Grafikkarte gegen Satellit: Warum gerade ein kurioser Rechtsstreit entbrennt

In einem Rechtsstreit fechtet ein Satellitenbetreiber die Namensgebung von Nvidias kommender Grafikkarten-Generation an.

In einem eher kuriosen Rechtsstreit geht es um die Namensgebung von Nvidias neuester Grafikkarten-Generation. In einem eher kuriosen Rechtsstreit geht es um die Namensgebung von Nvidias neuester Grafikkarten-Generation.

Nvidia befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit dem US-amerikanischen Unternehmen Dish-Network. Das ist ein Fernsehsatellitenbetreiber, über den Amerikaner Fernsehen und auch Internet über Satellit beziehen können. 

Bei dem Streit, auf den uns Toms Hardware aufmerksam gemacht hat, geht es um die Namensrechte der vermutlich nächsten Generation von Nvidias Grafikkarten für Rechenzentren. Nvidia benennt seine Grafikkarten traditionsgemäß nach berühmten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. 

In diesem Fall soll die amerikanische Informatikerin Grace Hopper die Ehre zuteilwerden, Namensgeberin der nächsten Grafikkarten-Generation zu sein, woraus Nvidias Anmeldung für den Markennamen Nvidia Hopper resultiert. Hopper ist bereits verstorben und hatte einen Doktortitel in Mathematik von der Universität Yale und war entscheidend an der Entstehung der COBOL-Programmiersprache beteiligt. 

Nvidias Karten für Rechenzentren werden übrigens auch von Meta (ehemals Facebook) verwendet, um den größten Super-Computer der Welt mit bis zu 16.000 Grafikkarten zu bauen: 

Dass Nvidia den Namen Hopper verwendet, ist dem Dish-Network allerdings ein Dorn im Auge, da sie Markenrechte an den Namen Hopper und Variationen wie Hopper Go, Hopper Duo, Hopper Plus und anderen registriert haben. 

Deswegen behaupten sie, dass Kunden die eigenen Produkte mit Nvidias Grafikkarten verwechseln könnten und haben daher Einspruch beim amerikanischen Patent- und Markenamt gegen Nvidias Namensgebung eingereicht. Das war bereits am 23. April 2021. 

Der Rechtsstreit ist noch in vollem Gange und ein Ende nicht absehbar. Den Meldungen zufolge verhandeln die beiden Unternehmen schon seit Mai letzten Jahres eine Einigung. Dafür haben sie nach jetzigem Stand noch bis zum 22. Februar Zeit, bevor das Verfahren wieder aufgenommen wird. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Unternehmen keinen weiteren Antrag auf Aussetzung stellen, mit dem der Termin nach hinten verschoben werden könnte.

Nvidia läuft die Zeit davon

Nvidias Hopper-Grafikkarten sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen, weshalb der Grafikkarten-Hersteller an einer relativ schnellen Einigung interessiert sein dürfte. Neben den Karten für Rechenzentren möchte Nvidia dieses Jahr mit der RTX-4000-Reihe (Codename: Nvidia Lovelace) auch neue Grafikkarten für Spieler auf den Markt bringen. Dafür haben sie sich reichlich Produktionskapazitäten gesichert: 

Wie der Streit endet und ob sich die Satelliten gegen die Grafikkarten durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Wahrscheinliche Ausgänge sind erstens, dass Nvidia Geld an Dish für die Namensrechte überweist oder zweitens, dass Nvidia seine geplanten Grafikkarten umbenennen muss. 

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