So ein Buch aus echtem Papier ist etwas Schönes, das ist gar keine Frage. Manchmal aber ist so ein Buch auch dick, schwer und anfällig für Knicke und Risse. Das Problem wird nur noch größer, wenn wir nicht von einem, sondern einer ganzen Reihe von Büchern reden.
Hier kommen E-Book-Reader ins Spiel. Sie verfrachten die ganze Privatbibliothek auf ein einzelnes, handliches Gerät. Dass die Reader dann auch noch eine Reihe sinnvoller technischer Spielereien bieten, die so ein Buch eben nicht bieten kann, ist die Kirsche auf der Sahne.
Einer der beliebtesten E-Book-Reader ist der Kindle von Amazon. Der Onlinehändler bietet den Kindle aktuell in vier, demnächst in fünf Varianten an. Die unterscheiden sich nicht nur bei den Funktionen, sondern auch beim Preispunkt teils drastisch.
Damit ihr den passenden Kindle findet und nicht versehentlich zum falschen Modell greift, haben wir die verschiedenen Varianten für euch gegenübergestellt. Außerdem verraten wir euch, welchen Personen wir die unterschiedlichen Modelle jeweils ans Herz legen würden.
Den neuen Basis-Kindle sowie den aktuellen Paperwhite Signature hat uns Amazon zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.
Amazon Kindle: Fünf Modelle in der Übersicht
Wie zuvor erwähnt, habt ihr beim Kindle aktuell die Auswahl zwischen fünf verschiedenen Varianten. Die beginnen beim günstigen Basis-Kindle, der sich besonders durch seinen Preis und den handlichen Formfaktor auszeichnet.
Darüber sind der Kindle Paperwhite und der Paperwhite Signature als Premium-Alternativen angesiedelt. Die beiden Modelle sind sich sehr ähnlich, wir haben aber einen klaren Favoriten.
Noch etwas teurer ist der Kindle Oasis, der besonders hohen Lesekomfort bieten soll, sich aber dennoch eher als Nischenprodukt präsentiert.
Und zu guter Letzt steht mit dem Kindle Scribe eine Variante in den Startlöchern, die nicht nur E-Book-Reader, sondern zugleich digitales Notizbuch sein will.
E-Book Reader | Kindle 11 (2022) | Kindle Paperwhite 11 (2021) | Kindle Paperwhite Signature 11 | Kindle Oasis | Kindle Scribe |
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Speicher | 16 GB | 8 GB / 16 GB | 32 GB | 8 GB / 32 GB | 16 GB / 32 GB / 64 GB |
Display | 6 Zoll (15,24 cm) | 6,8 Zoll (17,27 cm) | 6,8 Zoll (17,27 cm) | 6,8 Zoll (17,27 cm) | 10,2 Zoll (25,9 cm) |
Akkulaufzeit | bis zu 6 Wochen | bis zu 10 Wochen | bis zu 10 Wochen | bis zu 4 Wochen | bis zu 12 Wochen |
Konnektivität | WLAN USB-C | WLAN USB-C | WLAN USB-C Qi Wireless Charging | WLAN USB-C LTE (optional) | WLAN USB-C |
Features | 4 LEDs | 17 LEDs verstellbare Farbtemperatur IPX8 | 17 LEDs verstellbare Farbtemperatur IPX8 Lichtsensoren | 25 LEDs verstellbare Farbtemperatur IPX8 Lichtsensoren seitlicher Haltegriff mit Umblättertaste | 35 LEDs verstellbare Farbtemperatur Lichtsensoren Schreibfunktion und Eingabestift |
Maße | 157,8 x 108,6 x 8 mm 158 Gramm | 174 x 125 x 8,1 mm 205 Gramm | 174 x 125 x 8,1 mm 207 Gramm | 159 x 141 x 8,4 mm 188 Gramm | 229 x 196 x 5,8 mm 433 Gramm |
Preis (ohne Werbung) | 110 Euro | 150 Euro / 170 Euro | 190 Euro | 230 Euro / 260 Euro / 320 Euro | 370 Euro / 420 Euro / 450 Euro |
Der Kindle: Unser Preis-Leistungs-Sieger 2022
Den kleinen Basis-Kindle hat Amazon gerade erst neu aufgelegt. Mit dem Upgrade auf die elfte Version des E-Book-Readers hat man dabei eine ganze Reihe von Features hinzugefügt, die den Basis-Kindle näher an die teureren Signature-Modelle herankommen lässt.
