»Hallo Microsoft. Bitte hör auf damit, Schrott zu installieren« - Vorinstallierte Store-Spiele sorgen für Unmut

Windows 10 installiert teilweise automatisch und vom Nutzer unbemerkt Anwendungen wie Candy Crush Soda Saga oder Disney Magic Kingdoms.

Windows 10 installiert teilweise im Hintergrund und vom Nutzer unbemerkt Spiele über den Microsoft Store. Windows 10 installiert teilweise im Hintergrund und vom Nutzer unbemerkt Spiele über den Microsoft Store.

Update:

In den Kommentaren zu dieser News wird auf einen Tipp hingewiesen, der die ungewollte Installation von Apps im Hintergrund durch den Store verhindern kann. Es handelt sich demnach um eine Option aus den Windows-Einstellungen – deren Bezeichnung jedoch alles andere als günstig gewählt ist.

Genauer gesagt geht es um die Option »Gelegentlich Vorschläge im Startmenü anzeigen«, die sich im Menü »Personalisierung« und dort im Bereich »Start« wiederfindet. Das Anzeigen eines Vorschlags ist zwar aus unserer Sicht etwas ganz anderes als die Installation einer (beziehungsweise mehrerer) Apps, wir bedanken uns aber unabhängig davon für die Hinweise in den Kommentaren. Selbst testen konnten wir den Tipp bis jetzt noch nicht, einen Versuch ist es aber allemal wert.

Zu einem Betriebssystem gehören zahlreiche Anwendungen und Tools, die Teil der Installation sind, beispielsweise ein Texteditor wie das Notepad oder ein Programm zur simplen Grafikbearbeitung wie Paint. Windows 10 (beziehungsweise der darin enthaltene Microsoft Store) installiert aber teilweise auch unaufgefordert Anwendungen, die auf eher wenig Gegenliebe stoßen.

Im Falle dieses Reddit-Beitrags geht es um zwei Spiele aus dem Microsoft Store (ehemals Windows Store), genauer gesagt um Candy Crush Soda Saga und um Disney Magic Kingdoms. Ein Screenshot zeigt die Installation im Store, die offensichtlich nicht vom Ersteller des Beitrags gewünscht war. Der Titel lautet nämlich zu Deutsch etwa »Hallo Microsoft. Bitte hör auf damit, Schrott zu installieren«.

Windows 10 Updates im Griff - Deaktivieren, verzögern, Bandbreite begrenzen

Ein Blick auf die im Store installierten Spiele des PCs, mit dem diese News erstellt wurde, fördert ähnliches zu Tage (siehe auch den Screenshot unten): Neben den bereits genannten Titeln sind hier außerdem Bubble Witch 3 Saga und March of Empires: War of Lord installiert - ohne, dass das je manuell angestoßen worden wäre.

Ein grundsätzlich neues Vorgehen ist das nicht, wie unter anderem ein Bericht von Windows Central aus dem Februar 2018 zeigt. Da die Installation der Store-Apps meist unbemerkt im Hintergrund vonstatten geht und der Store noch dazu oft völlig unbeachtet bleiben dürfte, stoßen viele aber erst gar nicht oder eben nur verspätet auf die unerwünschten Anwendungen (was auch der Grund dafür ist, dass wir das Thema an dieser Stelle aufgreifen).

Auf einem Test-PC von uns wurden vier Spiele automatisch installiert. Eins davon belegt immerhin über 500 MByte an Speicherplatz, die anderen etwa 100 bis 200 MByte. Auf einem Test-PC von uns wurden vier Spiele automatisch installiert. Eins davon belegt immerhin über 500 MByte an Speicherplatz, die anderen etwa 100 bis 200 MByte.

Unsere Überprüfung weiterer PCs sorgt indes für kein klares Bild. Auf manchen Rechnern sind weniger (und andere) Spiele vorinstalliert, auf manchen keine. Dabei könnten auch die jeweils verwendete Windows-Version sowie der im Store genutzte Account (falls dort eine entsprechende Anmeldung erfolgt ist) eine Rolle spielen.

Der Artikel von Windows Central empfiehlt gleichzeitig, die Installation durchführen zu lassen und die Spiele danach manuell zu löschen. Andernfalls könne es passieren, dass die Installation erneut im Hintergrund angestoßen werde.

Schädlich oder im Alltag störend sind die besagten Spiele natürlich nicht. Allerdings benötigt der Download in Größenordnungen von etwa 100 bis 600 MByte natürlich zeitweise eine gewisse Bandbreite und der entsprechende Speicherplatz wird ebenfalls auf dem PC belegt.

Dass die grundsätzlich kostenlosen Spiele überhaupt installiert werden, dürfte einen finanziellen Hintergrund haben: Sie bieten alle In-Game-Käufe, wobei Microsoft an den entsprechenden Einnahmen vermutlich beteiligt wird.

Gleichzeitig verdient Microsoft mit dem Verkauf von Windows 10 selbst wahrscheinlich zumindest mit Blick auf Privatpersonen weniger als bei älteren Windows-Versionen. Einerseits, da der Wechsel zum neuen Betriebssystem für Besitzer von Windows 7 oder Windows 8 lange Zeit kostenlos war. Andererseits, weil der kostenlosen Wechsel bislang bei all unseren Tests trotz Ablauf der Frist stets immer noch möglich war.

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