Ich habe das iPhone 14 Pro seit knapp 6 Monaten im Einsatz - Die größte Neuerung braucht es nicht

Ein Jahr später: Wie schlägt sich das iPhone 14 Pro mit Dynamic Island, Always-On und iOS 17?

Wie schlägt sich das iPhone 14 Pro ein Jahr später? Wie schlägt sich das iPhone 14 Pro ein Jahr später?

Moment mal! So spät noch ein Artikel über das iPhone 14 Pro, kurz vor der Ankündigung des neuen iPhone 15? Genau, aus zwei einfachen Gründen:

Punkt 1: Knapp ein Jahr ist es her, dass das iPhone 14 Pro auf den Markt kam. Ein Grund für uns, die Neuerungen rund um Always-On, Dynamic Island und Live Aktivitäten Revue passieren zu lassen.

Punkt 2: Nach der Veröffentlichung des iPhone 15 wird - wie in den vergangenen Jahren - der Gebrauchtmarkt für das iPhone 14 Pro höchstwahrscheinlich steigen. Statt eines iPhone 15 Pro könnte für viele das Vorjahresmodell interessant sein.

Das iPhone 14 Pro habe ich nun seit knapp 6 Monaten in meiner Hosentasche, mit sporadischen Ausflügen in die Android-Heimat wie dem Nothing Phone 2 oder dem Google Pixel Fold.

Wie mir die Neuerungen im Alltag gefallen und warum iOS 17 für das Pro-Modell eine wichtige Rolle spielt, zeige ich in meinem Erfahrungsbericht.

Apple iPhone 14 Pro
Apple iPhone 14 Pro
Das iPhone 14 Pro ist das Apple-Smartphone mit den meisten Funktionen. Leider hat sich bewahrheitet, was am Anfang prophezeit wurde: Die Dynamic Island ist zwar »nice to have«, aber kaum mehr als das.

Mehr Nutzen bringen hingegen die Live-Aktivitäten, die einen deutlich weniger in Apps verweilen lassen. Alle Informationen werden prominent auf dem Sperrbildschirm angezeigt - sofern die App dies unterstützt.

Kamera und Software spielen auf gewohnt hohem Niveau. Wer nicht unbedingt das neueste iPhone braucht, sollte nach Angeboten für das iPhone 14 Pro Ausschau halten. In Kombination mit iOS 17 bekommt man alle nützlichen Funktionen, die das Handy zu einem sehr starken Gesamtpaket machen.
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Starkes Kamera-Setup
  • Tolle und nützliche Video-Funktionen
  • Schönes, helles Display
  • iOS 17 holt noch mehr heraus
  • Herausragende Performance
  • Sehr teuer
  • Dynamic Island ist nicht mehr als ein Gimmick
  • Akkulaufzeit beim kleinen Pro könnte besser sein
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Was habe ich getestet?

Das iPhone 14 Pro wurde uns von Apple zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf diesen Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Artikels fand nicht statt.

iPhone 14 Pro - die neuen Funktionen

Das iPhone 14 in seiner Pracht. Der Timer ist dank Live Aktivitäten immer präsent. Das iPhone 14 in seiner Pracht. Der Timer ist dank Live Aktivitäten immer präsent.

Die wohl größte Auffälligkeit im Vergleich zum Vorgänger ist die Dynamic Island, die Displayaussparung am oberen Bildschirmrand.

In der Keynote 2022 verpackte Apple die Änderung so emotional, dass ich durchaus angetan war. »Apple schafft es, aus der Kerbe an der Front etwas Ungewöhnliches zu kreieren«. So oder so ähnlich waren meine Gedanken dazu.

Ein Jahr später? Ernüchterung. Dynamic Island ist in meinen Augen kaum mehr als ein nettes Gimmick. Im Grunde erinnert es mich an die Glyph von Nothing Phone 2.

Ich vermisse das Feature erst, wenn ich berufsbedingt ein anderes Smartphone in den Händen halte.