Damit ist der Kindle nicht nur die günstigste Variante, sondern präsentiert sich zugleich als sehr hochwertiger Reader im kleinen Format. Uns konnte der kleine E-Book-Reader im Alltagstest auf voller Linie überzeugen.
Denn mit dem 2022er-Upgrade hat Amazon dem Kindle nicht nur endlich einen zeitgemäßen USB-C-Anschluss verpasst, sondern auch die Pixeldichte des Displays von 167 auf 300 ppi erhöht - dieselbe Anzahl, die auch die teureren Modelle bieten. Und mit 16 GB ist auf dem kleinen Kindle jetzt auch ordentlich Platz, nicht nur für viele Bücher, sondern auch für mehrere Hörspiele.
Dafür ist allerdings auch der Preis des Kindles etwas gestiegen. Kostete der Reader zuvor rund 90 Euro, sind es jetzt 100 Euro mit Werbeeinblendungen beziehungsweise 110 Euro, wenn ihr auf Werbung verzichten wollt. Insgesamt ist der Kindle damit dennoch ein tolles Gesamtpaket, das wir gut und gerne empfehlen können.
- günstiger als andere Modelle
- besonders handliches Format
- seit diesem Jahr viel Speicher
- nicht wasserfest
- keine verstellbare Farbtemperatur
Der Kindle ist für euch geeignet, wenn:
- ihr wenig Geld ausgeben wollt
- ihr einen besonders handlichen E-Book-Reader sucht
- ihr auf Wasserschutz und andere Spielereien verzichten könnt
Alternativen anderer Hersteller sind unter anderem der Tolino Shine 2 und der Pocketbook Basic Lux 3. Beide bieten nicht alle Features des Kindle, sind aber etwas günstiger.
Der Kindle Paperwhite: Das schwächere Premium-Produkt
Der Kindle Paperwhite ist beileibe kein schlechter E-Book-Reader. Aber in Anbetracht des neuen, überarbeiteten Kindle und des besseren Kindle Paperwhite Signature können wir ihn nur einer kleinen Zielgruppe empfehlen.
Vom Basis-Kindle hebt sich der Paperwhite vor allem durch seine größere Form, die einstellbare Farbtemperatur und die längere Akkulaufzeit ab. Wenn ihr auf jedes dieser Features verzichten könnt, seid ihr vermutlich mit dem kleineren Kindle besser aufgehoben. Redakteur Peter Bathge hat kürzlich ein persönliches Fazit nach 13 Monaten mit dem Kindle Paperwhite gezogen:
Gleichzeitig bietet der Paperwhite aber auch deutlich weniger Speicher als der 20 bis 40 Euro teurere Paperwhite Signature, was ihn zu einer schlechteren Wahl macht, wenn ihr gerne Hörbücher hört. Zudem verzichtet der Paperwhite auf kabelloses Laden und das automatische Anpassen der Helligkeit. Besonders letzteres haben wir am Paperwhite Signature jedoch sehr zu schätzen gelernt.
- lange Akkulaufzeit
- großes Display
- wasserfest
- verstellbare Farbtemperatur
- keine automatische Helligkeitsregelung
- maximal 32 GB Speicher
Der Kindle Paperwhite ist für euch geeignet, wenn:
- ihr nur Bücher lest
- ihr ein etwas größeres Format als beim normalen Kindle sucht
- ihr einen wasserfesten E-Book-Reader sucht
- ihr auf kabelloses Laden und automatische Helligkeitsanpassung verzichten könnt
Alternativen anderer Hersteller sind unter anderem der Tolino Vision 6 und der PocketBook Touch HD 3. Der Tolino Vision bietet euch eine zusätzliche Griffleiste, der PocketBook Touch HD ist etwas kleiner als der Paperwhite.
Der Kindle Paperwhite Signature: Die beste Kindle-Erfahrung
Warum wir vom regulären Kindle Paperwhite nur wenig angetan sind, liegt vor allem am deutlich stärkeren Kindle Paperwhite Signature. Der bietet ab 20 Euro Aufpreis nicht nur die doppelte Speichermenge, sondern überzeugt auch mit seinen Lichtsensoren, die die Helligkeit des Gerätes automatisch an die Umgebung anpassen. Gerade beim abendlichen (oder nächtlichen, hust) Lesen kam uns das Feature sehr zugute.
