Grafikkarte wird nicht erkannt - So löst ihr das Problem

Wir zeigen euch in diesem Guide, was ihr tun könnt, wenn eure Grafikkarte nicht korrekt erkannt wird oder kein Bildsignal ausgibt.

Wenn Windows eure Grafikkarte nicht erkennt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Sie können oft ganz einfache Lösungen haben oder auch etwas komplizierter sein. In diesem Leitfaden zeigen wir euch, welche Ursachen möglich sein können und wie ihr das Problem löst. 

Schließt triviale Ursachen aus

Wenn eure Grafikkarte nicht direkt erkannt wird, kann dies in sehr vielen Fällen ganz einfach gelöst werden. Prüft dafür erst einmal folgende Dinge:

  • Steckt die Grafikkarte richtig im PCIe-Slot? Um sicherzugehen, solltet ihr die Grafikkarte aus dem Slot nehmen und neu einsetzen. Achtet auf ein Klickgeräusch beim Einsetzen der Karte. 
  • Stecken die Stromkabel des Netzteils richtig in der Grafikkarte? Nicht selten stecken diese nicht komplett im Steckplatz der Grafikkarte. Vor allem bei den 6+2-Pin-Kabeln kommt es oft vor, dass die zwei zusätzlichen Pins nicht voll eingesteckt sind. Beim 12-Pin-Stecker, der bei Nvidias neuen RTX-4000er-Grafikkarten verwendet wird, kam es wegen nicht-komplett-eingesteckter Stromkabeln sogar zu schmelzenden Kabeln
  • Habt ihr schon den aktuellen und richtigen Treiber installiert? Nach dem ersten Start von Windows, vor allem dann, wenn ihr euren PC selbst zusammengebaut habt, kann eure Grafikkarte zwar ein Bild anzeigen, jedoch ist der richtige Treiber nötig, damit sie voll funktionsfähig ist. Sucht dafür einfach nach dem Modell eurer Grafikkarte und fügt das Wort »Treiber« hinzu. Installiert die neueste Version, die vom Hersteller empfohlen wird. Oftmals gibt es auch Versionen, die zwar aktueller sind, jedoch nicht empfohlen, da diese noch Fehler enthalten können. 
  • Stecken die Display-Kabel in der Grafikkarte? Gerade bei vielen PC-Anfängern kann es vorkommen, dass sie das Monitorkabel in das Mainboard stecken anstatt in die Grafikkarte. Wenn euer Prozessor über integrierte Grafik verfügt, bekommt ihr dadurch dennoch ein Bildsignal und könnt damit arbeiten, jedoch sitzt eure Grafikkarte praktisch ohne Nutzen in eurem PC rum. Stellt also sicher, dass HDMI-, DisplayPort-Kabel und Co. in der Grafikkarte stecken. 
  • Ist das Monitorkabel defekt? Solltet ihr gar kein Bildsignal bekommen, kann dies viele verschiedene Gründe haben. In seltenen Fällen könnte es an einem defekten Kabel liegen. Probiert also, wenn ihr könnt, auch andere aus, um dies auszuschließen.
  • Ist der Monitor defekt? Eventuell ist gar nicht eure Grafikkarte das Problem, sondern euer Bildschirm. Um dies auszuschließen, solltet ihr ein anderes Gerät am selben Monitor testen. 

Wenn ihr die genannten Probleme ausschließen könnt und eure Grafikkarte weiterhin nicht erkannt wird, dann versucht Folgendes.

Aktiviert eure Grafikkarte im Geräte-Manager

In einigen Fällen könnte es sein, dass die Grafikkarte schlicht und einfach nicht aktiviert ist. Um sie zu aktivieren müsst ihr nur folgende Schritte befolgen:

  1. Öffnet den Geräte-Manager: Drückt [Windows-Taste] + [X] und klickt dann auf Geräte Manager. 
  2. Findet eure Grafikkarte und macht einen Rechtsklick darauf.
  3. Sollte sie deaktiviert sein, könnt ihr sie hier mit einem Klick »Aktivieren«.

Mit einem Rechtsklick auf die Grafikkarte könnt ihr sie de- und aktivieren. Mit einem Rechtsklick auf die Grafikkarte könnt ihr sie de- und aktivieren.

Windows Updates rückgängig machen

Nach einem Windows Update kann es vorkommen, dass eure Grafikkarte nicht mehr korrekt erkannt wird. Zum Glück ist es ganz einfach, ein Windows Update wieder rückgängig zu machen. 

  1. Öffnet eure Einstellungen mit dem Tastenkürzel [Windows-Taste] + [I]
  2. Navigiert zu Windows Update -> Updateverlauf -> Updates deinstallieren

Hier könnt ihr das Update deinstallieren, das euch Probleme bereitet hat und erst einmal auf der aktuellen Version bleiben, bis der Fehler korrigiert wurde. 

Hier könnt ihr neulich installierte Windows Updates deinstallieren, sollten sie euch Probleme bereiten. Hier könnt ihr neulich installierte Windows Updates deinstallieren, sollten sie euch Probleme bereiten.

