Das iPhone 16 Pro Max zu testen, ist wie ein Kinobesuch ohne Popcorn. Die Hauptattraktion ist da, aber es fehlt das tolle Beiwerk, das den Besuch abrundet. Bei diesem Smartphone ist das Beiwerk Apple Intelligence, das man in Deutschland bisher vergeblich sucht.
Auch ohne KI ist das iPhone 16 Pro Max ein Top-Smartphone, besonders wenn euch Kamera- sowie Video-Funktionen extrem wichtig sind. Allerdings wird nach wie vor ein Teil von euch darauf getrost verzichten können.
Schnellnavigation:
- Die Kamerasteuerung braucht es (noch) nicht
- Die fotografischen Stile sind nach wie vor ein Highlight
- Die Videofunktionen machen das iPhone 16 Pro Max zum Arbeitstier
- Großartige Batterielaufzeit
- Keine Abnutzungserscheinungen
- Ab wann lohnt sich das Upgrade auf das iPhone 16 Pro Max?
Die Kamerasteuerung braucht es (noch) nicht
Hier sind wir wieder beim Thema Beiwerk. Denn eigentlich öffnet sich mit dem Update auf iOS 18.1 und der Kamerasteuerung nicht nur die Kamera, sondern auch Visual Intelligence, das Pendant zu Googles Circle to Search. In der Theorie äußerst praktisch, um mit einem Knopfdruck die Umgebung zu scannen ... bisher aber eben nur in der Theorie.
Was bleibt, ist ein technisch beeindruckender Knopf, der nach bald 60 Tagen zum Öffnen der Kamera dient – mehr nicht. Schneller und besser funktioniert die Steuerung immer noch über den Touchscreen, wie ihr in meiner Kolumne ausführlich nachlesen könnt:
iPhone 16: Nach über 400 Bildern mit dem neuen Kamera-Button habe ich eine klare Meinung
Die fotografischen Stile sind nach wie vor ein Highlight
Es ist schade, dass Apple die kreativste Neuerung ausschließlich der iPhone-Serie-16 vorbehält. Dabei sind einige der Vorgänger sicherlich leistungsstark genug, um diese Stile auch beim Fotografieren anzuwenden.
Im Vergleich zu vielen anderen Smartphones ist das Fotografieren mit dem iPhone 16 Pro Max deutlich spannender und lädt zum Experimentieren ein.
Neben der Videofunktion nutze ich die Fotostile am häufigsten. Sie lassen mich sogar ab und zu das RAW-Format vergessen. Dennoch wünsche ich mir für zukünftige iOS-Updates, dass die Bilddateien sowohl im RAW- als auch im JPEG-Format mit den Foto-Stilen gespeichert werden, ähnlich wie bei herkömmlichen Kameras.
Das erspart mir das Umschalten der Kameramodi, das ich zu meinem Leidwesen viel zu oft vergesse.
Eine solche Verbesserung erlaubt es mir, die Bilder direkt »out of camera« zu verwenden oder wahlweise in einem Bildbearbeitungsprogramm meiner Wahl zu optimieren.
Die Videofunktionen machen das iPhone 16 Pro Max zum Arbeitstier
Das Wort »Pro« taucht in Produktbeschreibungen ebenso häufig auf wie »KI« und das Flaggschiff von Apple macht seinem Namen alle Ehre. Die Videofunktionen machen den Begleiter zu einem Arbeitstier, das gefordert werden will.
Neben der normalen Videofunktion mit einer Auflösung von 4K und bis zu 60 FPS sind nun sogar stolze 120 FPS möglich. Für mich hat das gleich mehrere Vorteile:
- Videos in Zeitlupe erlauben tolle Kamerafahrten aus der Hand, ohne dass das Bild auffällig wackelt. Durch die Auflösung in 4K gibt es mehr Möglichkeiten, ohne großen Qualitätsverlust ins Bild zu zoomen.
- Es sind mehr Details im Bild zu sehen.
- Das iPhone erlaubt in diesem Modus nahezu endlose Aufnahmen. Nur der Akku und der Speicher machen irgendwann einen Strich durch die Rechnung.
Der größte Clou: Die Bildrate jeder Aufnahme lässt sich im Nachhinein mit wenigen Handgriffen und auf dem Gerät bearbeiten. Kein nachträgliches Übertragen der Dateien auf einen Computer, keine zusätzliche Software. Das funktioniert im Übrigen auch mit älteren Geräten, die auf iOS 18 aktualisieren.