Warum ist das so? Nicht alles an der Dynamic Island ist schlecht. Viele Apps - auch von Drittanbieter - unterstützen die kleine Displayaussparung und knallen mir alle relevanten Informationen dorthin, ohne dass ich die Anwendung dazu auffordere.

Außerdem dient Dynamic Island als eine Art Abkürzung. Läuft der Timer oder ich bin gerade am Telefonieren, tippe ich auf die Insel, um zur Anwendung zurück zu springen.

Dynamic Island #1 Sieht schick aus und ist je nach App praktisch ...

Dynamic Island #2 ... im Alltag allerdings eher »nice to have«.

Aber das Feature bleibt in meinen Augen nach einem Jahr noch hinter meinen Erwartungen. Habe ich mir zu viel erhofft? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es schlicht eine Geschmacksfrage.

Falls ihr eine Meinung dazu habt, schreibt es bitte in die Kommentare! Das interessiert mich brennend.

Viel positiver stimmt mich hingegen Live-Aktivitäten. »Die neue Art der Benachrichtigungen«. Beschreibungen, über die ich in der Vergangenheit öfters gestolpert bin.

Ich muss sagen: Das trifft den Nagel auf den Kopf. Mit Live-Aktivitäten werden (sofern unterstützt) alle wichtigen Informationen prominent auf dem Sperrbildschirm platziert.

Besitzt ihr ein iPhone 14 Pro oder iPhone 14 Pro Max erweitert sich dieser Clou auf das Always-On-Display.

Es existieren Apps wie Carrot Weather, die das Feature bis aufs Letzte ausreizen und ich zu keiner Zeit das Gefühl bekomme, die App öffnen zu müssen, um an alle relevanten Wetterinformationen zu kommen.

Besser noch: Dank des Always-On-Displays muss ich nichtmal das iPhone aufwecken.

Ich beneide die iPhone-Community aus den USA, die Sportereignisse wie eine Art Live-Ticker über diese Anzeige verfolgen kann. Das ist in meinen Augen einfach clever.

Live-Aktivitäten kam zusammen mit iOS 16 auf das iPhone und sind kein exklusives Feature für die Pro-Reihe. Das Always-On-Display macht diese Funktion aber nochmal besser.

Kamera und Video

Kamera und iPhone. Das passt zusammen. Und das iPhone 14 Pro bildet da keine Ausnahme.

Die Sensoren wurden mit der 14er-Serie noch einmal größer, was den Schnappschüssen bei schlechten Lichtverhältnissen zugutekommt.

Neu ist außerdem die 48-Megapixel-Hauptkamera (f/1.78), was im Apple-Universum eine Premiere darstellt. Hier kommt Pixel-Binning zum Einsatz, sodass die Resultate wieder 12 Megapixel groß sind.

Das Polster an Pixel kommt nicht nur bei Low-Light-Aufnahmen zum Tragen. Auch der zweifache digitale Zoom profitiert von dieser Verbesserung, was den Unterschied zu einem optischen Zoom minimiert.

Im direkten Vergleich zum iPhone 13 Pro sind die Verbesserungen in den Details zu suchen, oder wenn ihr in das Bild hineinzoomt. Dem iPhone 14 Pro gelingt in der Tiefe eine schärfere Darstellung.

Die Farbbalance ist bei der Hauptkamera On Point. Die Farbbalance ist bei der Hauptkamera On Point.

Dabei bildet die Ultra-Weitwinkelkamera (f/2.2) keine Ausnahme. Schalten wir in den Makro-Modus blicken wir auf weitere Vorteile. Die Farbdarstellung wirkt natürlicher im Vergleich zum Modell aus dem Jahr 2022.

Die beste Farbbalance erreicht aber immer noch die Hauptkamera. Anders als bei den Standardmodellen steht der Pro-Serie noch ein dreimal optischer Zoom zur Seite.