Windows Updates installieren

Das Installieren von Windows Updates kann bei einer nicht erkannten Grafikkarte auch helfen. Bei einigen älteren Windows 10-Rechnern funktionieren neuere PCIe-Features nicht korrekt und dann könnte ein Windows Update aushelfen. 

Deinstalliert Grafiktreiber der alten Grafikkarte

Bevor ihr eine alte Grafikkarte durch eine neue ersetzt, macht es Sinn, die Treiber der alten Karte zu deinstallieren. Ansonsten könnte es zu Problemen mit eurer neuen Grafikkarte kommen. Dies ist umso wichtiger, wenn ihr von Nvidia zu AMD oder Intel wechselt oder andersherum. 

In der Regel könnt ihr den alten Treiber ganz einfach über die Windows-Einstellungen löschen. Eine andere beliebte Methode ist die Benutzung des Gratis-Tools »Display Driver Uninstaller«, das oft nur DDU genannt wird. Damit wird der alte Treiber gründlich von eurem PC deinstalliert, ohne Spuren zu hinterlassen. 

Wenn ihr gerade beide Treiber, sowohl von der alten als auch von der neuen Grafikkarte, installiert habt, dann macht es Sinn beide zu deinstallieren (am besten mit DDU) und dann den aktuellen Treiber von eurer neuen Grafikkarte nochmal zu installieren. 

Updated euer Mainboard

Sollte eure Grafikkarte noch immer nicht erkannt werden, kann man nicht ausschließen, dass das Problem vom Mainboard kommen könnte. Dies muss nicht gleich auf einen Defekt hinweisen, sondern könnte ein Fehler mit der Treiberversion von eurem Mainboard sein. Das heißt, dass ein BIOS-/ UEFI-Update helfen könnte. Davor müsst ihr natürlich herausfinden, welches Mainboard ihr verbaut habt. Wie das geht, könnt ihr hier nachlesen:

Sucht anschließend nach eurem Mainboard-Modell und fügt noch »Bios Update« hinzu.  Alternativ könnt ihr auch einfach die Herstellerseite aufrufen und dort nach dem Update suchen. Anschließend müsst ihr nur die Anweisungen befolgen, um das Update zu installieren. 

Obwohl das Installieren von einem BIOS-Update heutzutage sehr sicher und unkompliziert ist, macht es dennoch Sinn, wichtige Dateien vorher zu sichern. Ein fehlgeschlagenes BIOS-Update kann euren PC fürs erste komplett lahmlegen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. 

Testet ob die neue Grafikkarte defekt ist

Wenn ihr von der neuen Grafikkarte gar kein Bildsignal erhaltet, der PC aber offensichtlich an ist, dann könnte das tatsächlich auf ein Hardware-Problem hindeuten. Am leichtesten lässt sich das Problem identifizieren, wenn ihr einen zweiten PC besitzt, in dem ihr die vermeintlich defekte Grafikkarte einsetzen könnt. 

Sollte sie dort funktionieren, könnt ihr erst einmal aufatmen. Dann liegt das Problem woanders. Eventuell müssen nur die RAM-Sticks neu eingesetzt werden oder es liegt ein anderes triviales Problem vor. 

Wenn ihr keinen zweiten PC besitzt, dafür noch die alte Grafikkarte, die ersetzt werden sollte, dann könnt ihr diese wieder in euren PC installieren und testen, ob ihr dann ein Bildsignal erhaltet.  Wenn ja, könnte die neue Grafikkarte tatsächlich defekt sein. Testet diesen Vorgang am besten mindestens zwei Mal, um nicht korrekt eingesteckte Kabel oder andere Probleme auszuschließen. 

Solltet ihr keine zweite Grafikkarte zum Testen besitzen, könnt ihr die Funktionalität von eurem System mit der Onboard-Grafik testen. Viele Prozessoren haben eingebaute Grafikprozessoren, damit man keine dedizierte Grafikkarte benötigt, um den PC verwenden zu können. Welche Unterschiede, Vor- und Nachteile es zwischen den beiden gibt, könnt ihr hier nachlesen:

Um die Onboard-Grafik zu nutzen, müsst ihr euren Monitor einfach am Mainboard anschließen, anstatt an der Grafikkarte. Solltet ihr dann ein Bildsignal erhalten, könnte es sich wirklich um ein Hardware-Problem bei der Grafikkarte handeln. Um sicherzugehen, solltet ihr die Grafikkarte noch einmal aus dem System ausbauen, neu einsetzen und die Stromkabel richtig einstecken. Verbindet euren Monitor wieder mit der Grafikkarte und testet diese noch einmal. Wenn ihr wieder kein Bildsignal bekommt, könnt ihr sicher sein, dass es ein Problem mit der Grafikkarte gibt. 

Wir hoffen, dieser Guide war für euch hilfreich! Wenn ihr Wünsche für weitere Guides habt, dann teilt sie uns in den Kommentaren mit! War etwas nicht ausführlich genug oder unklar? Auch dann freuen wir uns auf euer Feedback in den Kommentaren, um den Ratgeber noch besser zu machen!

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