 im Test: Ein Alleskönner zum kleinen Preis

Das Pixel 7 ist eine sinnvolle Evolution des Vorgängers und soll vor allem smarter sein als je zuvor. Für wen sich das Handy eignet, haben wir für euch getestet.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Mit nur 649 Euro wirkt das Pixel 7 geradezu wie ein Schnäppchen unter den Flaggschiff-Smartphones. Dabei teilt es sich viele Gemeinsamkeiten mit dem größeren und teureren Pixel 7 Pro, etwa den neuen Tensor G2-Chip.

Wenn das Handy hält, was es verspricht, könnte Google mit dem Pixel 7 ein echtes Preis-Leistungs-Wunder im Sortiment haben.

Ihr habt wenig Zeit und wollt sofort wissen, was wir vom Pixel 7 halten? Dann findet ihr alle wichtigen Informationen in unserem Kurzfazit. Trotzdem wollen wir euch natürlich auch unseren kompletten Test ans Herz legen, in den viel Arbeit und Herzblut geflossen ist.

Google Pixel 7
Google Pixel 7
Das Pixel 7 ist ein toller Allrounder mit einer hervorragenden Kamera. Das Display ist schön hell und scharf und die Performance schnell und zuverlässig. Abzüge gibt es bei der Bildwiederholrate und aufgrund der hohen Wärmeentwicklung. Wer sich für das Pixel 7 entscheidet, bekommt ein verhältnismäßig günstiges Top-Smartphone für den perfekten Einstieg ins Google-Ökosystem.
  • hochwertige Verarbeitung
  • helles und scharfes Display
  • Face Unlock ist eine sinnvolle Ergänzung
  • flotte Performance
  • sehr gute Kameras
  • Nur 90 Hertz Bildwiederholrate
  • wird beim Benutzen und Laden sehr warm
  • kein optischer Zoom oder Makro-Modus
  • Akkulaufzeit und Schnellladefunktion könnten besser sein
Zu Amazon

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist leicht überschaubar. Der Lieferumfang ist leicht überschaubar.

Der Lieferumfang ist, wie auch schon beim Vorgänger, sehr überschaubar. In der kleinen Box erhaltet ihr Folgendes:

  • Google Pixel 7
  • USB Typ-C zu USB Typ-C Kabel (1 Meter, USB 2.0)
  • USB OTG-Adapter 
  • Kurzanleitung
  • Sim-Eject-Tool 

Das war’s auch schon. Ein Ladegerät ist, wie so oft heutzutage, nicht mit dabei. Google empfiehlt ein Netzteil mit 30 Watt, damit ihr in den Genuss der Schnellladefunktion kommt. Ihr könnt dafür das Original von Google kaufen oder ein beliebiges anderes verwenden. Für diesen Test habe ich ohne Probleme das 33 Watt starke Ladegerät meines Xiaomi 10T Lite benutzt. 

Lobenswert ist der sehr geringe Anteil an Plastik in der Verpackung. Bis auf die Rückseite des Display-Aufklebers konnte ich keinen weiteren Kunststoff erkennen. 

Optik und Verarbeitung auf hohem Niveau

Das Pixel 7 orientiert sich sehr stark am Design des Vorgängers und das ist nichts Schlechtes. Die Pixel-Reihe mit dem markanten Kamerabalken ist inzwischen einzigartig und sofort wiedererkennbar.

Dieser besteht jetzt nicht mehr, wie beim Pixel 6, aus Glas, sondern aus Aluminium. Außerdem ist das neue Pixel 7 mit 6,3 Zoll Bildschirmdiagonale um 0,1 Zoll kleiner. Obwohl es damit immer noch sehr groß ist, wirkt es sehr handlich und leicht zu bedienen. Alles war für meine mittelgroßen Hände leicht erreichbar. 

Bei meinem weißen “Snow” Testgerät sind die Aluminiumteile silber. Das schwarze “Obsidian” besitzt einen schwarz eloxierten Querbalken und beim grünen “Lemongrass” Pixel 7 sind die Ränder und der Kamerabalken blassgold.

