Software
Das Surface Pro 2 läuft unter Windows 8.1 und bietet damit vollen Zugriff auf alle damit kompatiblen Windows-Anwendungen bis hin zu Spielen. Im Gegensatz zu Windows RT wie beim Microsoft Surface RT sind wir beim Pro 2 nicht alleine auf den Microsoft-Store angewiesen, sondern können aus beliebigen Quellen Programme installieren. Das betrifft selbstverständlich auch die Treiberunterstützung - das Surface Pro 2 ist im Herzen ein vollwertiges Ultrabook im Tablet-Format, so dass sich jede mit Windows 8.1 kompatible Hardware nutzen lässt. Zumindest, solange die Hardware sich per USB verbinden lässt, über Expresscard oder Thunderbolt verfügt das Tablet nicht.
Auf umfangreiche Software-Beilagen jedoch verzichtet Microsoft. Office 365 ist als Testversion vorinstalliert und erfordert eine Registrierung vor der Nutzung, weitere Anwendungen abseits der generell mit Windows 8 beziehungsweise 8.1 ausgelieferten Tools gibt es aber nicht.
Die Anwendungen des Windows-Store und damit viele Tablet-optimierte Programme, die auch unter Windows RT ihren Dienst tun, funktionieren auch mit dem Surface Pro 2. So lässt sich das Gerät auch wie ein klassisches Entertainment-Tablet nutzen, zumindest solange, bis der Arm müde wird. Das geschieht aufgrund des hohen Gewichtes allerdings deutlich schneller als beim vergleichsweise schmalen RT-Surface oder vergleichbaren Android- und iOS-Tablets.
Ausstattung und Cover
Ein Wort umschreibt die Ausstattung des Surface Pro 2 bei Lieferung sehr gut: spärlich. Eine hübsche Verpackung, ein Netzteil mit integriertem USB-Anschluss zum Laden von Smartphones, wenig nützlicher Papierkram - das war es dann auch schon. Spannender wird es erst bei den optional erhältlichen Zubehörteilen. Wer das Surface Pro 2 als Ultrabook-Ersatz nutzen möchte, wird um den Kauf eines 129 Euro teuren Keyboard-Cover nicht herumkommen.
Die beiden aktuell erhältlichen Cover werden per Magnetverschluss mit der Unterkante des Surface Pro 2 verbunden und halten anschließend erfreulich gut, daran herumgetragen werden sollte das Tablet allerdings nicht. Umgeklappt schützen die Cover das Display und versetzen das Tablet in den Ruhezustand. Vor dem Display ausgebreitet, fungieren sie als Tastatur. Auf die Rückseite geklappt schaltet sich die Tastatur aus, die Finger spüren dann allerdings die Tasten weiterhin.
Das Type-Cover, jetzt mit Hintergrundbeleuchtung, ist dem labbrigen Touch-Cover deutlich vorzuziehen. Tippt es sich auf dem Touch-Cover wie auf einem Stück Moosgummi, vermittelt das Type-Cover tatsächlich so etwas wie Schreibgefühl. Was aufgrund der recht schwammigen Bauart allerdings in beiden Fällen nicht funktioniert, ist die Nutzung auf einem weichen Untergrund. Ins Bett nimmt man daher besser nur das Tablet, nicht aber die Tastatur, weil sich das Type-Cover einfach zu stark durchbiegt. Auf festen Untergründen jedoch gibt es keine Probleme.
Wie beim Vorgänger war das Keyboard des Covers auch in diesem Test sporadisch nach dem Anstecken nicht ansprechbar - Trennen und erneutes Verbinden mit dem Tablet schaffte Abhilfe. In Zukunft plant Microsoft den Verkauf weiterer Cover-Versionen. Ein Modell soll dabei nicht nur das Display schützen, sondern auch einen Akku enthalten. Ein weiteres Modell hingegen wird DJ-Kontrollen mitbringen, um das Surface auch im Club und in der Disko zu etablieren.
Surface Pro 2 vs. Surface Pro
Je nach Blickwinkel hat Microsoft beim Pro 2 viel richtig oder beim ersten Pro einiges falsch gemacht. So erwies sich der Ivy-Bridge-Prozessor des ersten professionellen Surface-Tablets als zu energiehungrig für den kleinen Akku des Tablets. Erst die vor allem bei geringer Last sehr effektiven Haswell-Prozessoren sorgen für echtes Tablet-Feeling und Laufzeiten von mehr als sechs Stunden. Umbedingt zu installieren ist auch das jüngst veröffentlichte Firmware-Update für das Surface Pro 2, das die Laufzeiten im Test tatsächlich um mehr als eine Stunde anhebt.
Von der Akkulaufzeit und der stark verbesserten (aber immer noch vergleichsweise mageren) Grafikleistung abgesehen, bietet Microsoft mit dem Pro 2 jedoch nur mehr vom Bewährten. Zugegeben, das Gehäuse hat eine zusätzliche Aufstellmöglichkeit spendiert bekommen und die neuen Cover-Tastaturen tippen sich noch ein wenig besser als die Vorgänger. Besitzer eines Surface Pro müssen aber angesichts der eher kosmetischen Änderungen nicht gleich die zweite Version des Tablets kaufen - es sei denn, sie benötigen die besseren Akkulaufzeiten sehr dringend.
Surface Pro 2 vs. iPad Air
Kein wirklich fairer Vergleich: Das Surface Pro 2 entspricht in großen Teilen eher einem Ultrabook als einem klassischen Tablet. Selbstverständlich funktionieren auch gängige Tablet-Anwendungen aus Microsofts Windows-Store auf dem Surface Pro 2 und es lässt sich wie ein Tablet nutzen - seine Bestimmung jedoch liegt in anderen Anwendungsbereichen. Das macht sich allerdings auch bei Gewicht, Größe und Akkulaufzeit bemerkbar.
In diesem Punkten gewinnt das iPad Air haushoch. Trotz der gegenüber dem ersten Surface stark verbesserten Laufzeit hält das Apple-Tablet je nach Anwendungsbereich mehr als doppelt so lange durch. Beim Gewicht und der Dicke der Tablets zieht Microsoft sowieso den Kürzeren. Apple liefert mit dem Air ein dünnes und sehr leichtes Gerät ab, das mit 469 Gramm nur gut die Hälfte des wuchtigen Surface Pro wiegt.
Allerdings ist das Air primär ein Konsumgerät für die Wiedergabe von Fotos, Filmen, Musik und größtenteils eher schlichten Spielen. Das Surface Pro 2 hingegen ist ein vollwertiger Windows-Computer, der sich mit angesteckter Tastatur dank umfangreichem Treiber- und Anwendungssupport auch als Ultrabook für die Arbeit nutzen lässt. Der Vergleich zwischen diesen sehr Geräteklassen hinkt also, auch wenn er sich auf den ersten Blick anbietet.
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