Kritik an Windows 10 - »Microsoft missachtet Nutzerwünsche und Privatsphäre«

Die Electronic Frontier Foundation hat in einem neuen Artikel Microsoft erneut kritisiert, da das Betriebssystem Windows 10 die Privatsphäre und Nutzerwünsche einfach ignoriere.

Windows 10 und Microsoft werden erneut von der Electronic Frontier Foundation kritisiert. Windows 10 und Microsoft werden erneut von der Electronic Frontier Foundation kritisiert.

Nachdem Windows 10 nun ein Jahr alt ist und das Anniversary Update für das Betriebssystem veröffentlicht wurde, haben sich die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation (EFF) das Vorgehen von Microsoft bei diesem Betriebssystem noch einmal genauer angesehen. Vieles, was Windows 10 vorgeworfen werde, ist auch laut EFF als Falschinformation oder Übertreibung einzuordnen, doch es gäbe auch echte Gründe für Bedenken.

Der Artikel geht zunächst noch einmal auf die vielen umstrittenen Methoden ein, mit denen Microsoft die Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1 zum Umstieg auf das neue Betriebssystem bewegen wollte. Mit jedem Update habe Microsoft fragwürdige Taktiken eingesetzt, um Nutzer dazu zu bewegen, eine Software herunterzuladen, die sie gar nicht wollten. »Was die Nutzer wirklich wollen, schien keine Rolle zu spielen«, so der Vorwurf.

Die EFF kritisiert auch, dass Windows 10 »eine nie dagewesene Anzahl an Nutzungsdaten« an Microsoft schicke, auch wenn das laut Microsoft vor allem dazu dient, die Assistenzfunktion Cortana zu verbessern und zu personalisieren. Auch wenn dafür sicher viele Daten notwendig sind, würden es viele Nutzer wohl bevorzugen, wenn solche Übertragungen und die Funktion komplett deaktiviert werden könnten. Das sei aber nicht möglich. »Wer kein Geschäftskunde ist, muss auf jeden Fall einen Teil seiner Telemetrie-Daten mit Microsoft teilen und es gibt keine Möglichkeit, das zu verhindern.«

Die Behauptung von Microsoft, eine minimale Anzahl an Daten seien für Windows Update notwendig, lässt die EFF nicht gelten. Das sei ein Problem, dass Microsoft selbst geschaffen habe und die Übertragung von App-Nutzungsdaten oder IDs seien dafür nicht notwendig. Laut den Bürgerrechtlern sollte Microsoft seine Fehler eingestehen und echte, wirksame Opt-Out-Funktionen bereitstellen, am besten in einem einzigen übersichtlichen Fenster.

Außerdem sollten Sicherheitsupdates und Betriebssystem-Updates getrennt angeboten und Entscheidungen und Erwartungen der Nutzer nicht umgangen werden. »Ansonsten könnte Microsoft feststellen, unbeabsichtigt entdeckt zu haben, wie weit man bei den Nutzern gehen kann, bevor sie einem ehemals vertrauenswürdigen Unternehmen den Rücken kehren und zu einer besseren, die Privatsphäre schützenden Lösung greifen.«

Quelle: EFF

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