AMD hat seine neuesten Ryzen-Prozessoren offiziell vorgestellt. Spezifikationen und Performance-Daten versprechen einen enormen Leistungssprung von Ryzen 7000 gegenüber Ryzen 5000. Dabei soll mit Blick auf die reine Spieleleistung bereits das kleinste Zen-4-Modell Intels Flaggschiff überlegen sein. Außerdem sind fast alle neuen Prozessoren zum Launch in wenigen Wochen günstiger als ihre direkten Vorgänger. Doch der Reihe nach:
Ryzen 7000: Spezifikationen
An der Zahl der Rechenkerne ändert AMD gegenüber den vorangegangenen Generationen nichts. Das Topmodell in Form des Ryzen 9 7950X kommt mit 16 Kernen und 32 Threads, gefolgt von einem Zwölf-, Acht- und Sechskerner. Steil nach oben geht es hingegen bei der Taktrate. Alle Modelle durchbrechen offenbar spielend die 5-Gigahertz-Marke:
Modell | Kerne/Threads | Basis-/Boost-Taktrate | Cache (gesamt) | TDP/PPT |
---|---|---|---|---|
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 80 MByte | 170W/230W |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 76 MByte | 170W/230W |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 40 MByte | 105W/142W |
Ryzen 5 7600X | 6/12 | 4,7/5,3 GHz | 32 MByte | 105W/142W |
AMD passt dafür allerdings auch die Leistungsaufnahme an: Die beiden Spitzenmodelle dürfen sich bis zu 230 Watt (PPT, Package Power Target) genehmigen. Die TDP beträgt 170 Watt. Bisher waren 105 Watt (TDP) und 142 Watt (PPT) die Obergrenze. Intel schraubt derweil offenbar ebenfalls (und erneut) an der Taktschraube:
Ryzen 7000: Performance
Auf der Haben-Seite steht dafür ein enormes Leistungsplus: In Sachen durchschnittlicher Gaming-Leistung soll selbst das kleinste neue Modell Ryzen 5 7600X Intels aktuelles Flaggschiff Core i9 12900K in Schach halten – in Full-HD-Auflösung wohlgemerkt:
Der Ryzen 9 7950X ist seinem direkten Vorgänger Ryzen 9 5950X in allen Belangen deutlich überlegen. Ob ihr deshalb direkt upgraden solltet, steht jedoch auf einem anderen Blatt – dazu mehr im Abschnitt ein Ist ein Upgrade sinnvoll?
Wie wird das ermöglicht? Neben höherer Taktraten und Leistungsaufnahme sind vor allem Verbesserungen der Architektur und ein neues Fertigungsverfahren für die gesteigerte Performance verantwortlich. Letzteres belegt das folgende Diagramm, bei dem Taktrate und Kernzahl begrenzt wurden (auf 4,0 GHz und acht Kerne):
Ryzen 7000: Release und Preis
Der Launch aller neuen Modelle erfolgt am 27. September. Bis auf den Ryzen 5 7600X fallen dabei alle CPUs zum Launch günstiger aus als ihre direkten Vorgänger. So kostet der Ryzen 9 7950X mit 700 US-Dollar zum Marktstart 100 Dollar weniger als der Ryzen 9 5950X (800 US-Dollar):
- 7950X vs. 5950X: 699 USD vs. 799 USD
- 7900X vs. 5900X: 499 USD vs. 549 USD
- 7700X vs. 5800X: 399 USD vs. 449 USD
- 7600X vs. 5600X: 299 USD vs. 299 USD
Was gilt es zu beachten? AMD setzt mit Ryzen 7000 erstmals seit Einführung der Ryzen-Prozessoren im Jahr 2017 auf einen neuen Sockel. Das heißt: Ein neues Mainboard wird für Ryzen 9 7950X und Co. zwingend vorausgesetzt. Da Ryzen 7000 zudem auf DDR5-Arbeitsspeicher ausgelegt ist, kommt ihr auch um neue RAM-Module nicht herum.
Alle Folien aus AMDs Präsentation in der Bildergalerie
Ryzen 7000 enthüllt - Präsentation ansehen
Ist ein Upgrade sinnvoll?
Erfahrungsgemäß profitieren vor allem niedrigere Auflösungsstufen von flotten Prozessoren, da hier in vielen Fällen nicht die Grafikkarte, sondern der Prozessor der limitierende Faktor ist. Je höher die Auflösung, umso geringer die Leistungszugewinne, da die GPU in der Regel immer mehr zum Flaschenhals wird. Das belegt auch unser Nachtest zum Ryzen 5 1600.
Ein Upgrade ist also eher dann sinnvoll, wenn eure CPU bereits recht betagt ist oder ihr neben dem Spielen auch noch andere besonders rechenintensive Aufgaben ausführt, beispielsweise das Bearbeiten von Videos. Besitzer eines recht aktuellen Modelles, die primär mit ihrem PC spielen, haben dagegen kaum einen Grund zum Wechsel.
Das gilt vor allem dann, wenn ihr in hohen Auflösungen wie WQHD oder 4K spielt, was unserer jüngsten Umfrage zufolge immer häufiger der Fall ist. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Monitorauflösungen: Nach dem Fall von Platz eins verliert Full HD bald auch Platz zwei
Wie findet ihr die neuen Ryzen-Prozessoren? Plant ihr vielleicht sogar schon damit, oder wollt ihr erst einmal abwarten, wie Intel kontert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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