Ultra-Weitwinkel #1 Die Ultra-Weitwinkelkamera beschert tolle Aufnahmen. An den Rändern verlieren die Bilder nur leicht an Schärfe.

Ultra-Weitwinkel #2 Bei Nacht macht die Hauptkamera deutlich bessere Fotos.

Zwar hinkt der Telezoom (f/2.8) der Konkurrenz aufseiten Google und Samsung hinterher, die Resultate sprechen allerdings für sich. Abstriche in Bezug auf Dynamikumfang und Schärfe im Vergleich zur Hauptkamera sind nur geringfügig vorhanden.

Im Vergleich zum Vorgänger des iPhones wirken auch bei dieser Disziplin die Farben akkurater.

Ob es den optischen Zoom tatsächlich braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Generell möchte ich einen optischen Zoom bei keinem Smartphone missen.

Ist euch der Zoom besonders wichtig, solltet ihr auf die Präsentation des iPhone 15 Pro Max respektive iPhone 15 Ultra warten. Den aktuellen Gerüchten zufolge trumpft Apple erstmals mit einer Periskop-Kamera auf, die einen höheren Zoom-Bereich mit sich bringt.

Tele #1 Bei Tag sorgt die Telekamera für schöne Schnappschüsse.

Tele #2 Bei Nacht macht die Telekamera ebenfalls eine gute Figur.

Was gibt es neues im Videobereich zu erzählen? Neben der Live Aktivitäten war ich besonders vom Action-Modus angetan. Schaltet ihr diese Funktion beim Drehen eines Videos ein, sind eure Aufnahmen drastisch von Verwacklungen befreit.

iOS 17 holt deutlich mehr aus dem iPhone 14 Pro heraus

Mit dem iPhone 15 steht auch die neueste iOS-Version in den Startlöchern. Alle großen und kleinen Neuerungen zum Update haben wir euch in diesem Artikel zusammengefasst.

iOS 17 Neuerungen: Diese 27 Features machen das iPhone deutlich besser

Eine Funktion bietet im Zusammenspiel mit dem Always-On-Display aber einen echten Mehrwert: der Standby-Modus.

Dieses Feature haben wir bereits in mehreren Artikel erwähnt. Ich kann einfach nicht damit aufhören, da diese Funktion in meinen Augen eine der besten der letzten Jahre ist.

Zu meiner Meinung komme ich aus zwei Gründen:

  1. Ihr benötigt für dieses Feature nicht viel: Um den Standby-Modus zu nutzen, braucht es ein MagSafe-Ladegerät sowie eine entsprechende Halterung. Meine habe ich bei einem bekannten Online-Shop für unter 10 Euro erworben. Hängt das iPhone waagerecht an die Halterung und schwupp: der Standby-Modus schaltet sich ein.
  2. Der Funktionsumfang: Standby könnt ihr nach Belieben mit entsprechenden Widgets anpassen. Es ist mehr möglich, statt nur die Anzeige von Uhrzeit und Kalender.

Standby #1 Der Standby-Modus ist durchdacht und bietet neben Uhrzeit und Wetter weitere Möglichkeiten.

Standby #2 Standby lässt sich einfach anpassen.

Darüber hinaus ist die neue Funktion clever konzipiert. Wenn man zwei MagSafe-Ladegeräte besitzt und auf beiden unterschiedliche Anzeigen haben möchte, merkt sich das iPhone die jeweilige Einstellung anhand der MagSafe-ID.

So kann im Schlafzimmer eine einfache Uhr angezeigt werden und im Wohnzimmer die Steuerung der Smart-Home-Geräte.

Warum ist dieses Feature für das iPhone 14 Pro so relevant? Das Standardmodell unterstützt kein Always-On-Display, was auf das fehlende LTPO-Display zurückzuführen ist.

Im Gegensatz zur Standard-Serie ermöglicht das Display des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max eine dynamische Bildwiederholrate zwischen 1 und 120 Hertz.