Dass der Paperwhite Signature dann auch noch kabellos per Qi Wireless Charging aufgeladen werden kann, ist für uns ein nettes Gimmick. Wer bereits auf Laden per Qi setzt, dürfte die Funktion aber durchaus zu schätzen wissen.
Insgesamt ist der Kindle Paperwhite Signature unserer Meinung nach der beste Kindle für die breite Masse. Hier bekommt man die volle E-Reader-Erfahrung zu einem absolut vertretbaren Preis.
- alle Vorteile des Kindle Paperwhite
- automatische Helligkeitsregelung
- sehr viel Speicher
- kabelloses Laden
- etwas teurer als der Kindle Paperwhite
- kein optionales LTE
Der Kindle Paperwhite Signature ist für euch geeignet, wenn:
- ihr viel Speicherplatz für große Bibliotheken oder Hörspiele braucht
- ihr kabellos laden wollt
- ihr abends augenschonend lesen wollt, ohne die Helligkeit manuell umstellen zu müssen
Alternativen anderer Hersteller sind erneut etwa der Tolino Vision 6 und der PocketBook Touch HD 3. Bei beiden verzichtet ihr aber auf Features wie den großen Speicher und das kabellose Laden.
Der Kindle-Oasis: E-Reader mit echten Tasten
Zumindest preislich ist der Kindle Oasis bisher das obere Ende der Kindle-Fahnenstange. Für rund 70 Euro Aufpreis bekommt ihr hier ein noch größeres Modell, das mit seinem seitlichen Haltegriff und den Tasten zum Seitenwechsel deutlich mehr Lesekomfort bietet als die anderen Kindle-Modelle.
Außerdem ist der Kindle Oasis das einzige Kindle-Modell, dass ihr optional auch mit LTE-Verbindung erwerben könnt, wodurch ihr auch unterwegs surfen oder Bücher herunterladen könnt.
Leider hat der Kindle Oasis auch einige Schwachstellen, gerade im Vergleich zum etwas günstigeren Paperwhite Signature. So müsst ihr hier auf die kabellose Ladefunktion verzichten. Außerdem fällt die Akkulaufzeit mit bis zu 4 Wochen kürzer als bei allen anderen Kindle-Varianten aus.
Den Aufpreis für den Kindle Oasis solltet ihr daher unserer Meinung nach nur in Erwägung ziehen, wenn ihr auf LTE nicht verzichten könnt oder den Haltegriff und das größere Display besonders wertschätzen könnt.
- mehr Lesekomfort durch Haltegriff und Tasten
- optionales LTE
- großes Display
- kurze Akkulaufzeit
- teuer
- kein kabelloses Laden
Der Kindle Oasis ist für euch geeignet, wenn:
- ihr kein Problem mit häufigerem Laden habt
- ihr auf eurem Kindle per LTE surfen wollt
- ihr größeren Komfort beim Lesen sucht
- ihr auf kabelloses Laden verzichten könnt
Alternativen zum Kindle Oasis von anderen Herstellern sind der Tolino Vision 6 und der Tolino Epos 3, die beide ebenfalls eine seitliche Griffleiste bieten. Keines der beiden Modelle bietet optionales LTE, dafür sind sie jedoch auch günstiger als der Amazon-Reader.
Der Kindle Scribe: Amazons digitales Notizbuch
Mit dem Kindle Scribe will Amazon ab November das erste Mal auch einen Kindle anbieten, der auch als digitaler Notizblock funktioniert. Mit dem Kindle Scribe sollt ihr nicht nur lesen, sondern auch notieren, kritzeln und zeichnen können.
Dafür stellt Amazon dem Kindle Scribe einen dedizierten Eingabestift zur Seite. Zudem bietet das Modell die längste Akkulaufzeit von bis zu 12 Wochen und mit 64 GB mehr Speicher als alle anderen Varianten.
Wie sich der Kindle Scribe zum Release tatsächlich schlägt, werden wir in einem eigenen Einzeltest herausfinden. Dann können wir euch nicht nur verraten, wie sich das digitale Notizbuch im Alltag schlägt, sondern auch, ob Amazon damit der Konkurrenz, vornehmlich dem ReMarkable 2, das Wasser abgraben kann.
