Mehr Grafikkarten für Spieler: Intel arbeitet an spezieller Mining-Hardware

Wenn es um Gaming-Hardware geht, dominiert kein Thema die Schlagzeilen so sehr wie die extremen Preise. Intel will die Situation bald mit spezieller Mining-Hardware verbessern.

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Grafikkarten sind seit etwa einem Jahr nicht nur selten, sondern auch extrem teuer. Die Gründe dafür sind vielfältig (siehe auch den Artikel Warum Hardware noch sehr lange sehr teuer bleiben wird), das Mining von Kryptowährungen spielt aber sehr wahrscheinlich eine wichtige Rolle dabei. Genau diesem Problem will sich Intel annehmen.

Was hat der Hardware-Gigant vor? Laut Raja Koduri, seines Zeichens Chef der Grafikkarten-Sparte, der 2017 von AMD zu Intel gekommen ist, arbeitet Intel an spezieller Hardware für das Mining. Damit sollen die dafür nötigen Berechnungen (beziehungsweise Blockchain-Validierungen) besonders effizient erledigt werden können:

In der Lage zu sein, Blockchains wesentlich effizienter zu validieren, also bei deutlich geringeren Kosten und viel niedrigerer Leistungsaufnahme, ist ein ziemlich lösbares Problem, und genau daran arbeiten wir.

Aktuell übernehmen bei bestimmten Kryptowährungen wie Ethereum oft Gaming-Grafikkarten die Rechenarbeit. Das erhöht die Nachfrage und führt mit zu den sehr hohen Preisen. Könnten Miner stattdessen zuverlässig auf andere Hardware zurückgreifen, die günstiger und effizienter zu Werke geht, wären Grafikkarten nicht mehr attraktiv für sie.

Das obige Zitat stammt aus einem Interview mit dem Streamer DrLupo. Genauer gesagt wurde Koduri gefragt, was Intel vorhat, um das Problem der Grafikkarten-Knappheit zu lösen. Neben der speziellen Mining-Hardware nennt Koduri außerdem die eigenen Fertigungskapazitäten als einen wichtigen Vorteil für Intel, auch wenn die Chips für die kommenden Arc-Grafikkarten bei TSMC hergestellt werden.

Alles Wichtige zur neuen Konkurrenz für AMD und Nvidia erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Höchstens mittelfristig eine Lösung

Genaue Details oder gar einen Erscheinungstermin für die spezielle Mining-Hardware nennt Koduri nicht. Es wird also noch eine Weile dauern, bis diese potenzielle Abhilfe wirklich Einfluss auf den Markt und die Preise haben kann. Er sagt lediglich, dass es an einem Punkt in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft mehr Informationen dazu geben werde.

Ebenfalls nicht zu vergessen: Auch solche Hardware benötigt Fertigungskapazitäten und passende Rohstoffe, die dann an anderer Stelle fehlen. Es bleibt abzuwarten, ob Intel die eigenen Fabriken in diesem Punkt wirklich einen nennenswerten Vorteil verschaffen können. Wie wir die Preisentwicklung von Grafikkarten im kommenden Jahr generell einschätzen, könnt ihr hier nachlesen:

Nvidia hatte mit einem ähnlichen Ansatz bislang keinen großen Erfolg: Seit Vorstellung der speziellen CMP-Grafikkarten für das Mining sind sie nicht nur zu rar gesät, sondern auch zu teuer, um eine relevante Alternative für Miner darzustellen. Die zeitgleich angekündigte Mining-Bremse bei aktuellen Geforce-GPUs hat an der Situation ebenfalls nichts Entscheidendes geändert.

Möglicherweise ist Nvidia das Ganze aber auch nur zu halbherzig angegangen. Aus Spielersicht wäre es jedenfalls sehr zu wünschen, dass Intel größeren Erfolg dabei hat, die Aufmerksamkeit der Miner von Gaming-Grafikkarten abzulenken.

Wie schätzt ihr die Lage ein? Kann Intel mit spezieller Mining-Hardware früher oder später für eine deutlich spürbare Entspannung auf dem Grafikkartenmarkt sorgen, ist das Ganze von Beginn an zum Scheitern verurteilt oder läuft es auf etwas dazwischen hinaus? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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