Schadet Kryptomining der Grafikkarte? Ein YouTuber macht den Test

Intensives Kryptomining kann der Grafikkarte doch nur schaden, oder? Ein YouTuber will das wissen und findet nicht ganz eindeutige Antworten.

Grafikkarten verschleißen mit der Zeit. Grafikkarten verschleißen mit der Zeit.

Grafikkarten sind mittlerweile zu einem seltenen Gut avanciert. Ein Grund dafür ist die hohe Nachfrage durch Kryptominer. So berichteten wir erst kürzlich davon, dass die Miner sogar vor Notebooks nicht haltmachen. Irgendwann wird die Miningwelle aber wieder abebben und die Grafikkarten zurück in den Markt gespült. Doch sind sie dann überhaupt noch zu gebrauchen?

Ein YouTuber hat sich diese Frage ebenfalls gestellt und versucht, sie anhand eines Vergleichstests zu beantworten. Dabei stellt er eine neue, ungebrauchte RTX 2080 Ti einer gebrauchten RTX 2080 Ti gegenüber, die eineinhalb Jahre im Dauerbetrieb als Mining-Grafikkarte eingesetzt wurde.

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Werden Grafikkarten durch Kryptomining langsamer?

Auf den ersten Blick scheint die Sache recht eindeutig zu sein: Die RTX 2080 Ti im Video links liefert durchwegs höhere Bildraten (FPS) als ihr Pendant im Video rechts. Ganz genau haben wir es nicht ausgerechnet, aber die frische RTX 2080 Ti ist dem Vergleich zufolge rund acht Prozent schneller.

Was heißt das nun? Ist etwa der Grafikchip der gebrauchten RTX 2080 Ti nicht mehr so leistungsfähig und die Karte deshalb langsamer?

Nein, das bedeutet es nicht. Denn bei genauerem Hinsehen fällt sehr schnell auf, dass die gebrauchte RTX 2080 Ti in dem Test deutlich heißer wird. Bei The Witcher 3 zum Beispiel heizt sie auf rund 84 Grad, während die frische RTX 2080 Ti bei sehr guten 58 Grad verweilt. Direkt daraus folgt eine um rund 100 MHz geringere Taktrate. Die Karte throttelt, taktet sich per Temperaturlimit runter, um keinen Schaden durch Überhitzung zu nehmen - ein völlig normaler Vorgang.

Warum wird die Karte überhaupt heißer? Nach eineinhalb Jahre im Dauerbetrieb unter Volllast ist ganz einfach die Wärmeleitpaste verschlissen. Mit einem sogenannten Repasting, also dem Aufbringen frischer Wärmeleitpaste, kann das leicht behoben werden und wir würden keinen Unterschied mehr erkennen.

Hat der Miningwahn bald ein Ende? Nvidia versucht dem Miningwahn mit einer neuen Strategie entgegenzuwirken:

Ist es ratsam, eine gebrauchte Mining-GPU zu kaufen?

Darauf gibt es keine pauschal gültige Antwort. Der Dauerbetrieb in einer Miningfarm setzt Grafikkarten natürlich zu, weil auch sie einem gewissen Verschleiß unterliegen. Die Lebenszeit wird durch intensives Schürfen ganz sicher verkürzt. Um wie viel ist aber schwer zu sagen.

Letztlich hängt es auch vom Preis der gebrauchten Karte ab und wie lange ihr mit einem Einsatz plant. Eines steht aber fest und das gilt für alle gebrauchten GPUs: Die Wärmeleitpaste zu tauschen kann auf keinen Fall schaden!

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Habt ihr schon Erfahrung mit gebrauchten Mining-Grafikkarten gesammelt? Wünscht ihr euch vielleicht einen Guide zum Austauschen der Wärmleitpaste auf einer GPU? Lasst es uns wissen!

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