Bei Fernsehern sind OLED-Panels schon seit einigen Jahren üblich. Im Vergleich zu LCD-Bildschirmen können diese mit einem deutlich besseren Bilderlebnis aufwarten, was sich etwa in besseren Schwarzwerten, einer breiteren Farbdarstellung oder einem breiteren Betrachtungswinkel äußert.
In den vergangenen Monaten greift die OLED-Technologie auch im Markt für PC-Monitore ein: Immer mehr Hersteller setzen auf die besseren Panels. Hierzu gehören etwa Samsung mit dem Odyssey OLED G9 oder Corsair mit dem Xeneon 27QHD240.
Seit Einführung von OLED begleitet die Panels aber ein bestimmtes Problem: Das »Burn-In« genannte Phänomen kann insbesondere auf lange Sicht auftreten. Wird ein statisches Bildelement dauerhaft angezeigt, kann sich dieses als sogenanntes Geisterbild auf dem Panel einbrennen.
Die Folge: Am Beispiel vom klassischen TV-Kanal kann das Senderlogo für immer auf den beanspruchten Bildpunkten sichtbar bleiben.
Entsprechend werden auch PC-Monitore mit OLED-Panel kritisch beäugt. Doch wie berechtigt ist die Sorge vor Burn-In-Problemen bei OLED-Displays noch? Dieser Frage ist die Journalistin Scharon Harding von Ars Technica nachgegangen, die mit verschiedenen Experten über das Thema gesprochen hat.
Burn-In bei OLED-Monitoren: Fünf Prozent aller Modelle nach zwei Jahren Nutzungszeit betroffen
Wie viele OLED-Displays sind eigentlich vom Burn-In-Phänomen betroffen? Statistiken hierzu werden zumindest nicht offiziell erhoben, doch zumindest eine Schätzung kristallisiert sich im Ars-Technica-Artikel heraus.
Laut dem Co-Gründer Konstantinos Karatsevidis des Herstellers Dough (ehemals Eve) wird in Industriekreisen von etwa 5 Prozent betroffener Monitore gesprochen, die nach zwei Jahren Nutzungszeit eingebrannte Geisterbilder aufweisen.
Bestätigen lässt sich diese Zahl außerhalb von Anekdoten nicht, gibt uns aber immerhin einen vage Anhaltspunkt, dass das Burn-In-Problem weiterhin nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Herstellerseitige Maßnahmen gegen das Einbrennen
Immerhin sind sich die Hersteller des Burn-In-Problems bewusst und entwickeln sowohl software- als auch hardwareseitige Lösungen, um dem Einbrennen von Bildern zumindest vorzubeugen. Zu hundert Prozent ausschließen lässt sich der Burn-In-Effekt aufgrund der Natur von OLED-Panels schließlich nicht.
Aufseiten der Leuchtdioden selbst wurden in den vergangenen Jahren etwa die Lebensdauer der Materialien verlängert, wie Michael Helander, der CEO von OTI Lumionics, erklärt. OTI Lumionics ist einer der Hersteller dieser Materialien, die für die OLED-Monitore verwendet werden.
Zudem sollen die OLED-Panels in den vergangenen Jahren deutlich unempfindlicher gegenüber den statistischen Bildelementen geworden sein, die den Hauptfaktor bei eingebrannten Bildern ausmachen.
Auch bevor neue Displays überhaupt den Handel erreichen, wird bereits an Burn-In gedacht. Wie Roland Wooster, Vorstand der »Display Performance Metrics Task Group« bei VESA ausführt, wurden neue Testverfahren entwickelt.
Diese Tests simulieren demzufolge sowohl gängige als auch extreme Bedingungen, um das Risiko korrekt bewerten zu können. Damit soll zeitgleich schon während der Herstellung vermieden werden, dass anfällige Monitore überhaupt verkauft werden.
Auch bei der Software wurden einige Features entwickelt, die dem Burn-In-Problem entgegentreten zu können. Explizit genannt werden hier etwa verschiedene Bildschirmautomatiken, zu denen etwa LGs »Pixel Refresh«-Funktion zählt.
Hier werden etwa nach einigen Stunden im Standby-Modus die einzelnen Panels einer frischen Kalibrierung unterzogen, welche potenzielles Einbrennen von Standbildern möglichst lange unterbinden soll.
Sowohl die Ars-Technica-Autorin als auch die Experten kommen mit den genannten Maßnahmen also zum Schluss, dass die Burn-In-Problematik inzwischen gut eingedämmt wurde - und die Gefahr immer weiter gegen null tendiert.
Meinung des Redakteurs: Meine Sorge bei OLED-Monitoren ist eine ganz andere
Jusuf Hatic: Für etwa drei Viertel von euch ist laut unserer jüngsten Umfrage die Burn-In-Problematik ohnehin kein Problem - so verbreitet scheint OLED also (noch) nicht zu sein. Das liegt aber in meinen Augen weniger an der Furcht vor eingebrannten Bildern.
Denn wie oben beschrieben: Die Hersteller treffen mittlerweile genug Maßnahmen, um solchen Problemen vorzubeugen. Warum ist OLED also nicht inzwischen akzeptierter, wenn es um PC-Monitore geht? Ich würde behaupten, da geht es euch ähnlich wie mir.
In meinem Fall müsste ich drei 32-Zoll-Displays - ja, ich nutze alle drei - ersetzen, wenn ich auf OLED umsteigen möchte, und das ginge ordentlich an den Geldbeutel. Preiswerte PC-OLED-Monitore, also im Bereich unter 500 Euro, gibt es nämlich immer noch nicht: oder ich konnte keine finden.
Und scheinbar wird es die auch auf Dauer nicht geben, wenn ich mir so die Ankündigungen namhafter Hersteller ansehe - wie wäre es mal mit einer Maßnahme für günstige OLED-Displays? Dann wäre auch meine letzte Sorge vor dem bislang wohl schicksten Monitortyp endgültig gestrichen.
Jetzt ist eure Meinung gefragt: Nutzt ihr einen OLED-Monitor und wenn ja, wie lange schon? Habt ihr Sorge vor dem Burn-In-Phänomen oder vertraut ihr auf die ergriffenen Herstellermaßnahmen, dass euch das nicht passiert? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.