Was fast zwei Jahre lang quasi undenkbar war, wird endlich zur Realität: Die Preise für Grafikkarten rücken immer mehr in die Regionen der UVP. Ein besonders schöner Anblick sind unsere aktuellen Zahlen zur Verkaufsplattform Ebay, wo viele gebrauchte Modelle den Besitzer wechseln.
Nvidias Geforce RTX 3070 hat dabei im Schnitt aus den letzten 30 erfolgreich verkaufen Angeboten für 539 Euro den Besitzer gewechselt - im Nvidia-Shop kostet die Founders Edition zehn Euro mehr. Besonders krass ist der Preisverfall im Vergleich zum Mai letzten Jahres.
Wie im Bild unten zu sehen lag die RTX 3080 damals beispielsweise im Schnitt bei fast 2.000 Euro (!). Heute fällt der durchschnittliche Verkaufspreis mit etwas mehr als 800 Euro dagegen mehr als halb so niedrig aus. Eine grundsätzlich erfreuliche Entwicklung, die allerdings gleich zwei mögliche Haken hat.
Problem #1: Neue GPUs stehen vor der Tür
Viele Spieler haben es nicht eingesehen, zu den extrem teuren Preisen bei RTX 3000 und RX 6000 zuzuschlagen. Das Warten auf niedrigere Preise hat inzwischen aber so lange gedauert, dass der Release der neuen Generationen RTX 4000 und RX 6000 nur noch wenige Monate entfernt liegen dürfte - will man da wirklich noch ein Modell der schon bald veralteten
Vorgängergeneration kaufen?
Grundsätzlich kann man die Leistung seines PCs auch mit den aktuellen GPUs verbessern, je nach vorhandener Hardware mal mehr, mal weniger. Außerdem müsst ihr bei den erst noch kommenden Modellen von AMD und Nvidia mit einem klar höheren Stromverbrauch rechnen.
Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass die Preise für RTX 3000 und RX 6000 weiter sinken, wenn ihre Nachfolger im Handel angekommen sind, was gegen einen Kauf zum jetzigen Zeitpunkt sprechen würde. In einem Punkt dürften sich aber alle einig sein: Das Erreichen von Preisregionen im Bereich der UVP kommt fast zwei Jahre zu spät.
Problem #2: Die Mining-Spreu vom Weizen trennen
Ein unbestritten wichtiger Faktor für die extreme Preisentwicklung war der seit Anfang des Jahres 2022 immer mehr abebbende Boom von Kryptowährungen wie Ethereum.
Grundsätzlich sollte eine Grafikkarte zwar auch nach intensivem Mining-Betrieb oftmals noch problemlos lange Zeit ohne Einbußen für das Spielen geeignet sein. Die Gefahr, auf ein besonders schlecht behandeltes oder beeinträchtigtes Modell zu stoßen, dürfte sich aber erhöhen, wenn jetzt mehr und mehr Miner ihre nicht mehr benötigten Karten wieder loswerden wollen.
Gut verfügbar: RTX-Karten bei Amazon
Allerdings muss man dazu sagen, dass dieses Risiko beim Kauf von gebrauchten Modellen letztlich immer besteht und dass man auch beim Spielen schlecht mit einer GPU umgehen kann (etwa in Form von unnötiger Hitzeentwicklung). Da beim Mining vor allem der Videospeicher beansprucht wird, ist in diesem Fall dort am ehesten mit Schwierigkeiten zu rechnen. Mehr dazu erfahrt ihr auch in diesem Artikel:
So schön es also auch ist, endlich wieder Grafikkartenpreise in einigermaßen normalen
Regionen zu erblicken, so ernüchtert kann man über den Zeitpunkt dieser Entwicklung und seine Begleitumstände sein.
Wie ist eure Situation? Habt ihr durch die sinkenden Preise mittlerweile bei einem aktuellen Modell zugeschlagen, schon vor längerer Zeit zu deutlich höheren Preisen gekauft oder überspringt ihr RTX 3000/RX 6000 und wartet auf die Nachfolger? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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