Mehr Kerne, mehr Leistung, mehr Takt: Was die neuen Intel-CPUs können

Intels neue Raptor-Lake-CPUs lassen nicht mehr lange auf sich warten. Was wir zu Preisen, Leistung und Modellen erwarten, erfahrt ihr in unserer Übersicht.

Zum Start plant Intel Prozessoren aus den Serien Core i9, Core i7 und Core i5. Zum Start plant Intel Prozessoren aus den Serien Core i9, Core i7 und Core i5.

AMD hat den ersten Schritt gemacht, in Kürze folgt auch Intel: Der Halbleiter-Riese will in wenigen Tagen seine neue Prozessor-Generation vorstellen. Während bei AMD eine neue Architektur auf der Matte steht, verbessert Intel vor allem im Detail. Bei Raptor Lake, wie Intel seine 13. Generation intern benennt, handelt es sich insgesamt eher um einen Refresh des Vorgängers Alder Lake.

Das ist aber natürlich kein Grund, Raptor Lake einfach zu übergehen. Durch den fast schon gemeinsamen Start der neuen CPUs werden sich Intel und AMD ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Hardware-Community liefern. Und bisher sieht es so aus, als ob das Wettrennen durchaus knapp werden könnte.

Release: Wann erscheinen die Raptor-Lake-CPUs?

Voraussichtlich erscheinen wird Intel Raptor Lake am 20. Oktober 2022. Das berichtet zumindest der für gewöhnlich sehr gut informierte chinesische Leaker Enthusiastic Citizen. Und die Aussage deckt sich auch mit den von Intel selbst gemachten Angaben. Demnach sollen die neuen CPUs noch im Herbst 2022 erscheinen.

Vorstellen will Intel seine neue Prozessor-Generation schon ein paar Wochen vorher. Im Rahmen einer Keynote auf der Intel InnovatiON wird man den i9-13900K und Co. aller Voraussicht nach erstmals präsentieren. Die Vorstellung fällt damit auf denselben Tag, an dem die direkte Konkurrenz, AMDs Ryzen 7000, in den Ladenregalen stehen wird.

Zumindest der Core i9-13900K soll dann auch sofort vorbestellbar sein. Alle anderen Modelle müssen auf das Privileg verzichten. Vorbestellungen werden bei ihnen erst rund zwei Wochen später erwartet.

Länger gedulden müssen sich alle Notebook-Nutzer. Bis Intel Pendants zu den Desktop-CPUs liefern wird, dürfte es noch einige Monate dauern. Erwartet wird, dass die mobilen Modelle erst im Rahmen der Tech-Messe CES im Januar 2023 gezeigt werden.

Modelle und Preise bei Raptor Lake

Zum Start scheint Intel gleich zwölf verschiedene Modelle für Endkunden geplant zu haben. Demnach wird Intel mit den Modellen Core i5-13600, Core i7-13700 und Core i9-13900 sowie mit deren übertaktbaren Schwestermodellen Core i5-13600K, Core i7-13700K und Core i9-13900K starten.

Jedes der Modelle wird es alternativ auch mit dem F-Suffix geben (zum Beispiel Core i9-13900KF). Dadurch wird kenntlich gemacht, dass die Modelle auf eine iGPU, also eine integrierte Grafikeinheit, verzichten und deshalb etwas günstiger sind.

Damit schlägt Intel einen anderen Weg ein, als von vielen Analysten im Voraus erwartet wurde. Die allgemeine Erwartung war zuvor, dass Intel sich zum Launch nur auf die aufgebohrten K-Versionen beschränken würde.

Bei den zu erwartenden Preisen sind die Informationen derzeit noch recht dünn. Nikkei Asia rechnet mit einem Anstieg gegenüber den Vorgängermodellen von bis zu 20 Prozent. Nachdem Konkurrent AMD jedoch keine Preisanstiege plant und bei einigen Modellen sogar günstiger wird, könnte diese Einschätzung bereits veraltet sein.

ModellKerne / ThreadsBasis- / Boost-TaktrateCacheTDP / PBPPreis
Intel Core i9-13900K24 / 323 GHz / 5,7 GHz36 MB125 W / 253 Wtbd.
Intel Core i9-1390024 / 322 GHz / tbd.36 MB65 Wtbd.
Intel Core i7-13700K16 / 242,1 GHz / 5,4 GHz30 MB125 W / 253 Wtbd.
Intel Core i7-1370016 / 243,4 GHz / tbd.30 MB65 Wtbd.
Intel Core i5-13600K14 / 203,4 GHz / 5,1 GHz24 MB125 W / 181 Wtbd.
Intel Core i5-1360014 / 203,5 GHz / tbd.24 MB65 Wtbd.
* Angaben nicht offiziell bestätigt

Mehr Leistung? Klar, aber wie viel?

