Grafikkarten sind nun seit über einem Jahr Mangelware. Und die Knappheit hat mitunter schon die seltsamsten Blüten getrieben: Da waren zunächst die Scalper, ein bis dahin praktisch unbekanntes Phänomen und jetzt ein Begriff, der vielen den Blutdruck direkt durch die Schädeldecke treibt.
Es gab aber auch etwas zu schmunzeln: Erinnert ihr euch noch an die sogenannten Papier-Editionen der RTX 3080? Um den Scalpern respektive Bot-Käufern eins auszuwischen und ein Zeichen zu setzen, haben Ebayer auf Papier gemalte RTX 3080 verkauft:
Der neue, traurige Höhepunkt der Grafikkarten-Knappheit
Der neueste Trend hingegen ist eher traurig. Händler weltweit haben offenbar damit begonnen, oder vielmehr: damit beginnen müssen, die wertvollen 3D-Beschleuniger vor dreisten Dieben zu schützen.
Wie aus einem Reddit-Post des Nutzers TeslaDude7172 hervorgeht, sollen schon etliche Grafikkarten aus Vorführungs-Rechnern gestohlen worden sein. Von einer etwas abgewandelten Masche berichtet Gladiator1079 im selben Thread:
Mein Kumpel kaufte vor etwa 1 Jahr einen vorgefertigten Desktop von Walmart. Er schloss ihn an und er ließ sich nicht starten. Wir öffneten ihn, jemand stahl zuvor die CPU (aber ließ den Kühlkörper drin), die GPU (war glaub ich eine 1650 Super) und den Ram. Wir vermuten, dass der Typ vor ihm es gekauft und dann zurückgegeben hat.
Um sich vor dem Diebstahl aus Ausstellungsstücken zu schützen, setzen daher nun anscheinend immer mehr Händler auf bewährte Kabelbinder (!).
Die Ausstellungsrechner werden wie mit einem Keuschheitsgürtel versiegelt, sodass die Gehäuse nicht mehr aufgeschraubt werden können oder gar nur die Seitenblende abgenommen werden muss, um an das Innenleben zu gelangen.
Einem Bericht von thenextweb.com zufolge sollen die großen Ketten Costaco und Walmart in den USA, Mediamarkt in den Niederlanden und Currys in Großbritannien über die landesweite Ausdehnung von Sicherheitsmaßnahmen zumindest nachdenken. Die folgenden Bilder markieren den neuen, traurigen Höhepunkt der Grafikkarten-Knappheit:
Die anhaltenden Engpässe und vor allem die hohen Preisen mögen zwar die Auslöser für die Diebstähle sein, eine Rechtfertigung für strafbare Handlungen sind sie jedoch beileibe nicht.
Auch Prozessoren und Arbeitsspeicher werden gestohlen
Außerdem sollen nicht nur Grafikkarten betroffen sein. Auch Prozessoren und Arbeitsspeicher lassen sich die Langfinger offenbar nicht durch die Lappen gehen, wie thenextweb.com von Redditor TeslaDude7172 auf Nachfrage erfahren haben will. Und gerade bei den RAM-Riegeln herrscht derzeit keine Knappheit, die Preise für DDR4-Speicher sind zuletzt deutlich gefallen.
Im Podcast gehen die GameStar-Redakteure Michael Graf, Nils Raettig und Alexander Köpf der Frage nach, wann sich die Lage auf dem Grafikkartenmarkt wieder bessern wird und wie wir generell in Zukunft spielen werden.
Was meint ihr? Können Kabelbinder wirklich davor schützen, dass Grafikkarten und andere Komponenten geklaut werden? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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