Der Standby-Modus ist zwar auch bei älteren Modellen möglich, aber für die Anzeige muss das iPhone immer aufgeweckt werden.

iPhone 14 Pro: Akkulaufzeit

Ich mache es so kurz und schmerzlos wie möglich: Die Akkulaufzeit des iPhone 14 Pro erreicht keine Spitzenwerte und bewegt sich eher im Mittelfeld.

Knapp vier bis fünf Stunden Displayzeit sind bei mir drin, mit eingeschalteten Always-On-Display. Danach muss das Smartphone wieder ans Ladegerät.

Am Ende des Tages bewegt sich die Kapazität zwischen 20 und 40 Prozent, natürlich abhängig von der Nutzung.

Das ist leider ein Downgrade zu meinem vorherigen iPhone 13 Pro Max, mit dem ich locker auf zwei Tage gekommen bin. Gut, bei dem ist auch ein größerer Akku verbaut.

Ich bin gespannt, was Apple mit dem iPhone 15 aufs Parkett bringt. Gerüchten zufolge soll der neueste Ableger den A17-Bionic-Chip spendiert bekommen, der auf einer 3-Nanometer-Fertigung basiert.

Zum einen sorgt der neue Chip für einen geringeren Stromverbrauch, zum anderen soll dieser auch effizienter seinen Job verrichten, was beides in einer längeren Akkulaufzeit resultiert.

In den letzten Wochen und Monaten häufen sich Berichte von Anwendern, die von einem rapiden Abfall der Akkukapazität berichten, teilweise schon nach wenigen Monaten.

Dieses Problem kann ich bei meinem Modell nicht bestätigen. Nach knapp 6 Monaten beträgt die maximale Kapazität immer noch 100 Prozent.

Fazit der Redaktion

Patrick Schneider
@technikfind_de

Mein Bericht zum iPhone 14 Pro liest sich fast durchweg positiv, was schlicht an der Qualität des Smartphones selbst liegt. Ihr bekommt Top-Leistung, ein starkes Kamera-Setup und mit iOS 17 weitere, coole Funktionen spendiert, allerdings zu einem hohen Preis.

Mir gefällt am Smartphone mehr die Software samt den Features wie Live-Aktivitäten oder den Standby-Modus. Apple setzt hier das Always-On-Display clever in Szene.

Braucht es eine Dynamic Island? Ich weiß nicht. Ich brauche es nicht unbedingt, aber es ist ein nettes Gimmick. Wäre mir eine kleine Aussparung im Display wie bei Android lieber? Wahrscheinlich, aber bitte weiterhin mit Face-ID.

Schon gut, ich höre auf zu träumen.

Wer sein altes iPhone in diesem Jahr in Rente schicken möchte und das iPhone 15 Pro ins Auge gefasst hat, dem kann ich nur empfehlen, die Angebote für das iPhone 14 Pro nicht außer Acht zu lassen.

Das aktuelle Modell bietet euch alles, was das Apple-Herz begehrt: 120 Hertz, eine Triple-Kamera, Dynamic Island, Always-On-Display und vieles, vieles mehr.

Was wird das iPhone 15 Pro besser machen? Vermutlich vieles, allerdings nur geringfügig. Das Alleinstellungsmerkmal wird wahrscheinlich - neben der Periskop-Kamera - der Action-Button, der den ikonischen Mute-Switch ablösen soll. Ach ja, und natürlich der USB-C-Anschluss.

Es bleibt abzuwarten, was Apple letztendlich mit dem Action Button machen wird. Vielleicht wird aus dem vermeintlichen Knopf nur ein nettes Gimmick wie die einsame Insel am oberen Bildschirmrand.

Gut möglich, dass wir in diesem Jahr auch eine weitere Preiserhöhung in der Pro-Serie erleben werden - ist nicht alles schon teuer genug?

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