Vieles, was wir bereits von Alder Lake kennen, übernimmt Raptor Lake. So kommt bei der Fertigung erneut das Intel-7nm-Verfahren des Vorgängers zum Einsatz. Der Support von DDR4- und DDR5-RAM wird ebenfalls übernommen, genau wie die neu eingeführte Hybrid-Lösung mit leistungsstarken P- und energieeffizienten E-Kernen.

Optimiert hat Intel dabei einerseits bei den P-Kernen, die eine Erweiterung der Vorgängerkerne darstellen. Andererseits hat man beim Aufbau der E-Kerne zwar nichts verändert, dafür aber deren Anzahl erweitert. So erscheint das Flaggschiff Core i9-13900K beispielsweise mit 16 E-Kernen, während der Core i9-12900K nur auf 8 E-Kerne zurückgreifen durfte.

Für Spieler relevant dürfte die Vergrößerung des Caches sein. Wie der Leaker OneRaichu mitteilt, erweitert der Core i9 den L3-Cache von 30 auf 36 MB und den L2-Cache von 14 auf 32 MB.

Außerdem wird die Menge an übertragenen Befehlen mit der neuen CPU-Generation aufgebohrt. So sollen einerseits laut Intel selbst die IPC (Instructions per Cycle = Befehle pro Taktzyklus) im zweistelligen Bereich steigen. Andererseits soll auch die Taktrate selbst zunehmen. Mehrere Quellen sprechen hier von bis zu 5,8 GHz für den Core i9-13900K.

Was bringt das Leistungsplus tatsächlich beim Spielen? Vor allem vom größeren Cache könnten Spieler auch wirklich eine Steigerung bei den FPS spüren. Neuerungen wie die höhere Anzahl an E-Kernen hingegen machen sich wohl eher im Produktivitätsbereich bemerkbar.

Wie so oft lohnt sich eine neue Intel-CPU aller Voraussicht nach dann, wenn die Auflösung eher niedrig ist. Erfahrungswerte zeigen, dass ihr gerade in Full-HD von einem Upgrade profitieren könnt, während die Auswirkungen in QHD und UHD meist deutlich geringer ausfallen. Der Leaker Harukaze5719 spricht etwa von rund 4,5 Prozent mehr FPS, wenn ihr in Full-HD spielt und von einem Core i9-12900KS aufrüstet.

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Was ist bei Raptor Lake sonst noch neu?

Die erste große Neuerung ist etwas, das sich ausnahmsweise nicht ändert. Während Intel sonst gerne mit einer neuen CPU- auch eine neue Sockel-Generation einführt und euch somit auch zum Mainboard-Neukauf zwingt, ist das bei Raptor Lake nicht der Fall. Zwar führt man mit der 700er-Serie neue Chipsätze ein, der Sockel 1700 soll aber bleiben.

Damit dürften auch eure bereits vorhandenen Mainboards der 600er-Serien wie Z690 oder B660 weiter kompatibel sein.

Außerdem wird es für Raptor Lake eine KI-Rechenbeschleunigung geben, die per M.2-Slot angeschlossen werden dürfte. Hier ist die Informationslage aber aktuell noch sehr dürftig.

Ebenfalls nicht genauer ins Detail geht Intel bei den Overclocking-Funktionen von Raptor Lake, die aber zumindest breiter ausfallen sollen als noch beim Vorgänger.

Auch bei der Energieeffizienz von Raptor Lake hat sich etwas getan. Dort soll laut Underfox3 der DLVR für einen geringeren Stromverbrauch bei gleicher Leistung sorgen. Dabei handelt es sich um einen neuen Spannungsregler, den man neben dem primären Regler platziert.

Wer jetzt auf besonders sparsame Prozessoren hofft, dürfte aber enttäuscht werden. Die erwartete TDP beträgt wie auch beim Vorgänger 125 Watt bei den K-Modellen und 65 Watt bei den Non-K-Modellen (PL1). Kurzfristig sollen die K-Modelle zudem auf bis zu 228 Watt zurückgreifen können.

Ihr braucht schon jetzt eine neue CPU und könnt oder wollt nicht auf Ryzen 7000 und Intel Raptor Lake warten? Welche CPU für euch die richtige ist, verrät euch unsere Kaufberatung:

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Haut euch Raptor Lake vom Hocker? Oder lassen euch die neuen Intel-CPUs kalt? Und welcher Hersteller hat eurer Meinung nach derzeit die Nase vorn beim Prozessoren-Duell? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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