An der Frage, ob nun der Playstation-3-Controller oder der Microsoft Xbox 360 Controller der bessere sei, scheiden sich die Geister. Eine klare Antwort gibt es jedoch nicht, da beide Eingabegeräte spezielle Vor- und Nachteile besitzen. Im PC-Umfeld stellt sich die Frage dagegen nicht, weil nur der Xbox 360 Controller von Haus aus von Windows unterstützt wird. Mit dem mindestens 80 Euro teuren Mad Catz MLG Pro Circuit Controller geht Mad Catz dieser Philosophiefrage aber geschickt aus dem Weg, indem der Hersteller das Layout des Gamepads nahezu frei konfigurierbar gestaltet und die Analog-Sticks und das digitale Steuerkreuz sowohl im Microsoft- als auch im Sony-Design beilegt.
Zwar ist der MLG Pro Circuit Controller in je einer Variante für Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich, die nur an der jeweiligen Konsole funktionert, die grundsätzliche Gehäuseform orientiert sich jedoch immer am 360-Pad. Zunächst fällt die veränderte Anordnung der Start- und Select-Tasten auf, die deutlich abgesetzt oberhalb der anderen Schalter liegen.
Das drei Meter lange, textilummantelte Kabel verfügt wie schon das kabelgebundene Xbox-360-Gamepad über einen Stolperschutz. Anstelle des Akkupacks befindet sich ein Fach für austauschbare Gewichte. Im Test des rund 90 Euro teuren MLG Pro Circuit Controllers vergleichen wir ihn mit anderen High-End-Gamepads von Razer und den Dauerbrennern von Microsoft und Logitech.
Präzision
Im Spiele-Test überzeugt der MLG Pro Circuit Controller mit hervorragender Präzision. Die Analog-Sticks reagieren stets präzise und sehr sensibel auf unsere Eingaben. Ob man die nach außen (konvexe) oder die nach innen gewölbte (konkave) Variante bevorzugt, ist letzlich eine Frage des Geschmacks und der Gewöhnung. Unserem persönlichem Empfinden nach spielt es sich jedoch mit den konvexen Sticks ähnlich dem 360-Controller etwas rutschfester und direkter als mit der konkaven Alternative.
Auf separate und zumindest theoretisch austauschbare Gummikappen wie beim Razer Sabertooth (80 Euro) hat Mad Catz im Lieferumfang verzichtet. Wer mag kann sich dieses Zubehör aber für etwa 20 Euro im Mad-Catz-Shop nachbestellen. Wie schnell sich die Gummierung des MLG Pro Circuit Controllers im Vergleich zum Microsoft Xbox 360 Controller (25 Euro) abnutzt, kann aber erst ein Langzeiteinsatz zeigen – traditionell pellt die Oberfläche der Xbox-Analog-Sticks irgendwann ab, während uns dieses Problem bei der Dauerbelastung des Playstation-3-Controllers bislang nicht untergekommen ist. Deshalb ist der Nachkauf von Teilen zwar teuer, aber immer noch billiger als die Anschaffung eines neuen Controllers, zumal bei dem hohen Preis des Mad-Catz-Controllers – Razer bietet diese Möglichkeit bei seinem fast genauso teuren Sabertooth nicht an.
Das digitale Steuerkreuz des Pro Circuit Controllers erfüllt seinen Zweck – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Insbesondere in hektischen Prügelspielen wie Street Fighter 4 zeigt sich die eingeschränkte Präzision. Das gilt sowohl für die Playstation-3- als auch die Xbox-360-Variante. Die Fehlerquote bei vielen Combos liegt im Test eindeutig zu hoch. Für echte Beat-em-up-Profis empfiehlt sich also weiterhin ein klassischer Arcade-Controller. Für Sportspiele wie Tony Hawks Pro Skater HD oder FIFA 13 jedoch ist die Genauigkeit ausreichend. Selbst Tricks gehen in diesen Titeln stets leicht und wie gewünscht von der Hand.
Technik
Damit der MLG Pro Circuit Controller am PC funktioniert, müssen wir das Gamepad nur per USB an den PC anschließen, eine zusätzliche Treiberinstallation entfällt dank XInput-Unterstützung. Das gilt allerdings nur für die Variante für die Xbox 360, die PS3-Version wird zwar von Windows und der Gamecontroller-Systemsteuerung erkannt, verweigert in Spielen aber ihren Dienst. Die vier Feuertasten sind übrigens auch in der PS3-Variante nur digital ausgeführt und nicht analog wie beim Original-Controller. In der Praxis ließen sich die aber ohnehin maximal in zwei Stufen vernünftig dosieren, vermutlich ein Grund, warum Sony beim Controller der Playstation 4 ebenso auf digitale Feuertasten setzt.
Handling
Auch das Handling des MLG Pro Circuit Controller hat uns im Test sehr gut gefallen. Alle Bedienelemente sind sowohl für große wie auch für mittlere Hände stets gut erreichbar. Nur eingefleischte Battlefield -Konsolenspieler müssen sich beim Spotten an die neue Lage der Select-Taste gewöhnen, in der Praxis funktioniert aber auch das schon nach wenigen Runden problemlos. Sämtliche Taster bieten ein sehr gutes taktiles Feedback, Fehlauslösungen kamen im Test praktisch nie vor. Lediglich die Aktionstasten müssen sich den mechanischen Schaltern des Razer Sabertooth geschlagen geben. Im Vergleich zu den Logitech-Controllern wie dem Logitech Wireless Gamepad F710 (40 Euro), dem Logitech Rumble Gamepad F510 (30 Euro) und dem Logitech Gamepad F310 (25 Euro) aber gefallen uns die Buttons des Mad-Catz-Pads im Test wesentlich besser.
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