Am 7. November 2024 brachte AMD mit dem Ryzen 7 9800X3D seinen neuen Gaming-König auf den Markt, der auch in unserem Test eine beeindruckende Vorstellung ablieferte.
Die Krux ist wie bei den beiden Vorgängermodellen auch der 3D-V-Cache. Als gestapelter Zusatzcache sorgt dieser für die erhöhte Performance in Spielen. Entsprechend ist der Ryzen 7 9800X3D eine enorm beliebte Wahl bei Spielern – sogar so sehr, dass die AMD-CPU in weiten Teilen ausverkauft ist.
Warum steigt Intel also nicht ebenfalls auf den Zug des 3D-V-Cache auf? Insbesondere in Anbetracht der von Instabilitätsproblemen geplagten 14. Generation sowie dem eher durchwachsenen Launch von Arrow Lake sollte man meinen, dass Intel gut beraten wäre, für kommende CPUs auf ein ähnliches Erfolgsrezept wie bei der Konkurrenz zu setzen.
Und tatsächlich, wie Intels Tech Communications Manager Florian Maislinger im Gespräch den YouTubern der8auer und »Bens Hardware« erklärt, arbeitet Intel an einer ähnlichen Technologie, die salopp mit »lokaler Cache« bezeichnet wird.
- Doch bevor allzu große Freude aufkommt, müssen wir den Hoffnungen gleich einen Riegel vorschieben: Einen »Intel X3D«-Prozessor für den Desktopmarkt wird es zumindest in naher Zukunft nicht geben.
- Denn wie Maislinger weiterhin ausführt, ist diese Technologie bei Intel ausschließlich für den Servermarkt gedacht und soll in der kommenden Xeon-Generation »Clearwater Forest« eingesetzt werden – zum Unverständnis der beiden YouTuber sowie vieler Kommentare:
Immerhin liefert Maislinger eine Begründung für den Verzicht: Der Ansicht des Intel-Mitarbeiters zufolge sind die »AMD-CPUs auf eine spitze Zielgruppe zugeschnitten«.
- Zwar sei man sich der Vorteile bewusst, die der gestapelte Cache für Gamer mitbringt, doch dies komme auch mit Nachteilen und Kompromissen, die Käufer einer solchen CPU eingehen würden.
- Welche damit gemeint sind, ließ Maislinger selbst offen. Zumindest in unserem Test des Ryzen 7 9800X3D hinkt die AMD-CPU lediglich in der in Passmark getesteten Anwendungsleistung hinter Intel her.
Der Herstellungsprozess für die Prozessoren mit gestapeltem Cache ist in Intels Augen schlicht zu teuer, um sich für das hauseigene Desktop-Segment zu rentieren – bei Servern hingegen gebe es eine »andere Marktbreite, die man damit potenziell ansprechen kann«.
Zumindest der Blick auf die jüngst veröffentlichten Intel-Quartalszahlen für das dritte Quartal 2024 gibt Maislinger recht:
- Im Bereich »Datenzentren und KI« gelang dem Unternehmen im vergangenen Jahresviertel ein Umsatz von 3,5 Mrd. US-Dollar – im reinen Desktop-Client-Segment lagen hingegen 2,07 Mrd. US-Dollar vor. Auf eine Gaming-Zielgruppe ausgelegte CPUs dürften hiervon nur einen schwer bestimmbaren Anteil ausmachen.
- Am besten schlägt sich bei Intel übrigens der Notebook-Bereich, der einen Umsatz von 4,89 Mrd. US-Dollar generieren konnte.
Ist Intels Strategie für euch nachvollziehbar oder wünscht ihr euch, dass Intel dennoch den Gamingmarkt wieder stärker ins Visier nimmt?
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