- Zeichenfunktion und Eingabestift
- bis zu 64 GB Speicher
- längste Akkulaufzeit
- sehr großes Display
- sehr teuer
- kein optionales LTE
Der Kindle Scribe ist für euch geeignet, wenn:
- ihr nicht nur lesen, sondern auch schreiben, zeichnen oder notieren wollt
- ihr besonders viel Speicherplatz braucht
- ihr besonders lange Akkulaufzeiten haben wollt
- ihr ein größeres Display sucht
- ihr euch von dem hohen Preis nicht abschrecken lasst
Die aktuell beliebtesten Alternativen zum Kindle Scribe sind wohl das ReMarkable 2 sowie das Note2 der Firma Boox. Alternativ solltet ihr euch vor allem im Bereich der Tablets, etwa beim iPad, umschauen.
Die beliebtesten Kindle-Alternativen
Natürlich müsst ihr nicht auf Amazons Kindle setzen, um Bücher auch digital lesen zu können. Neben dem Onlinehändler gibt es eine Reihe weiterer Anbieter, die E-Book-Reader verkaufen.
Zu den beliebtesten Alternativen gehört klar der Tolino aus Deutschland. Der Reader wird von einem Zusammenschluss mehrerer deutscher Buchhändler entwickelt und verkauft, darunter etwas Thalia und Hugendubel. Wer ein besonders günstiges Modell sucht, kann etwa mit dem Einstiegsmodell Tolino Shine 2 glücklich werden. Das ist mit rund 90 Euro noch einmal etwas günstiger als der Basis-Kindle.
Weitere aktuelle Tolino-Modelle sind:
- Tolino Shine 4 (6-Zoll-Reader mit 300 ppi für rund 140 Euro)
- Tolino Vision 6 (7-Zoll-Reader mit 300 ppi, Griffleiste, Farbtemperatur für rund 170 Euro)
- Tolino Epos 3 (8-Zoll-Reader mit 300 ppi, Griffleiste, Farbtemperatur für rund 280 Euro)
Ebenfalls beliebt sind E-Book-Reader der Marke PocketBook. Wer etwas Luxuriöseres sucht, wird zum Beispiel beim Oberklasse-Modell PocketBook Era fündig. Der bietet wie auch der Kindle Oasis Tasten zum Seitenwechsel, hebt sich aber zusätzlich durch Lautsprecher für Hörbücher ab.
Weitere aktuelle PocketBook-Modelle sind:
- Pocketbook Basic Lux 3 (6-Zoll-Reader mit 212 ppi ohne Touchscreen für rund 100 Euro)
- PocketBook Touch Lux 5 (6-Zoll-Reader mit 212 ppi für rund 130 Euro)
- PocketBook Touch HD 3 (6-Zoll-Reader mit 300 ppi, 16 GB für rund 170 Euro)
Wie auch der Kindle setzen die beiden Reader-Anbieter auf die E-Ink-Technologie, die mit einem besonders geringen Stromverbrauch auskommt. Ein Vorteil gegenüber dem Kindle: Bei PocketBook und Tolino seid ihr nicht auf Einkäufe über Amazons Webshop beschränkt.
Natürlich könnt ihr statt dedizierten E-Book-Readern auch zu Tablets greifen. Egal ob Apple, Microsoft oder Lenovo: Auf allen modernen Tablets könnt ihr die gängigen Textformate darstellen. Da Tablets jedoch nicht auf E-Ink setzen, dürft ihr euch hier auf deutlich häufigeres Laden gefasst machen.
Und zuletzt bleibt euch natürlich auch der Griff zum haptischen Buch aus Papier, wenn ihr mit den digitalen Alternativen nur wenig anfangen könnt. Das soll auch besser für die Lesekompetenz sein, wie dieser Artikel aus dem Jahr 2019 beschreibt.
Bücher vs. digitales Lesen - Was ist besser für die Lesekompetenz?
Sind E-Book-Reader wie der Amazon Kindle ein probater Ersatz für Bücher aus echtem Papier? Und würde euch ein Kaufratgeber zu Kindle-Alternativen wie Tolino und PocketBook ebenfalls interessieren? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!
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