Für die absoluten Profis gibt es 4K mit 120 FPS für ProRes sowie Log-Aufnahmen in Kombination mit externen Speichergeräten.
Natürlich ist das Apple-Smartphone nicht das einzige Gerät, das 4K mit bis zu 120 FPS unterstützt. Auch auf Android-Seite gibt es Vertreter.
Audiomix hilft im absoluten Notfall
Die Audio-Mix-Funktion habe ich nur einmal ausprobiert: zum Testen. Es ist ein cooles Feature, auf das ich im Notfall zurückgreifen werde, wenn ich weder ein spezielles Mikrofon noch eine Software zur Nachbearbeitung des Tons zur Verfügung habe.
Allerdings ist es nicht praktisch genug, um das Prädikat »Killer Feature« zu verdienen. Dennoch passt es wunderbar in das Bild des neuen iPhones, sämtliche Arbeiten der Post-Produktion auf dem Gerät vorzunehmen. Denn Apple gibt einem tatsächlich (fast) alle Mittel an die Hand, um genau das zu tun.
Großartige Batterielaufzeit
Nach fast 60 Tagen bin ich von der Akkulaufzeit des großen iPhones überrascht. Denn im Durchschnitt hält das iPhone 16 Pro Max fast eine Stunde länger durch als sein direkter Vorgänger.
Während ich mit dem iPhone 15 Pro Max an vielen Tagen eine Bildschirmzeit von rund sieben Stunden erreiche, sind es mit dem iPhone 16 Pro Max knapp über acht Stunden.
In der Regel lade ich das Gerät alle zwei Tage auf. Am Abend des zweiten Tages beträgt die Akkukapazität noch knapp 25 Prozent.
Keine Abnutzungserscheinungen
Wie sieht das Gehäuse und das Display nach 60 Tagen aus? Bei meinem Exemplar sind weder am Gehäuse noch am Display Abnutzungserscheinungen in Form von Kratzern oder Macken im Lack festzustellen.
Alles andere wäre bei dem hohen Preis sehr bedenklich.
Ab wann lohnt sich das Upgrade?
Wer noch ein Apple-Smartphone der iPhone-15- oder iPhone-14 -Serie besitzt, dem sei geraten:
Wartet mit dem Upgrade auf das iPhone 17.
Vor allem, wenn ihr ein Gerät der Pro-Serie besitzt. Die einzelnen Neuerungen der aktuellen iPhones sind stellenweise praktisch bis beeindruckend, aber im Vergleich zu den letzten beiden Generationen marginal und nur für eine kleine Zielgruppe relevant.
Mit dem Erscheinen der neuesten iPhones im nächsten Jahr werden die älteren Modelle teilweise deutlich günstiger zu haben sein. Beim Gebrauchtkauf hilft unsere Kaufberatung mit ausführlichen Antworten auf die meisten Fragen.
Noch vor wenigen Wochen hatte ich das iPhone 13 Pro Max auf meinem Schreibtisch liegen. Hier macht sich der Sprung gleich an mehreren Stellen stärker bemerkbar:
- 48-Megapixel-Kamera-Setup, JPEG XL im RAW-Format (DNG-Container) sowie fotografische Stile mit JPEG
- Fünffacher Telezoom
- Bessere Bilder in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen dank Photonic Engine
- Actionmodus für Aufnahmen mit sehr geringen Verwacklungen
- Deutlich bessere Akkulaufzeit dank LTPO-Display mit einer Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hertz sowie Always-on-Display.
- Höhere Bildschirmhelligkeit (2000 Nits statt 1200 Nits)
- USB-C-Anschluss
Blinzelt ihr regelmäßig in Richtung Apple Intelligence, wird sich das Warten unter Umständen wortwörtlich bezahlt machen. Für Anfang 2025 wird das neue iPhone SE 4 erwartet, das Gerüchten zufolge mit dem aktuellen A18-Chip ausgestattet sein soll.
Damit ist es wohl der günstigste Einstieg in Apples Intelligence, das frühestens im April 2025 nach Deutschland kommt.
Noch zufrieden mit dem iPhone 12 und älter? Umso besser. Zwar ist der Sprung von älteren Geräten deutlicher zu spüren, aber auch für euch ist das iPhone SE 4 im nächsten Jahr in Sachen Preis-Leistung die wahrscheinlich bessere Wahl.
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