Windows 10 ist Ende Juli 2015 erschienen, Besitzer einer gültigen Lizenz von Windows 7 oder Windows 8.1 mussten das neue Betriebssystem aber nicht zwingend kaufen: Ein Jahr lang sollte es laut Microsoft möglich sein, kostenlos von einem der beiden Vorgänger zu Windows 10 zu wechseln.
Neben dem Wechsel über die Windows-10-Installation aus dem alten Betriebssystem heraus hat Microsoft später noch zwei andere Möglichkeiten dazu ergänzt: Einerseits die Eingabe eines gültigen Produkt-Keys von Windows 7 oder Windows 8 bei einer kompletten Neu-Installation von Windows 10 per Boot-Medium. Andererseits die Eingabe eines solchen Keys nach der Installation im Aktivierungsmenü von Windows 10.
Theoretisch hätte das nach Ablauf der Frist für den kostenlosen Wechsel am 29. Juli 2016 nicht mehr funktionieren sollen. Nachdem wir aber bereits im August 2016 und im Januar 2017 trotzdem erfolgreich Windows 10 mit Keys von Windows 7 und Windows 8 aktivieren konnten, ist das auch in unseren jüngsten Tests wieder der Fall. Unser genaues Vorgehen beschreiben wir in diesem Artikel.
Anlass für die neuen Tests war das Ende eines vermeintlich letzten (und nicht für jeden gedachten) Schlupflochs: Nutzer, die auf Hilfstechniken angewiesen sind, wurde der Wechsel bis zum 31.12.2017 offiziell kostenlos angeboten, wobei der Download des passenden Update-Tools sogar bis zum 16.01.2018 möglich war. Inzwischen hat Microsoft denk Link aber von der entsprechenden Webseite entfernt.
Die Testbedingungen
Für unseren Versuch haben wir frisch installierte Windows-10-Versionen auf zwei Systemen verwendet, die bislang noch nie ein aktiviertes Windows 10 zu Gesicht bekommen haben: Einerseits das neue Testsystem für die Ryzen-APUs Ryzen 5 2400G und Ryzen 3 2200G, das uns AMD zum Erscheinungstermin Mitte Februar zur Verfügung gestellt hat. Andererseits ein altes Redaktions-Notebook mit Core i5 3337U.
Die verwendeten Windows-7-Keys wurden gleichzeitig noch nie für den kostenlosen Wechsel zu Windows 10 genutzt. Einerseits handelt es sich um den Key eines defekten Redaktions-PCs. Andererseits haben wir zu Testzwecken für knapp 16 Euro online eine OEM-Lizenz für Windows 7 Professional gekauft.
Generell gilt es, bei so günstig angebotenen Lizenzen vorsichtig zu sein, da meist nicht ersichtlich oder wirklich nachvollziehbar ist, woher eine solche Lizenz stammt. Das kann einerseits bedeuten, dass sie gar nicht hätte verkauft werden dürfen. Andererseits wurde sie möglicherweise schon mehrfach verkauft oder ist ungültig und dementsprechend nicht für für die Aktivierung von Windows 10 nutzbar.
Aktivierung mit OEM-Lizenz
In unserem Test erfüllt die OEM-Lizenz ihren Zweck: Nach der Eingabe des Windows-7-Keys in den Systemeinstellungen von Windows 10 unter »Update und Sicherheit\Aktivierung« wurde das Betriebssystem innerhalb weniger Sekunden aktiviert. Gleiches gilt für den zweiten PC und den Windows-7-Key des alten Redaktions-PCs.
Allzu unerwartet ist das nicht, schließlich will Microsoft, dass möglichst viele Nutzer von älteren Windows-Versionen zum aktuellen Windows 10 wechseln. Daran dürfte sich allerdings nicht so schnell etwas ändern zukünftige Tests dieser Art werden deshalb vermutlich zum gleichen Ergebnis kommen.
Ebenfalls erwähnenswert: Unserer bisherigen Erfahrung nach hat es kaum Nachteile, ein nicht aktiviertes Windows 10 zu verwenden. Es wird zwar zeitweise unten rechts ein Wasserzeichen mit dem Hinweis zu der Aktivierung eingeblendet und bestimmte Optionen im Personalisierungsmenü der Systemsteuerung wie das Ändern des Hintergrundbildes oder der angezeigten Symbole im Info-Bereich sind ausgegraut. Das Betriebssystem versagt den Dienst aber nicht wie bei früheren Windows-Versionen nach Ablauf einer bestimmten Frist und alle wichtigen Funktionen wie die Installation von Updates oder Programmen funktionieren uneingeschränkt auch ohne Aktivierung.
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