Das Glas des Displays ist von Rand zu Rand flach, anders als beim Pixel 7 Pro mit seinen abgerundeten Rändern. Was ihr bevorzugt, ist natürlich Geschmackssache. Das flache Display hat auf jeden Fall den Vorteil, dass ihr viel Fläche beim Greifen habt und ihr euch keine Sorgen vor versehentlichen Touch-Eingaben mit der Handfläche machen müsst.

Rückseite Die Rückseite zieht Fingerabdrücke magnetisch an. Bei meinem weißen Testgerät sind sie aber schwerer sichtbar. Beim schwarzen Pixel 7 dürften diese eher sichtbar sein.

Seitenansicht Die Ränder bestehen ebenfalls aus Aluminium und verschmelzen schön mit dem Kamerabalken zu einer Einheit. Die Antennenstreifen sind sehr unauffällig und fügen sich schön ins Gesamtbild des Smartphones.

Tasten Die Lautstärketasten und der Power-Button klicken sehr zufriedenstellend und benötigen etwas mehr Kraft, um sie zu betätigen.

Unterseite Auf der Unterseite befinden sich die Lautsprecher und der USB-Anschluss. Einen Klinkenanschluss gibt es nicht. 

Vorderseite Die Vorderseite sieht sehr typisch für ein Smartphone im Jahre 2022 aus. Die Ränder sind angenehm dünn und die Frontkamera befindet sich hinter einer kreisförmigen Öffnung an der oberen Mitte.

Staub an Kamera Ein winziger Kritikpunkt sind die ganzen Fussel und Staubpartikel, die sich am Kamerabalken sammeln. Jedes Mal wenn ich das Handy aus der Hosentasche nehme, schaufelt es ein bisschen Staub und Stoff mit nach draußen.

Insgesamt gefällt mir das Design sehr gut und das Pixel 7 fühlt sich an, wie sich ein Flaggschiff-Smartphone anfühlen sollte. Die IP68 Zertifizierung sorgt für zusätzlichen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit. 

Das Display ist hell, scharf und langsam(er)

Das Display hat mir in meiner Testwoche sehr gut gefallen. Es ist mit einer Pixeldichte von 418 ppi angenehm scharf und mit einer maximalen Helligkeit von 1400 Nits schön hell. Selbst bei sonnigem Tageslicht war die Bedienbarkeit des Handys in keiner Weise eingeschränkt. Die Schwarzwerte sind OLED-typisch fantastisch und die Blickwinkelstabilität sehr gut. Die dargestellten Farben wirken nicht unrealistisch übersättigt, aber trotzdem lebhaft. 

Das Display ist selbst bei hellem Sonnenlicht gut ablesbar Das Display ist selbst bei hellem Sonnenlicht gut ablesbar

Ein häufig in Tests genannter Kritikpunkt des Pixel 7 ist die Bildschirmwiederholfrequenz von 90 Hertz. In diesem Preissegment und auch schon bei günstigeren Smartphones kann man durchaus ein Display mit 120 Hertz erwarten. Allerdings bin ich von meinem Xiaomi 10T Lite 120 Hertz gewohnt und der Unterschied zu 90 Hertz ist mir nicht wirklich aufgefallen. Alles wirkt schön flüssig und flott. Natürlich kann es sein, dass ihr den Unterschied von 90 zu 120 Hertz stärker wahrnehmt als ich.

Wünschenswert wäre allerdings eine voll-adaptive Bildwiederholrate gewesen. Zwar kann das Pixel 7 bei Bedarf auf 60 Hertz herunterregeln, aber das ist kein Vergleich zum Pixel 7 Pro. Dieses unterstützt eine Wiederholfrequenz von 10 bis 120 Hertz und kann somit den Energieverbrauch effizienter steuern.

