Es gibt eine neue schnellste Gaming-CPU auf dem Markt: Den Ryzen 7 9800X3D aus diesem Test.
Damit liefert AMD eine nochmals bessere Vorstellung als mit dem bereits sehr überzeugenden Ryzen 7 7800X3D ab.
Warum das so ist, klären wir im Folgenden mit passenden Benchmarks.
Preis und Verfügbarkeit
- Die offizielle UVP des Ryzen 7 9800X3D liegt bei 529 Euro.
- Zu diesem Preis könnt ihr die CPU aufgrund von schlechter Verfügbarkeit meist höchstens vorbestellen. Wer den Prozessor sofort haben will, der muss bei Ebay und Co, teils ordentlich draufzahlen.
- Wann genau neue Ware eintrifft, ist aktuell unklar. Wir rechnen mit Anfang 2025.
Wie unterscheidet sich der 9800X3D von seinem Vorgänger?
Die wichtigsten Unterschiede sind die folgenden:
- teils deutlich höhere Taktraten unter Last
- aktuellere Architektur (Granit Ridge statt Raphael)
- freier Multiplikator für einfaches Übertakten
Ermöglicht werden die höheren Taktraten auch dadurch, dass der namensgebende 3D-V-Cache erstmals unter dem Chiplet mit den CPU-Kernen sitzt. Das sorgt für eine bessere Kühlung und damit auch für das Ansteigen des Taktes.
Abseits davon bleibt fast alles beim Alten. Der Ryzen 7 9800X3D setzt also ebenfalls auf 64 MByte 3D-Cache, acht Kerne und 16 Threads sowie eine TDP von 120 Watt.
9800X3D vs. 7800X3D: Technische Daten
Ryzen 7 9800X3D | Ryzen 7 7800X3D | |
---|---|---|
Architektur | Granite Ridge | Raphael |
Kerne / Threads | 8 / 16 | 8 / 16 |
TDP | 120 Watt | 120 Watt |
Basis- / Boost-Takt | 4,7 / 5,2 GHz | 4,2 / 5,0 GHz |
freie Multiplikator | ja | nein |
3D-Cache | 64 MByte | 64 MByte |
Sockel | AM5 (LGA1718) | AM5 (LGA1718) |
RAM | DDR5-5600 | DDR5-5200 |
Fertigung | TSMC 4nm | TSMC 5nm |
Brauche ich neue Hardware?
- Der Ryzen 7 9800X3D setzt auf die gleiche aktuelle AMD-Plattform wie Ryzen 7000 und die anderen Ryzen-9000-Modelle, also den Sockel AM5 (siehe auch die technischen Daten oben). Besitzer dieser Modelle benötigen daher keine neue Hardware und höchstens ein UEFI-Update für ihr Mainboard.
- Alle anderen brauchen ein passendes AM5-Mainboard, aber nicht zwingend mit den neuen 800er-Chipsätzen, denn auch die 600er-Chipsätze sind zum Ryzen 7 9800X3D kompatibel.
- DDR5-RAM ist außerdem ebenfalls Pflicht, da der Sockel AM5 generell keine DDR4-Unterstützung bietet.
Gute Nachrichten gibt es abschließend für Besitzer eines AM4-Systems (Ryzen 5000 und älter): Wenn euer CPU-Kühler stark genug für den Ryzen 7 9800X3D mit seiner TDP von 120 Watt ist, könnt ihr ihn dank identischer Lochabstände bei AM5 sehr wahrscheinlich weiter verwenden.
Warum taucht Intels neueste CPU im Test nicht auf?
Der neue Core Ultra 9 285K von Intel ist in diesen Messungen bisher nicht vertreten, weil noch Gegentests mit deaktivierter Speicherintegrität ausstehen. Mehr zu den Hintergründen erfahrt ihr im Test von Intels aktuellem Top-Modell.
Sobald wir die neuen Messungen mit dem 285K durchgeführt haben, erfahrt ihr es auf GameStar.de. Das wird aber voraussichtlich erst im ersten Quartal 2025 geschehen.
Eines kann man unabhängig von den neuen Messungen bereits jetzt schon sagen: Der Core UItra 9 285K hat nicht nur uns eher enttäuscht und er stellt keine Gefahr für den Platz des Ryzen 7 9800X3D auf dem Gaming-Thron dar.
Ryzen 7 9800X3D im Test: Steel Nomad
- Den synthetischen Test Steel Nomad von 3D Mark nutzen wir für die Gegenüberstellung vieler CPUs, weil er auf eine sehr gute Vergleichbarkeit über einen langen Zeitraum hin ausgelegt ist.
- Es gelingt dem Ryzen 7 9800X3D schon in diesem Test, sich an die Spitze zu setzen, wenn auch denkbar knapp. Nennenswerte Unterschiede zwischen den CPUs bestehen hier aber ohnehin nur in der sehr niedrigen Auflösung von 1280x720.
