iOS 17.4 und alternative App-Stores: Alles, was ihr zu der großen iPhone-Neuerung wissen müsst

Mit dem Release von iOS 17.4 könnt ihr Apps von alternativen App-Stores herunterladen. Was bedeutet das für euch?

Mit iOS 17.4 kommt Sideloading auf das iPhone. (Vitor Miranda, Adobe Stock) Mit iOS 17.4 kommt Sideloading auf das iPhone. (Vitor Miranda, Adobe Stock)

Es ist die größte Neuerung oder besser gesagt Veränderung seit Jahren.

Apple erlaubt das Laden und Installieren von Apps aus alternativen App-Stores – zumindest innerhalb der EU. Doch was bedeutet das konkret für euch? Unser Guide gibt euch die Antwort.

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Sideloading, oder alternative App-Stores – was bedeutet das?

Um dem Digital Market Act (DMA) der Europäischen Union zu entsprechen, muss Apple innerhalb der EU den Bezug von Apps auf dem iPhone aus alternativen Stores, in der Vergangenheit auch als Sideloading bezeichnet, zulassen.

Bis zum Release von iOS 17.4 konnten Apps bisher nur über den gewohnten App-Store von Apple installiert werden.

Die neue EU-Gesetzgebung, die am 07. März 2024 in Kraft getreten ist, schreibt vor, dass digitale Plattformen mit besonderer Marktmacht (auch Gatekeeper genannt) sich für den Wettbewerb öffnen müssen, so auch Apple.

Mit der Installation von iOS 17.4 ändert sich die Situation in der EU schlagartig.

Wie installiert man Apps aus alternativen App-Stores?

Über den gewohnten App-Store von Apple können künftig auch alternative App-Stores von Drittanbietern auf dem iPhone installiert werden. Über die Stores der Anbieter können dann die bereitgestellten Apps installiert werden.

Alternativen zum regulären Marktplatz von Apple gibt es derzeit nur sehr wenige. Einige Entwickler wie Epic Games haben jedoch bereits ihr Interesse bekundet, in Zukunft eine eigene Plattform für das iOS-Betriebssystem zu etablieren.

Der Clou: Auch Bezahldienste müssen nach der DMA-Regulierung nicht mehr zwingend über Apple laufen. Entwickler können sich so die Gebühren an Apple sparen. Übrigens funktioniert dies nun auch in Apps, die über den gewohnten App-Store von Apple heruntergeladen werden.

Neben dem Download über andere App-Stores hat der Hersteller aus Cupertino angekündigt, dass Nutzerinnen und Nutzer aus der EU Apps künftig auch über den Webbrowser installieren können.

Wann genau diese Option zur Verfügung stehen wird, ist noch offen.

Sind alternative App-Stores sicher?

Entwickler, die mit einem eigenen Marktplatz für Apps in Konkurrenz zu Apple treten wollen, müssen zunächst einige Hürden überwinden.

Die Apps und damit auch die Stores müssen vorab von Apple zertifiziert werden. Das heißt: Die regelmäßige Prüfung durch Apple auf Stabilität, Sicherheit oder versteckte Schadsoftware entfällt durch diese Neuerung keineswegs.

Damit Apps künftig über den Browser, zum Beispiel über die Webseite des Entwicklers, installiert werden können, gibt es weitere Einschränkungen.

Für die App muss eine Adresse innerhalb der EU angegeben werden und der Anbieter muss im Apple Developer Program (innerhalb der EU) registriert sein. Außerdem muss der Hersteller seit mindestens zwei Jahren ununterbrochen Mitglied sein, berichtet Spiegel.

Die wohl größte Hürde: Das Unternehmen muss eine App vorweisen können, »die im vorangegangenen Kalenderjahr mehr als eine Million Mal auf iOS innerhalb der EU installiert wurde«.

Im Umkehrschluss: Nicht jede App kann über den Browser installiert werden.

Apple iPhone 15 (6,1 Zoll)
Apple iPhone 15 (6,1 Zoll)
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Apple iPhone 15 Plus (6,7 Zoll)
Apple iPhone 15 Plus (6,7 Zoll)
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Apple iPhone 15 Pro (6,1 Zoll)
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Apple iPhone 15 Pro Max <br>(6,7 Zoll)
Apple iPhone 15 Pro Max
(6,7 Zoll)
256GB - 1TB, vier Farben

Alternative App-Stores sperren oder deaktivieren

In den Einstellungen des iPhones kann das Laden von digitalen Marktplätzen, wie Apple sie nennt, deaktiviert werden. Voraussetzung: Ihr befindet euch innerhalb der EU.

Geht folgendermaßen vor, um die Installation von alternativen App-Stores zu verhindern:

  1. Öffnet die Einstellungen auf dem iPhone und wechselt zu »Bildschirmzeit«.
  2. Tippt jetzt auf den Punkt »Beschränkungen«.
  3. Aktiviert die Option über den Schalter »Beschränkungen« und wechselt jetzt zum zweiten Punkt »App-Installation & Käufe«.
  4. Setzt den Haken für »nicht erlauben«.

Unseren umfangreichen Guide dazu findet ihr hier:

iPhone: Sideloading unter iOS 17.4 deaktivieren - so geht's

Funktionieren die Apps, wenn ich die EU verlasse?

Apps, die ihr aus alternativen Marktplätzen bezieht, funktionieren auch weiterhin, wenn ihr die EU verlasst. Dies gilt jedoch nicht für die App-Stores der Drittanbieter. Wenn ihr euch zu lange außerhalb der EU aufhaltet, funktionieren die digitalen Marktplätze über kurz oder lang nicht mehr.

Das heißt: Die darüber installierten Apps können vorübergehend nicht mehr aktualisiert werden.

Der Grund liegt auf der Hand: Apple muss sich nur innerhalb der Europäischen Union an die Vorgaben des DMA halten. Wer eine längere Reise in die Schweiz oder nach Großbritannien plant, sollte sich der Einschränkungen bewusst sein.

Wie lange gilt die Frist? Dazu schweigt sich Apple leider noch aus.

Wie installiere ich alternative App-Stores auf dem iPad?

Kurz und schmerzlos: Gar nicht. Die Regelungen des DMA betreffen derzeit nur das iPhone. Apple hat mit der Version iPadOS 17.4, die parallel zu iOS 17.4 erschienen ist, die Änderungen für das iPad nicht übernommen.

Sideloading war nur der Anfang. Apple hat nun offiziell ein PDF veröffentlicht, aus dem hervorgeht, welche weiteren Anstrengungen das Unternehmen in Zukunft plant. So soll bis Ende 2024 eine Lösung geschaffen werden, um den Safari-Browser vollständig vom iPhone zu entfernen.

Zudem soll der Umstieg von iPhone auf Android vereinfacht werden.

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