Software und Face Unlock

Das Pixel 7 ist randvoll mit Google Apps, aber frei von Bloatware Das Pixel 7 ist randvoll mit Google Apps, aber frei von Bloatware

Das Pixel 7 bringt in der Software-Sparte nicht sehr viel Neues mit. Die meisten Neuerungen stammen von Änderungen von Android 12 auf Android 13. Das Betriebssystem selbst ist frei von Bloatware und schön aufgeräumt. Die erste Einrichtung war recht einfach und die meisten Google-Dienste sind direkt vorinstalliert. Es gibt auch die Möglichkeit, einige Schritte der Ersteinrichtung vorerst zu überspringen, wenn es einem zu lange dauert. 

Erfreulich ist die Rückkehr von Face Unlock, dass es seit dem Pixel 4 nicht mehr gegeben hat. Das Pixel 7 benutzt hierfür allerdings keinen 3D-Scan oder Infrarot, sondern nur die Frontkamera. Das ist in der Regel unsicherer, beim Pixel 7 helfen aber KI-Prozesse mit, die Person richtig zu identifizieren. Mit einer Bild- oder Videoaufnahme von mir gelang es jedenfalls nicht, das Handy zu entsperren. 

Das Einrichten von Face Unlock hat bei mir erst nach dem dritten Anlauf funktioniert. Im Praxistest hat es sich aber als sehr zuverlässig herausgestellt. Ich habe beim Einrichtungsprozess keine Brille getragen, aber das Gerät erkennt mich auch mit einer Brille wieder. Mit Gesichtsmaske funktioniert es aber nicht. 

Dennoch scheint Google der eigenen Gesichtserkennung nicht hundertprozentig zu vertrauen, da diese Methode nicht für sensible Anwendungen wie Online-Banking oder Bezahlen verfügbar ist. Auch ist es nicht möglich, Face Unlock als einzige Entsperrmethode einzurichten. Es muss auch der Fingerabdrucksensor in Kombination aktiviert sein.   

Dieser befindet sich unter dem Display und hat in meinem Test immer sehr zuverlässig funktioniert. Ein verbesserter optischer Sensor sorgt dafür, dass der Scan schneller ist als beim Vorgänger. Die Kombination mit Face Unlock beschleunigt das Entsperren noch mehr. 

Nach drei Versuchen habe ich erfolgreich Face Unlock eingerichtet. Danach hat es immer sehr zuverlässig funkioniert. Nach drei Versuchen habe ich erfolgreich Face Unlock eingerichtet. Danach hat es immer sehr zuverlässig funkioniert.

Ebenfalls neu ist der Schlafmodus mit Schnarch- und Hustenkennung. Vorab stellt man den Zeitraum ein, in dem man schläft und erlaubt es dem Handy währenddessen das Mikrofon zu benutzen. Am nächsten Morgen erhält man dann einen Bericht mit den Zeiträumen, in denen Husten oder Schnarchen aufgenommen wurden. Ich fand die Funktion ganz nützlich, da ich immer dachte, ein Vielschnarcher zu sein. Laut dem Pixel 7 schnarche ich aber nur etwa eine Viertelstunde pro Nacht.

Google wird das Pixel 7 drei Jahre lang mit OS-Updates und fünf Jahre mit Sicherheitsupdates versorgen. Dies ist meines Erachtens zwar in Ordnung, aber nicht so gut wie bei der Konkurrenz: 

  • Samsung spendiert unter anderem vier Jahre lang Android-Updates und fünf Jahre Sicherheitsupdates. 
  • Bei Apple wurde das iPhone 6S, das mit iOS 9 ausgeliefert wurde, bis vor kurzem noch auf iOS 15.7 aktualisiert. Das macht sieben Jahre Support. Man kann also optimistisch sein, dass die iPhones der 14ten Generation ebenfalls lange mit Updates versorgt werden. 

Performance und Hardware

Das Pixel 7 wurde mit Googles neuem Tensor G2 Prozessor ausgestattet. Dieser wurde im 5 nm-Verfahren gefertigt. Er besitzt:

  • zwei große Kerne (Cortex X1 bei 2,85 GHz)
  • zwei mittelgroße Kerne (Cortex A78 bei 2,35 GHz)
  • und vier kleine Kerne (Cortex A55 bei 1,80 GHz).

