Das könnte euch auch passiert sein: Wie mich das falsche WLAN extrem viel Bandbreite gekostet hat

Weil ich vergessen haben, von meinem "falschen" ins "richtige" WLAN zu wechseln, bin ich kurzzeitig an extrem niedriger Bandbreite verzweifelt. Zum Glück lässt sich das leicht verhindern.

Das Wichtigste vorab: Dieser Artikel kann nur dann relevant für euch sein, wenn ihr einen Router und Endgeräte besitzt, die das 5-GHz-Frequenzband unterstützen (was mittlerweile häufig der Fall ist). Davon hat man aber herzlich wenig, wenn man so wie ich vergisst, sicherzustellen, dass man auch im richtigen WLAN unterwegs ist. Die Folgen für die Bandbreite können groß sein - aber der Reihe nach.

Was ist das 5-GHz-Frequenzband? Dabei handelt es sich um einen Frequenzbereich, der schon längere Zeit von WLAN-Routern unterstützt wird. Zunächst war dafür nur das 2,4-GHz-Frequenzband vorgesehen, das ist mittlerweile aber oft stark ausgelastet. Aus diesem Grund kann eine Alternative für eine bessere Verbindung sehr hilfreich sein.

Das 5-GHz-Frequenzband hat allerdings nicht nur Vorteile. So liegt die theoretische maximale Geschwindigkeit zwar deutlich höher als im 2,4 GHz-Frequenzband und die Störanfälligkeit ist durch die geringere Auslastung weniger hoch. Dafür hat das 2,4-GHz-Frequenzband aber eine höhere Reichweite, auch weil damit störende Objekte wie Wände besser durchdrungen werden können.

Das macht die Position eures Routers potenziell sehr wichtig. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Guide:

Mein Extremfall: Nur noch 10 statt 100 Mbit

Ich bin mit meinem PC im Home Office eigentlich immer im 5-GHz-Band unterwegs, weil ich schon zum Einzug vor drei Jahren in kurzen Tests festgestellt habe, dass das in meinem Fall die deutlich bessere Wahl ist. Der Rechner steht dabei im Home-Office-Büro, das durch den Flur beziehungsweise durch zwei Wände vom Router im Wohnzimmer getrennt ist.

Nachdem das 5-GHz-WLAN vor ein paar Wochen kurz Zicken gemacht hat und ich deshalb ins 2,4-GHz-Netz gewechselt bin, habe ich vergessen, wieder zurückzuwechseln - und das bekam ich jetzt durch einen Video-Upload in Sachen Bandbreite stark zu spüren, wie auch die folgenden Vergleiche zeigen:

Genauer gesagt geht es um meinen aktuellen Grafikvergleich zwischen der Next-Gen-Version von The Witcher 3 und der Originalversion. Er ist überschaubare 4 GByte groß, aber ich lade sehr selten Videos hoch und wusste nicht mehr genau, wie schnell mein Upload eigentlich sein sollte. Daher habe ich den quälend langsamen Vorgang mit im ersten Anlauf zunächst zähneknirschend hingenommen.

Nachdem der Upload aber kurz vor dem Ende abgebrochen ist und er auch im zweiten Anlauf ewig gedauert hat, kam ich dann doch mal auf die Idee, mein WLAN und die Bandbreite zu checken - und siehe da, ich war im 2,4-GHz-Netzwerk unterwegs und hatte deshalb nur etwa 2 Mbit/s im Upload statt 40 und nur knapp 10 Mbit/s im Download statt knapp 100.

Die Ergebnisse aus den Tests oben bekomme ich dabei jeden Tag etwa in diesen Dimensionen, hier liegt also bei mir ein grundlegendes Problem mit dem 2,4-GHz-Frequenzband vor, das euch auch betreffen könnt. Im nächsten Abschnitt Was bedeutet all das für mich? gehe ich näher darauf ein.

Wie überprüfe ich, welches WLAN ich nutze? Ihr könnt sowohl in den Einstellungen eures Routers als auch in den Windows-Einstellungen sehen, welches Frequenzband genutzt wird. Bei Windows 11 findet ihr die passenden Angaben in den Systemeinstellungen unter Netzwerk und Internet. Dort steht unter Eigenschaften, welche Frequenz zum Einsatz kommt:

Was bedeutet all das für mich?

Grundsätzlich gilt: Welchen Einfluss die Wahl des Frequenzbands auf eure Bandbreite hat, ist sehr individuell, weil es von vielen lokalen Faktoren abhängt. Dazu zählen die folgenden:

  • Standort des Routers
  • genaues Router-Modell
  • Standort des PCs
  • genaues WLAN-Modul im/am PCs
  • andere vorhandene WLAN-Netzwerke in näherer Umgebung
  • Geräte, die euer eigenes WLAN nutzen

Mein Fall zeigt aber beispielhaft sehr deutlich, dass es sich im Einzelfall stark lohnen kann, das Frequenzband zu wechseln. Einen konkreten Test ist es auf jeden Fall allemal wert, zumal das im Handumdrehen erledigt ist.

Warum meine Bandbreite im 2,4-GHz-WLAN so stark leidet, macht gleichzeitig ein Blick in die lokale Netzwerkauslastung deutlich. Die folgenden Daten stammen aus den Einstellungen meiner Fritzbox 7560 beziehungsweise genauer gesagt aus dem Menüpunkt WLAN -> Funkkanal (ihr könnt per Slider beziehungsweise über den blauen Punkt in der Bildmitte anpassen, welches Bild ihr seht):

Netzwerkauslastung 5 GHz Netzwerkauslastung 5 GHz
Netzwerkauslastung 2,4 GHz Netzwerkauslastung 2,4 GHz

Das deutlich stärker ausgelastet Frequenzband ist wenig überraschend das 2,4-GHz-Netzwerk. Zum Testzeitpunkt funkten dort insgesamt 17 verschiedene Netze, während es im 5-GHz-Band nur fünf waren.

Die stabilste und zuverlässigste Variante ist zwar meist immer noch die Verbindung per Netzwerkkabel. Wenn das aber wie in meinem Fall nicht ohne weiteres möglich ist und ihr auf WLAN angewiesen seid, kann es sich lohnen, zu überprüfen, welches Frequenzband ihr für euer WLAN nutzt.

Viele weitere Tipps zum Verbessern eures WLANs per zusätzlicher Hardware findet ihr in diesem ausführlichen Guide mit Pros und Contras für die verschiedenen Lösungen:

Repeater, Powerline oder Mesh - So verbessert ihr euren WLAN-Empfang

Wie seid ihr mit eurem PC online unterwegs? Per Kabel, per 2,4-GHz-Frequenzband, per 5-GHz-Frequenzband oder gar per Mobilfunk/LTE? Und habt ihr schon Erfahrungen mit dem Unterschied zwischen 2,4 und 5 GHz gemacht? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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