- Bereits der Ryzen 7 7800X3D ist so schnell, dass in dieser Auflösung die Grafikkarte in Form der Geforce RTX 4090 zum limitierenden Faktor wird. Man darf gespannt sein, ob sich dieses Bild mit der Geforce RTX 5090 ändert, die voraussichtlich Anfang 2025 erscheint.
1280x720
3D Mark Steel Nomad (RTX 4090, 32 GByte RAM)
- durchschnittliche FPS
- 0,0
- 74,0
- 148,0
- 222,0
- 296,0
- 370,0
Ryzen 7 9800X3D im Test: Spiele-Benchmarks
- Es ist bemerkenswert, was die Kombination aus höheren CPU-Taktraten, neuerer Architektur und gestiegenem RAM-Takt für den Ryzen 7 9800X3D in unseren Gaming-Benchmarks bedeutet: Einen klaren Vorsprung vor den anderen beiden Top-Modellen.
- Wie üblich fallen die Unterschiede in den 4K-Messungen mit sehr hohen bis ultrahohen Details wesentlich geringer aus als in Full HD mit hohen Details, aber sie sind auch hier noch vorhanden.
- Da es je nach Titel, Szene und Einstellungen variieren kann, wie hoch der Vorsprung des 9800X3D ist, empfehlen wir euch, möglichst viele Tests der neuen CPU zu lesen, um euch ein breit gefächertes Bild der Spieleleistung machen zu können.
Spiele: Insgesamt
Durchschnitt aus Anno 1800, Cyberpunk 2077, Star Wars Outlaws und Warhammer Space Marine 2
- durchschnittliche FPS
- minimale FPS (99tes Perzentil)
- 0,0
- 30,0
- 60,0
- 90,0
- 120,0
- 150,0
Ryzen 7 9800X3D im Test: Anwendungsleistung
- Auch bei der Anwendungsleistung im Passmark-Test profitiert der neue Ryzen 7 9800X3D von seinen gestiegenen Taktraten. Das macht ihn zur schnellsten CPU mit 16 Threads im Testfeld.
- Was eine deutlich höhere Zahl an Threads in Anwendungen bedeuten kann, zeigt gleichzeitig der sehr große Vorsprung der drei bestplatzierten Prozessoren, die jeweils 32 Threads bieten.
- Die älteste X3D-CPU im Testfeld in Form des Ryzen 7 5800X3D landet nur knapp vor dem Ryzen 5 7600X mit zwei Kernen und vier Threads weniger, bedingt durch die ältere Architektur und den langsameren DDR4-RAM.
Passmark Performance-Test
Alle CPU-Tests, Angaben in Punkten (RTX 4090, 32 GByte RAM)
- Insgesamt
- 0
- 13200
- 26400
- 39600
- 52800
- 66000
Ryzen 7 9800X3D im Test: Wie effizient ist die CPU?
- Der Ryzen 7 9800X3D glänzt ebenfalls bei der Effizienz, wenn auch nicht auf dem äußerst hohen Niveau seines Vorgängers.
- Hier machen sich die deutlich höheren Taktraten bemerkbar: Unter Last liegt der Unterschied teilweise im Bereich von 600 MHz und mehr.
- In Spielen ist Intels Core i9 14900K hoffnungslos abgeschlagen. Der Prozessor genehmigt sich also einen sehr hohen Stromverbrauch, ohne das in eine entsprechend bessere Gaming-Performance ummünzen zu können.
Effizienz: Steel Nomad
Durchschnitt aller Messungen (Geforce RTX 4090, 32,0 Gbyte RAM)
- FPS pro Watt
- 0,00
- 1,20
- 2,40
- 3,60
- 4,80
- 6,00
Fazit der Redaktion
Nils Raettig
AMD steht durch den gelinde gesagt schwierigen Launch der neuen Arrow-Lake-CPUs von Intel alles andere unter Druck – und liefert mit dem Ryzen 7 9800X3D im Test dennoch eine beeindruckende Vorstellung ab.
Durch die höheren Taktraten legt das neue X3D-Top-Modell in Spielen noch einmal ein ordentliches Stück zu, was gleichermaßen für die Anwendungsleistung gilt. Dadurch ist der Ryzen 7 9800X3D nicht nur für Gaming-Rechner ein sehr gutes Gesamtpaket.
Da die Leistung bereits im Werkszustand mehr als stimmt, sehe ich den freien Multiplikator für weiteres Übertakten eher als nette Spielerei statt als wirklich wichtiges Kaufargument an.
Doch nach Release gibt es beim Kauf ohnehin ein gravierendes Problem: die Lieferbarkeit.
Ich befürchte fast, dass das noch eine Weile so bleibt, werde aber gerne eines Besseren belehrt. Schließlich ist es doch schade, wenn man ausgerechnet die aktuell schnellste Gaming-CPU nicht kaufen kann (oder nur zu überzogenen Preisen).
Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, ob ihr kein Problem damit habt, auf den 7800X3D auszuweichen oder ob euch die schlechte Verfügbarkeit des 9800X3D zum Release doch etwas wurmt.
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