Neben einer leicht verbesserten Gesamtleistung, bietet der G2 vor allem einen deutlich leistungsfähigeren Prozessor für KI-Prozesse. Google behauptet, dass die neue TPU (Tensor-Processing-Unit) 60 % mehr Leistung bei 20 % verbesserter Effizienz liefert. Das soll dem Smartphone helfen, Gesprochenes besser zu verstehen und KI-Prozesse der Kamera zu verbessern. 

In meinem Testzeitraum haben Speech-to-Text und Sprachbefehle sehr gut funktioniert. Oftmals war es sehr viel schneller, die Nachricht in WhatsApp kurz vorzusprechen als sie zu tippen. Das Handy erkennt ziemlich akkurat, was gesprochen wurde und wandelt es in Text um. In lauterer Umgebung oder mit einem Video im Hintergrund schlichen sich jedoch Fehler ein. Hier sollte die KI in Zukunft noch ein wenig intelligenter werden, um zu erkennen, welche Person den Sprachbefehl gibt. 

Der Tensor G2 liefert in Benchmarks ordentliche Ergebnisse ab. In Geekbench erreicht er 1035 beim Single-Core Score und 3109 beim Multi-Core Score. Im Wild Life Benchmark von 3D Mark erreicht er eine Punktzahl von 6508. Auch die Leistung im Alltag kann sich sehen lassen. Alle Apps starten flott, das Wechseln von App zu App ist zügig und während der Nutzung kommt es extrem selten zu Rucklern oder Wartezeiten. 

Auch Spiele stemmt das Pixel 7 zuverlässig. Genshin Impact kann man trotz höchster Grafikeinstellungen mit ziemlich festen 30 FPS spielen. Entfernt man die FPS-Limitierung, so schwankt die Bildwiederholrate zwischen 30 und 50 hin und her. Für eine möglichst gleichmäßige Spielerfahrung ist es also sinnvoll, die Limitierung auf 30 Bilder pro Sekunde aktiviert zu lassen oder eben die Grafikqualität etwas zu verringern. Um auf relativ konstante 60 FPS zu kommen sollte die mittlere Grafikeinstellung gewählt werden. Monster Hunter Stories lief mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde und Asphalt Legends mit festen 30 FPS.

Genshin Impact Die mittleren Einstellungen eignen sich am besten, wenn man feste 60 FPS haben möchte.

Monster Hunter Stories Bei Monster Hunter Stories hat man konstant 60 FPS.

Synthetische Benchmarks Die Benchmarks stellen keine Rekorde auf, aber das Pixel 7 läuft dennoch sehr flott.

Negativ ist mir die Wärmeentwicklung aufgefallen. Die Metallränder und der Kamerabalken werden sehr schnell warm. Schon nach fünf Minuten Genshin Impact waren die Ränder regelrecht heiß. Ich würde die Wärme nicht als schmerzhaft bezeichnen, aber schon durchaus unangenehm. Viel Hitze wird über das Aluminium abgeführt, was wohl zu einer besseren Kühlung führt, aber eben auch zu mehr Wärme, die nach außen dringt.  

Das Pixel 7 verfügt über Wi-Fi 6e, 5G, Bluetooth 5.2 und NFC. Beim Vorgänger gab es häufiger Berichte von Ausfällen der mobilen Datenverbindung, die nur durch einen Neustart oder das An- und Ausschalten des Flugzeugmodus wiederhergestellt werden konnten.

Während meines Tests ist die 4G-Verbindung des Pixel 7 tatsächlich einmal verschwunden und nicht zurückgekehrt. Erst nachdem ich das Smartphone neu gestartet habe, wurde die Internetverbindung wiederhergestellt. Abseits von diesem kleinen Zwischenfall konnte ich mich über die Konnektivität nicht beschweren. Andere Tester schienen das Problem nicht zu haben, es könnte also ein Einzelfall bei mir gewesen sein.

1 von 3

nächste Seite


zu den Kommentaren (17)

Kommentare(17)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.